Zentrum des gesellschaftlichen Lebens
Am 20. Mai 2025 ist es 60 Jahre her, dass der Spatenstich des Chappelehofs stattgefunden hat. Auf Initiative der Röm.-Kath. Kirchgemeinde Wohlen baute der Gemeinnützige Verein St. Leonhard den Chappelehof, ein Pfarreizentrum, als ...
Zentrum des gesellschaftlichen Lebens
Am 20. Mai 2025 ist es 60 Jahre her, dass der Spatenstich des Chappelehofs stattgefunden hat. Auf Initiative der Röm.-Kath. Kirchgemeinde Wohlen baute der Gemeinnützige Verein St. Leonhard den Chappelehof, ein Pfarreizentrum, als Multifunktions- und Mehrgenerationenhaus.
Der Chappelehof entwickelte sich rasch zum Zentrum des gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Geschehens im Dorf: Der Saal war ein beliebter Auftrittsort für viele Vereine; hier wurde gespielt, gesungen, gefeiert und gefestet, hier wurde informiert, diskutiert und politisiert. Auch der Einwohnerrat tagte im Saal. Für Wohlen wegweisende Entscheide wurden hier gefällt. Der Saal war auch beliebt als Gastspielort für Kultur, die von auswärts kam. Die 33 einfachen und günstigen Alterswohnungen in den beiden Obergeschossen waren begehrt. Im Untergrund traf sich die Wohler Jugend. Hier nahm die Jugendarbeit in Wohlen ihren Anfang. Im Chappelehof hatte auch die berühmte Wohler Chlaustradition ihr administratives Domizil. Das Restaurant mit Gartenbeiz und Kegelbahn war ein beliebter Treffpunkt.
An der Geschichte des Chappelehofs lässt sich exemplarisch der gesellschaftliche Wandel erkennen, der in Wohlen seit den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts passiert ist.
Zeuge des Wandels
Sie zeigt etwa, wie die katholische Kirche zunehmend an Bedeutung verlor und erkennen musste, dass sie den Chappelehof als Pfarreizentrum nicht mehr benötigt. Räume wurden frei. Bedürfnisse und Nutzungsverhalten haben sich verändert, neue kulturelle Formate lösen die traditionellen ab. Aus dem Restaurant wurde die Kulturbeiz. Alte Strukturen genügten nicht mehr. Parallel dazu erwies sich eine umfassende Sanierung als dringend notwendig. Was tun? Es wurde ernsthaft geprüft, ob der Abbruch des Chappelehofs die beste Lösung sein könnte.
Sanierung und Aufbruch
Zum Glück kam es anders. Der Verein St. Leonhard, seit Januar 2022 auch Besitzer des Chappelehof-Grundstücks, wagte die aufwendige und komplexe Sanierung. Bei der Finanzierung erhielt der Verein grosszügige Unterstützung zahlreicher Geldgeber aus allen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens. So gelang es, die Sanierung zu beginnen, den einzigartigen Charakter von Nutzung und Architektur zu bewahren und mit neuen Ideen den Chappelehof in seiner Funktion als das Wohler Begegnungszentrum neu zu positionieren und zu festigen.
Künftige Herausforderungen
Die Sicherung des langfristigen Betriebs bleibt eine Daueraufgabe des Vereins. Der Chappelehof ist eine Gemeinschaftsaufgabe und deshalb weiterhin auf das Wohlwollen und die finanzielle Unterstützung seiner Mitglieder und weiterer Gönnerinnen und Geldgeber angewiesen.