Das viele Gute sichtbar machen
31.01.2025 MuriPflegi schlägt neuen Weg ein
Partnerschaft, Freiheit, Perspektive und Wohlbefinden. Es sind vier Werte, ein Arbeitgeberversprechen. Nun geht die Pflegimuri damit an die Öffentlichkeit und positioniert sich als attraktive Arbeitgeberin. Ein Weg, der im ...
Pflegi schlägt neuen Weg ein
Partnerschaft, Freiheit, Perspektive und Wohlbefinden. Es sind vier Werte, ein Arbeitgeberversprechen. Nun geht die Pflegimuri damit an die Öffentlichkeit und positioniert sich als attraktive Arbeitgeberin. Ein Weg, der im Gesundheitswesen neu ist. --ake
Mit einem Arbeitgeberversprechen positioniert sich die pflegimuri gegen aussen und gegen innen
Was dürfen Mitarbeitende von der Pflegi erwarten? Was macht diese Institution aus? Die Pflegi antwortet darauf neu mit vier definierten Werten – einem Arbeitgeberversprechen. Und erhofft sich damit, bei aktuellen und künftigen Mitarbeitenden zu punkten. «Wir sind dabei wirklich authentisch geblieben», sagen die Verantwortlichen.
Annemarie Keusch
«Ich erlebe das wirklich.» Thomas Weber sagts nicht, weil Direktorin Margit Schneider vis-à-vis sitzt. Seit drei Monaten ist er Marketingverantwortlicher in der pflegimuri. «Das, was mir im Vorstellungsgespräch erzählt wurde, stimmt im Alltag», sagt er. Ihm sei nichts Falsches versprochen worden. «Im Gegenteil. Ich kann diese vier Werte unterstreichen und unterschreiben.» Gleich tönt es bei Verena Rey, Leiterin HR: «Das Arbeitgeberversprechen ist authentisch. Wir zeigen, wie hier gearbeitet wird, was wir hier gut machen. Das dürfen wir auch und das macht grossen Spass.» Dass vieles gut läuft, das hat auch Direktorin Margit Schneider schnell festgestellt, als sie vor gut zwei Jahren in die Fussstapfen von Thomas Wernli trat. Ihr war aber auch früh klar, dass die grösste Herausforderung des Gesundheitswesens darin bestehen wird, eine attraktive Arbeitgeberin zu sein, um passende und qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. «Diesbezüglich sah ich Luft nach oben.» Schneider meint damit nicht, dass die Pflegi vorher kein attraktiver Arbeitgeber war. «Aber gegen aussen war das zu wenig sichtbar.»
Dass das Konzept von «Meine 24 Stunden» in der Pflegi nur gelebt werden kann, wenn genug Personal da ist, ist für Margit Schneider klar. Darum sagt sie auch: «Am Schluss profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner von diesen Investitionen.» Und investiert hat die Pflegi im letzten Jahr einiges. «Employer branding» ist der englische Begriff dazu. Sich als attraktiver Arbeitgeber darstellen. Noch besser: sich nicht nur so darstellen, sondern es auch sein.
Aussensicht ist authentischer
Die Pflegi entschied sich für den Weg eines Arbeitgeberversprechens. Eine externe Agentur unterstützte dabei die HR- und die Marketing-Abteilung. Im April wurde der Fahrplan festgelegt, 30 Interviews mit Mitarbeitenden aller Bereiche, jeden Alters, aller Funktionen wurden geführt. «Um möglichst viele Informationen zu erhalten», sagt Verena Rey, Leiterin HR. Diese Interviews haben Mitarbeitende der Agentur geführt. «Um wirklich die Aussensicht zu haben, dann auch bei der Zusammenfassung der Kernaussagen.» Dass viel Positives genannt werden würde, darauf hofften alle. «Und es war dann auch so. Wenn es anders gewesen wäre, hätten wir umso mehr handeln müssen. Dann wäre der Weg zum Ziel einfach länger gewesen», sagt Margit Schneider.
Schon in den Gesprächen lag der Fokus auf dem, was gut läuft in der Pflegi. «Das ist der Boden, auf dem wir aufbauen», sagt die Direktorin. Dieser Boden besteht aus vier Werten, die anhand der Kernaussagen der Interviews definiert wurden: Partnerschaft, Freiheit, Perspektive, Wohlbefinden. «Natürlich, diese Begriffe definieren alle anders», sagt Verena Rey. Gemeinsame Nenner zu finden, über Konkretes zu sprechen, in den Abteilungen, in den Teams, das ist die grosse Aufgabe im neuen Jahr. «Wir wollen diese Werte künftig noch mehr leben, noch mehr verinnerlichen. Auch wenn das Arbeitgeberversprechen jetzt da und veröffentlicht ist, dieses Projekt ist nicht abgeschlossen. Das ist es nie», verdeutlicht die HR-Leiterin.
Positives gegen aussen tragen
Denn die vier Begriffe sind abstrakt. Nun gelte es, sie mit konkretem Leben, konkreten Vorstellungen zu füllen. Partnerschaft meint etwa die Du-Kultur, die in der Pflegi konsequent gelebt wird. Dass alle Mitarbeitenden sich auf Augenhöhe begegnen, sich vertrauen können. Unter Freiheit verstehen die Verantwortlichen Gestaltungsfreiraum, Homeoffice etwa bei jenen mit Bürojob, das gemeinsame Gestalten in Pflege-Teams. Mit Perspektiven sind Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten gemeint. «Aber nicht nur. Es geht um eine lebensorientierte Personalentwicklung. Dass die Arbeitnehmenden bei uns das finden, was aktuell in ihrem Leben das Richtige ist.» Und Wohlbefinden steht dafür, dass sich die Mitarbeitenden wohlfühlen. «Ja, dafür kann niemand etwas. Aber die Pflegi ist einfach ein wunderschöner Ort zum Arbeiten, die Klosterräumlichkeiten, die Gärten», schwärmt Thomas Weber. Aber zum Wohlfühlen gehören auch die Herzlichkeit und Toleranz, die man an jeder Ecke erfahre. Und sie umfasst auch die Energie, die im Haus spürbar ist.
Es ist ganz viel Positives, das aus den 30 Interviews zu einem Arbeitgeberversprechen und vier Werten zusammengefasst wurde. «Es ist das,was die Mitarbeitenden sagten, nichts anderes», sagt Verena Rey. Und es ist das, was nun gegen aussen getragen wird. Etwa mit einer separaten Karriere-Website, wo auf offene Stellen und das Arbeitgeberversprechen aufmerksam gemacht wird. Wer kontrolliert, dass dieses denn auch eingehalten wird? «Alle», sagt Margit Schneider. Die Mitarbeitenden, die Führungskräfte. «Wenn sie finden, die Werte sind nicht eingehalten, dann müssen wir Möglichkeiten finden, das zu verbessern», sagt Verena Rey. «Es ist wie ein Produkteversprechen. Wenn dieses nicht eingehalten wird und es schlechte Bewertungen erntet, ist das kontraproduktiv. Hier ist es gleich, einfach als Arbeitgeberin und gegenüber Arbeitnehmern», sagt Thomas Weber.
Viel Hoffnung in neue Homepage
Und eben, abgeschlossen ist das Projekt damit überhaupt nicht. Die vier Werte sollen bei den bisherigen Mitarbeitenden noch mehr verankert werden und sie sollen neue Arbeitnehmende von der Pflegi überzeugen. Da setzen die Verantwortlichen viel Hoffnung in die Inhalte, aber auch in den Auftritt der neuen Homepage. «Dass eine Langzeitpflege-Institution so frisch und schön auftritt, ist selten», sagt Margit Schneider nicht ohne Stolz. Dass der Inhalt nicht Worthülsen sind, sondern dass bisherige, langjährige Mitarbeitende dahinterstehen können, verdeutlicht für sie ein weiteres Detail. «Alle Personen auf den Fotos sind bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie zeigen ihr Gesicht für die Pflegi. Das ist nicht selbstverständlich.»
Weitere Schritte werden folgen: eine genauere Beschreibung der Arbeitsbereiche, eine Social-Media-Kampagne. «Schliesslich müssen potenzielle Mitarbeitende von diesem Projekt wissen», sagt Verena Rey. Gleichwertig soll aber auch die Kommunikation gegen innen erfolgen. «Das ist ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger. Wir wollen uns nicht gegen aussen gut zeigen, wir wollen es im Innern auch sein», sagt Margit Schneider. Schliesslich sei der demografische Wandel unaufhaltbar. Die Babyboomer-Generation geht bald in Pension, auch in der Pflegi. Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, ist immer wichtiger, attraktive Ausbildungsplätze zu bieten, ebenfalls. «Auch das wollen wir mehr gegen aussen zeigen. Viele wissen nicht, dass wir 40 Ausbildungsplätze haben, in den unterschiedlichsten Bereichen», sagt Thomas Weber.
«Meine 24 Stunden». Die Pflegi verfolgt im pflegerischen Bereich die höchsten Standards. Margit Schneider weiss: «Wenn wir ein guter Arbeitgeber sind, uns den Bedürfnissen anpassen, dann profitieren unsere Bewohnerinnen und Bewohner.» Und die Mitarbeitenden ebenfalls.
Mehr Infos: karriere.pflegimuri.ch.