Dem Dorf etwas zurückgeben
11.03.2025 Niederwil, Region UnterfreiamtManuel Stoop kandidiert im Herbst für den Gemeinderat
Die Mitte stellt die Weichen früh für die Wahlen im Herbst. Nach dem Rücktritt von Vizeammann Cornelia Stutz auf Ende Jahr hat die Partei einen möglichen Nachfolger gefunden. Manuel Stoop soll ...
Manuel Stoop kandidiert im Herbst für den Gemeinderat
Die Mitte stellt die Weichen früh für die Wahlen im Herbst. Nach dem Rücktritt von Vizeammann Cornelia Stutz auf Ende Jahr hat die Partei einen möglichen Nachfolger gefunden. Manuel Stoop soll den frei werdenden Sitz verteidigen.
Chregi Hansen
Passiert ist es auf einer Biketour mit seinem Nachbarn. Da informierte ihn dieser, dass es Ende Jahr einen Rücktritt im Gemeinderat gebe, und fragte, ob das Amt nicht etwas für ihn sei. «Da habe ich das erste Mal konkret darüber nachgedacht», erklärt Manuel Stoop im Gespräch. Jetzt, wo die drei Kinder etwas grösser seien, habe er mehr Zeit für Neues, fügt er an.
Seit neun Jahren wohnt Stoop mit seiner Frau und den drei Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren in Niederwil. Die Familie fühlt sich wohl. «Wir wurden hier von Anfang an willkommen geheissen. Für uns war schnell klar, hier wollen wir bleiben», schaut er zurück. Zuvor wohnte die Familie an verschiedenen Orten. «Es hat uns dort auch gefallen. Aber es war halt schon viel städtischer und auch anonymer», erklärt er. In Niederwil hatte die Familie die Möglichkeit, ein Haus in einem ruhigen Quartier und nahe dem Wald zu kaufen. Stoop erinnert sich gut. «Nach der Hausbesichtigung sind wir noch etwas durch den Ort spaziert. Und haben gestaunt, dass hier noch gegrüsst wird.» Das habe ihm Eindruck gemacht.
Ganze Familie fühlt sich wohl
Die Familie habe den Umzug nie bereut. Im Gegenteil. «Wenn ich heute abends von der Arbeit heimkomme, dann fühlt es sich wirklich nach einem Zuhause an», sagt er. In seinem Freundeskreis sei er zwar anfangs belächelt worden, als er erzählt hat, dass er aufs Land ziehe. «Inzwischen wohnen einige von ihnen auch in der Gegend», schmunzelt der 44-Jährige. Und nicht nur er fühlt sich wohl, sondern seine ganze Familie. «Meine Frau Désirée engagiert sich bereits in verschiedenen Funktionen im Dorf. Jetzt will ich dem Ort, der uns so gut aufgenommen hat, auch etwas zurückgeben», sagt Stoop.
Interesse an dem, was im Dorf passiert, war ihm auch an seinen früheren Wohnorten immer wichtig. So hat er oft Gemeindeversammlungen oder Infoanlässe besucht. Oder sich an seinem früheren Wohnort in der Feuerwehr engagiert. Selber ein Amt übernehmen, das war bisher kein Thema. Auch der kleinen Kinder wegen. Jetzt aber will der gelernte Automechaniker, der nach mehreren Weiterbildungen heute in leitender Funktion bei einem grossen Autoimporteur tätig ist, Verantwortung übernehmen. «Der Zeitpunkt ist ideal. In meinem Beruf kann ich die Arbeitszeiten gut vorausplanen und mir die nötigen Freiräume schaffen», erklärt er. Natürlich habe er die Kandidatur auch mit seiner Frau besprochen. «Sie steht hinter mir», fügt er an.
Ihm ist es ein Anliegen, dass der Ort seinen Charakter bewahren kann. «Niederwil ist idyllisch gelegen. Umgeben von der Natur. Und doch bekommt man hier alles, was man braucht, ist aber auch schnell in grösseren Orten. Es gibt ein funktionierendes Vereinsund Dorfleben. Auch als Neuzuzüger findet man schnell Anschluss, wenn man offen ist», sagt er. Als einer, der nicht sein ganzes Leben im Dorf verbracht hat, könne er vermutlich neue Sichtweisen in den Rat einbringen und sei unabhängig und niemandem verpflichtet. Zudem verfügt er über viel Erfahrung aus der Privatwirtschaft, stehe altersmässig mitten im Leben. Wichtig ist Stoop, dass im Gemeinderat verschiedene Sichtweisen eingebracht werden. Dann gebe es mehrheitsfähige Lösungen.
Cornelia Stutz tritt nicht mehr an
Ausser Cornelia Stutz werden alle vier anderen Gemeinderäte im Herbst wieder antreten. Und sie haben auch schon angekündigt, dass sie ihre Ressorts behalten möchten. Heisst: Der oder die Neue müsste die Bereiche Bildung, Kultur, Sport, Freizeit sowie Gewerbe und Industrie übernehmen. Das würde Manuel Stoop reizen. «Wir haben hier eine funktionierende Schule, der müssen wir Sorge tragen», sagt er. Mit Cornelia Stutz hat er sich lange unterhalten, was das Amt alles mit sich bringt. Und es reizt ihn, diese Aufgabe zu übernehmen. Auch wenn er sich des grossen Aufwands bewusst sei. Bisher habe es in seinem Leben drei wichtige Eckpfeiler gegeben: die Familie, den Beruf und seine Hobbys wie Biken und Joggen. Aber er habe noch Platz für etwas Viertes. «Und wenn ich etwas mache, dann immer mit ganz viel Herzblut», verspricht er.
Manuel Stoop wird für die Mitte kandidieren. Bisher war er kein Parteimitglied. «Das war noch nie ein Thema. Für mich stand bei Abstimmungen stets die Sache im Vordergrund. Aber ich habe einmal aus Spass einen Test im Internet gemacht. Da war die Mitte klar die Nummer eins bei mir», erzählt er. Er könne sich gut mit den Werten und Zielen der Partei identifizieren. Umgekehrt ist die Partei froh, kann sie schon so früh neben Ammann Norbert Ender einen weiteren Kandidaten präsentieren. «Ja, wir sind früh dran. Aber aus Erfahrung wissen wir, dass es immer schwieriger wird, alle Ämter mit guten Kandidaten zu besetzen», sagt Vorstandsmitglied Markus Küng.
Würde Gremium verjüngen
Umso glücklicher sei man, mit Manuel Stoop einen guten Mann ins Rennen schicken zu können. «Seine Erfahrung würde dem Dorf sicher guttun. Und durch seine Wahl würde das Gremium verjüngt», so Küng. Aktuell besteht der Gemeinderat aus zwei Vertretern der Mitte (Norbert Ender und Cornelia Stutz), zwei Vertretern der SVP (Daniel Pietsch und Lukas Vock) sowie der parteilosen Martina Balmer. Manuel Stoop würde gerne den fünften Sitz gewinnen. Die Fähigkeiten dafür bringt er sicherlich mit.