Aus Not wird Chance
19.05.2023 Mutschellen, BerikonSeit einem Monat haben drei Realschulklassen im neuen Schulprovisorium an der KSM Unterricht
Die Schulraumplanung der Kreisschule Mutschellen ist schon länger Thema und sorgt immer wieder für Diskussionen. Um der Problematik Abhilfe zu schaffen, wurde ein ...
Seit einem Monat haben drei Realschulklassen im neuen Schulprovisorium an der KSM Unterricht
Die Schulraumplanung der Kreisschule Mutschellen ist schon länger Thema und sorgt immer wieder für Diskussionen. Um der Problematik Abhilfe zu schaffen, wurde ein Pavillon aufgestellt. Die Übergangslösung stellt die Lehrer vor neue Möglichkeiten.
Sabrina Salm
«Nein, wir müssen in den Container. Wie der Abfall», war die erste Reaktion einiger Realschüler, als ihre Klassenlehrerin Isabel Speich ihnen mitteilte, dass sie sich freiwillig für den Umzug in das Schulhausprovisorium gemeldet habe. «Seither vermeiden wir das Wort Container», lacht die Lehrerin. Das neue Übergangsschulhaus wird deshalb schlicht KSM 4 genannt.
Der Anfangsschreck der Jugendlichen ist mittlerweile längst dem Alltag gewichen. «Wir Lehrer, und auch die Schüler, haben gemerkt, dass es gar nicht so übel ist. Denn wir haben hier genügend Platz und unsere Ruhe», erzählt Speich. Auch ihr Lehrerkollege Stephan Sandmeier sieht viele Vorteile im Provisorium. «Wir sehen bessere Möglichkeiten beim klassenübergreifenden Zusammenarbeiten. Hier können wir es vermehrt ausleben und gewinnen so mehr Ressourcen.» Die KSM 4 biete ihnen Chancen, die es in den anderen Schulgebäuden wegen dem zurzeit beschränkten Platzangebot nicht gebe. Dort heisst es nach wie vor: zusammenrücken.
Erkenntnisse gewinnen
Es hat sich gezeigt, dass die Übergangslösung auch eine Chance für den Vorstand der Kreisschule Mutschellen und die beteiligten Gemeinden Berikon, Widen, Oberwil-Lieli und Rudolfstetten sein kann. Wie Berikons Gemeinderat und Vorstandsmitglied Patrick Stangl erklärt: «Auch wenn es ein Provisorium ist, sieht man hier, was es für einen modernen, zeitgemässen Unterricht braucht. Diese Erkenntnisse können wir ebenfalls in weitere Optimierungen an den bestehenden Schulhäusern sowie in die längerfristige Schulraumplanung einfliessen lassen.» Aus der Notlösung sei etwas entstanden, das Potenzial zeige.
Trotzdem, Notlösung bleibt Notlösung und kann das eigentliche Problem nicht aufheben. Nach wie vor stellt die Schulraumproblematik der Kreisschule Mutschellen die Verbandsgemeinden und den Vorstand vor grosse Herausforderungen. «Es braucht eine Gesamtlösung», betont Stangl. So wollen sie beispielsweise die drei Schulhäuser KSM 1, 2 und 3 nicht mehr als Schulhaustypenhäuser wahrnehmen. «Wir sind eine Schule und wollen bei den Gebäuden nicht unterscheiden, ob Real-, Sekundar- oder Bezirksschule.» Aufgebrochen wurden diese Strukturen bereits und einige Optimierungen wurden beim bestehenden Schulraum vorgenommen.
Auf vieles achten
Heute besuchen rund 577 Schülerinnen und Schüler in 29 Klassen die Kreisschule. Auf das neue Schuljahr 2023/2024 ist mit einer weiteren Klasse zu rechnen. Von verschiedenen Seiten kamen Vorwürfe auf, man habe die Schülerzahlentwicklung und die Planung zu wenig gut angeschaut. «Es ist nicht so einfach. Bei einer langfristigen Schulraumentwicklung gilt es, auf vieles zu achten», sagt der Ressortverantwortliche Bau KSM. Die Vorschriften von aussen müssen ebenso berücksichtigt werden wie die Entwicklung der Region. In die Zukunft könne man aber auch nicht sehen. «Deshalb ist es wichtig, dass wir genug und flexiblen Schulraum haben und dass eine zeitgemässe Infrastruktur vorhanden ist.» Patrick Stangl versichert: «Den