Rollstuhlsport: Keller verteidigt Meister-Titel
Letztes Jahr konnte der Wohler BouBou Keller mit damals 60Jahren mit seinem Teamkollegen Raphael Gremion seinen ersten Schweizer-Meister-Titel im Rollstuhltennis feiern. Jetzt ist die Titelverteidigung gelungen.
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Rollstuhlsport: Keller verteidigt Meister-Titel
Letztes Jahr konnte der Wohler BouBou Keller mit damals 60Jahren mit seinem Teamkollegen Raphael Gremion seinen ersten Schweizer-Meister-Titel im Rollstuhltennis feiern. Jetzt ist die Titelverteidigung gelungen.
Freund und Leid schwingt bei Bou-Bou Keller mit, als er über den Schweizer-Meister-Titel spricht, den er mit Raphael Gremion geholt hat. Er war handicapiert. Mit zwei gerissenen Schultersehnen ging er in den Wettkampf. Und konnte sich mit seinen 61 Jahren trotzdem wieder die Krone des Schweizer Meisters aufsetzen. «Ich bin gut in Form und wusste, wie ich die Einschränkungen kompensieren kann», sagt er. Die Verletzungen haben aber ihren Preis. «Im Oktober werde ich operiert. Danach falle ich längere Zeit aus», erzählt Keller. «Das Meisterschafts-Triple wird es deshalb nicht geben.»
Ein Dämpfer für den Freiämter, der am Turnier in Frick gute Leistungen gezeigt hat. Er fasst die Ergebnisse knapp zusammen. Seine erste Gegnerin war Angela Grosswiler. 25 Jahre jung, ambitioniert und mit dem Ziel, früher oder später an den Paralympics teilzunehmen. «Sie ist momentan in guter Form. Ich bin froh, dass mir gegen sie ein so gutes Spiel gelungen ist.» Keller siegt mit 6:3 und 6:2. Der nächste Gegner wird mit dem gleichen Resultat bezwungen.
Spiel gedreht trotz Ablenkung
Im letzten Spiel im Einzel trifft Keller auf Roger Baumann. «Er spielt nicht nur Rollstuhltennis, sondern auch Basketball. Das bedeutet, dass er ein sehr guter Fahrer ist. Aber das war nicht das Problem in dieser Partie.»
Mitten im zweiten Satz beginnt eine Zuschauerin mit Blitz zu fotografieren, was den Wohler extrem ablenkt. So stark, dass er mit 1:5 in Rückstand gerät. «Ich habe mich zum Glück noch fangen können.» Keller dreht das Spiel und gewinnt mit 7:6 im Tiebreak. «Besonders stolz darauf bin ich, dass ich neben Gremion so eine gute Rolle spielen konnte.» Für den Wohler war klar, dass er die Nummer 2 im Team ist. Auch Gremion schielt in Richtung Paralympics und ist der beste Schweizer in der Weltrangliste. «Trotzdem konnte ich in meinen Einzelbegegnungen genug Erfolge einfahren, dass wir im Doppel das letzte Spiel gar nicht erst bestreiten mussten, weil uns der Titel nicht mehr zu nehmen war.» --jl