Chaosphase im Fokus
08.09.2023 Büttikon, Uezwil, Region UnterfreiamtDie Feuerwehr Büttikon-Uezwil hatte es bei ihrer Einsatzübung mit einem Busbrand zu tun
Es ist ein Szenario, das durchaus so passieren kann: Im Bus bricht ein Feuer aus, Menschen werden verletzt. Um künftig darauf vorbereitet zu sein und schnell reagieren ...
Die Feuerwehr Büttikon-Uezwil hatte es bei ihrer Einsatzübung mit einem Busbrand zu tun
Es ist ein Szenario, das durchaus so passieren kann: Im Bus bricht ein Feuer aus, Menschen werden verletzt. Um künftig darauf vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, war dieses Gegenstand der Gesamtübung.
Celeste Blanc
Es ist 19.45 Uhr. An der Haltestelle Brünishalden steht ein Bus in Flammen. Drei Insassen konnten sich retten, liegen schwer verletzt neben dem brennenden Vehikel. Vier sind nach wie vor Bus, der sich immer mehr mit Rauch füllt.
Wie bei einem solchen Brand gehandelt werden muss, das übt die Feuerwehr Büttikon-Uezwil an diesem Abend. Schnell sind die rund 50 Feuerwehrmänner und -frauen auf Platz, löschen das Feuer und retten die Insassen. Doch nicht nur der Brand eines Dieselfahrzeugs setzte die Truppe unter Druck – zusätzlich versuchte eine Journalistin, vehement Informationen zum Vorfall einzuholen.
Grösseres Ausmass verhindern
Während sich der Atemschutz auf die Evakuierung des Busses vorbereitet und die ersten Verletzten bereits versorgt werden, muss Einsatzleiter Niklaus Lusser den Blick über die Gesamtsituation behalten. Dass der Alarm 15 Minuten vor eigentlichem Übungsbeginn losging, war von der Übungsleitung, bestehend aus Offizier Daniel Kiefer und Truppenführer Marc Schulthess, bei dieser Alarmübung bewusst so gewählt worden. «Es sollte das Vorgehen in der Chaosphase, also die Zeit unmittelbar nach dem Eintreffen der Rettungsdienste, getestet werden», erklärt Kiefer. Erste Priorität bei einem Busbrand-Szenario hat in erster Linie die Sicherung des Fahrzeuges. «Damit wird verhindert, dass es zu mehr Unfällen kommt», so Schulthess.
Ein grosser Unterschied
Heikel gestaltet sich dabei die Stelle der Brünishalden-Bushaltestelle an der Wohlerstrasse, die ein stärkeres Gefälle aufzeigt. Umso wichtiger sei die Sicherung. «Wenn der Bus losfahren würde, ist das gefährlich für die Truppe, allfällige Passanten, vorbeifahrende Autos oder anliegende Häuser, in die er reinfahren könnte», so Kiefer weiter. So gilt es, eine grössere Katastrophe zu vermeiden.
Die Chaosphase haben die Feuerwehrmänner und -frauen an diesem Abend gut im Griff. Der Atemschutz hat den Bus bereits inspiziert und die restlichen Verletzten herausgeholt. Diese werden vom Rettungsdienst Neeser, der auch in die Übung involviert war, betreut. Mittlerweile wird mit grossen Wassermassen das Fahrzeug gelöscht. Und die (gespielt) aufsässige Journalistin des Platzes verwiesen. Dass es in Büttikon und Uezwil mal zu einem Busbrand kommen könnte, liegt im Rahmen des Möglichen. Eine solche Übung sei vor allem wichtig, weil der Bus in diesen beiden Gemeinden rege genutzt wird. «Der Bus ist täglich stark frequentiert. Viele Pendler, darunter Schülerinnen und Schüler, fahren vor allem zu Stosszeiten nach Wohlen und zurück. Auch deshalb musste das Vorkommnis geübt werden», so Kiefer weiter.
Auftrag klar erfüllt
Auch gebe es einen Unterschied, ob es sich beim brennenden Bus um einen Diesel- oder Elektromotor handelt. «Bei einem Elektrobus würde das Löschen sehr viel länger dauern», weiss Truppenführer Alex Muster, der an diesem Abend mit dem Schnellangriff beauftragt war. «Ist der Brand gelöscht, würde sich die Batterie dennoch immer wieder aufheizen und einen neuen Brand verursachen. Deshalb würde es in diesem Szenario sehr viel mehr Wasser brauchen.» Zwar ging die Truppe an diesem Abend irrtümlicherweise von einem Elektrobus aus, obwohl es sich um einen Dieselmotor handelte. Das sei aber ein Detail. «Alle haben sehr gut gehandelt, für die eigene Sicherheit gesorgt und die Aufträge klar erfüllt», schliessen Roger Weibel, Kommandant, Schulthess und Kiefer die Alarmübung.