Mitreissender Vortrag am Seniorennachmittag in Oberwil-Lieli
«Leben heisst altern. Das geht uns alle an. Sich darauf einzulassen, lohnt sich und kann spannend sein», so der Referent Heinz Rüegger. Die Arbeitsgruppe für Altersfragen Mutschellen hat mit ...
Mitreissender Vortrag am Seniorennachmittag in Oberwil-Lieli
«Leben heisst altern. Das geht uns alle an. Sich darauf einzulassen, lohnt sich und kann spannend sein», so der Referent Heinz Rüegger. Die Arbeitsgruppe für Altersfragen Mutschellen hat mit ihrem Anlass das Interesse vieler geweckt.
Letzte Woche durfte Gemeinderätin und Mitglied der Arbeitsgruppe für A ltersfragen Mutschellen Rita Brem-Ingold die Senioren in der voll besetzten Aula begrüssen. Dr. theol. Heinz Rüegger MAE referierte zum Thema: Das Älterwerden bejahen. Aspekte einer Lebenskunst des Alterns. Um es vorwegzunehmen, er begeisterte alle, Jung und Alt.
Heute liegt das durchschnittliche Alter bei den Männern bei 81,9 Jahren und bei den Frauen bei 85,6 Jahren, Tendenz stark steigend. «Forever young», die meisten würden gerne zwischen Mitte-30-jährig und Mitte-40-jährig hin und her pendeln und dafür auch etwas tun wie bei der Werbung vor und nach der Tagesschau; Antiaging, das Wort der Stunde. Doch verschiedene Studien beweisen, die tiefste Lebenszufriedenheit wird zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr erreicht.
Gelassenheit ist Freiheit
Jede der vier Lebensphasen sollte intensiv gelebt werden, ohne sich festzuklammern und zu versteinern. Denn feststecken heisst sich nicht weiterentwickeln. Man muss zum Alter Ja sagen, sonst gehen der Wert und der Sinn der Tage verloren. Aktives Altern heisst auch seine Ressourcen nutzen. 65- bis 80-Jährige haben die Chance auf das selbstverwirklichte Tun aus Freude und Genuss am Leben, sei es Hobby, Sport, Kultur, freiberuf liche Tätigkeit oder anderes. Die Wirtschaft hat längstens entdeckt, dass genau diese Altersgruppe eine der wertvollsten ist. Es gilt ihr Sorge zu tragen und aus ihrem Wissen zu schöpfen. Wichtig ist, dass sich nicht alles um einen selbst dreht. «Was können wir für die Alten tun?» oder «Was können die Alten für die Jungen tun?» Ins zweite Glied zurücktreten und langsam loslassen. Das muss mental vollzogen werden. Es lohnt sich, denn die Gelassenheit ist auch Freiheit. Die Dinge zulassen und nicht mit schlechtem Gewissen sagen: «Heute habe ich nichts getan. Sondern; es war ein wunderbarer Tag und ich habe nichts gemacht, aber das Leben genossen.» Im letzten Lebensabschnitt haben viele mit Verlusten zu leben. Hier liegt die Kunst darin, sich den Gegebenheiten anzupassen. Abhängigkeit zu akzeptieren und Hilfe anzunehmen. Jeder Mensch muss sterben, darum ist der Tod ins eigene Lebenskonzept mit einzubauen, das heisst, sich bereits in früheren Lebensphasen damit zu beschäftigen.
Akzeptieren, dass man den 4000er nicht mehr besteigen kann. Dass man aber auf dem Mutschellen oder auf einer Bank in Oberwil-Lieli die Aussicht auf die Berge und auf das Freiamt geniessen kann, allein oder in Gesellschaft mit einem Glas Wein – warum nicht? Anschliessend wurde viel diskutiert und die Besucher und Besucherinnen tauschten sich rege bei Kaffee und Kuchen aus und genossen das Leben. Danke der Arbeitsgruppe Altersfragen Mutschellen sowie allen Helferinnen und Helfern für diesen rundum gelungenen Nachmittag. --zg
Auf der Homepage www.altersfragen-mutschellen.ch kann das Referat von Heinz Rüegger nachgelesen werden.