Arbeit für den neuen Gemeinderat
19.12.2025 Arbeit, WohlenVersammlung der Ortsbürger: Die Bäume im Isler-Park beschäftigen weiter
Der Gemeinderat hat, wie an der Sommer-«Gmeind» verlangt, ein weiteres Fachgutachten eingeholt über den Baumbestand. Das reicht den Initianten nicht. An der nächsten ...
Versammlung der Ortsbürger: Die Bäume im Isler-Park beschäftigen weiter
Der Gemeinderat hat, wie an der Sommer-«Gmeind» verlangt, ein weiteres Fachgutachten eingeholt über den Baumbestand. Das reicht den Initianten nicht. An der nächsten Versammlung muss der Gemeinderat darlegen, wie er sich zu den kritischen Punkten im Gutachten stellt.
Chregi Hansen
An der letzten Versammlung hatten Walter Dubler, Ruedi Donat, Kurt Meier und Hans Meyer den Antrag gestellt, ein Fachgutachten einzuholen, wie der Baumbestand auf dem Areal der Villa Isler kurz- und mittelfristig gesichert werden kann. Dieses Gutachten liegt nun vor und konnte vor der «Gmeind» eingesehen werden. Dubler stört sich jedoch an den Ausführungen des Gemeinderates im Traktanden-Büchlein. «Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt. Das Gutachten zeigt schwerwiegende Konflikte auf. Die Ausführungen des Gemeinderates dazu sind verharmlosend», kritisierte er.
Kurzfassung in der Vorlage als verharmlosend empfunden
Es reiche nicht, wenn das Gutachten einfach aufliegt. «Die letzten Seiten des Gutachtens hätten in die Vorlage gehört», fand Dubler. «Wir kennen das Gutachten. Es ist jedoch wichtig, dass der Ortsbürgergemeindeversammlung diese brisanten Schlussfolgerungen schriftlich an der nächsten ‹Gmeind› präsentiert werden.» Zudem müsse aufgezeigt werden, wer die Kosten der empfohlenen Massnahmen übernehmen muss und welche Konsequenzen sich daraus für das Bauprojekt der Firma Stach ergeben.
Gemeindeammann Arsène Perroud wehrte sich gegen den Vorwurf. Man habe in der Vorlage durchaus erwähnt, dass es Konfliktpunkte gebe und dass bei einer Umsetzung des Bauprojekts Massnahmen nötig sind. Was die Kosten betreffe, so sei der Fall klar, diese müsste die Bauherrschaft tragen. «Das ist genau einer der Punkte, die wir mit dem Dienstbarkeitsvertrag erreicht haben», sagte er. Letztlich brauche ein Park mit so alten Bäumen auch regelmässig Pflege und Auffrischung. «Es gibt immer wieder Bäume, die gefällt werden müssen – unabhängig vom Bauprojekt», erläuterte er. Beispielsweise macht einigen auch das Klima zu schaffen.
Letztlich sind es genau zwei von insgesamt 28 untersuchten Bäumen im Ostbereich, die bei der Realisierung des Projekts nicht erhalten werden können. Es sind dies eine Winterlinde, deren Krone weit über die Grenze hinausragt. Sowie eine Fichte. Letztere ist dann gefährdet, wenn zur Baugrubensicherung eine Rühlwand zum Einsatz kommt. Das Gutachten schlägt als Alternative eine Nagelwand vor. Auch sonst macht das Gutachten klare Angaben zu den nötigen Massnahmen. Trotzdem folgte eine Mehrheit (41 Ja zu 31 Nein) dem Antrag von Walter Dubler. Der Gemeinderat muss im nächsten Vorlagenbüchlein Stellung nehmen zu den aufgezeigten Konfliktpunkten. Diese Arbeit muss jetzt das neu gewählte Gremium übernehmen.
Kontrollgänge nicht gestrichen
Mit einem zweiten Antrag erlitt Walter Dubler hingegen Schiffbruch. Er verlangte, dass im Budget 3000 Franken gestrichen werden. Ihn stören die geplanten Schliessrundgänge bei allen Gebäuden. Diese Ausgaben seien unnötig, befand er. Es sei eine Vorsichtsmassnahme angesichts der zunehmenden Vandalenakte in der Gemeinde, begründete Perroud die Ausgaben. «Es liegt aber natürlich an den Ortsbürgern, ob sie darauf verzichten und das Risiko eingehen wollen. Es ist schliesslich ihr Besitz», fügte er an. Mit grossem Mehr wurde der Antrag abgelehnt.
Für Diskussionen sorgte auch die künftige Nutzung der Liegenschaften rund um das Strohmuseum. Nachdem klar ist, dass das Zivilstandsamt nicht in die Bünzstrasse 3 zieht, ist die Nutzung dieses und eines weiteren Gebäudes auf dem Areal (Bünzstrasse 7) offen. Walter Dubler sprach in diesem Zusammenhang von einem Leerlauf und einer Geldverschwendung. Rund 100 000 Franken seien bisher in die Planung geflossen. Dazu kommt, dass in dieser Zeit keine Mieteinnahmen generiert wurden, was einen weiteren Verlust von 39 000 Franken bedeute. Dubler regte an, bei der weiteren Planung auf eine öffentliche Nutzung der beiden Liegenschaften zu verzichten. Und wünscht sich, dass auch in Zukunft der Hauswart beziehungsweise der Gärtner auf dem Areal wohnt. «Dies sorgt für Ordnung.»
Neue Kommission bilden
Fiko-Mitglied Andrea Duschén zeigte sich in diesem Zusammenhang etwas erstaunt, dass für die weitere Planung bezüglich dieser Liegenschaften kein Betrag im Budget eingestellt sei. Man wolle jetzt erst eine Kommission gründen mit Vertretern der Ortsbürger und des Strohmuseums, um sich Gedanken über eine künftige Nutzung der Liegenschaften zu machen, erklärte der Gemeindeammann. «Wir wollen erst ein Konzept erarbeiten und nicht schon wieder Planungskosten generieren», fuhr er fort. Das weitere Vorgehen werde dann der neu gewählte Gemeinderat definieren – eine weitere Aufgabe, welche dieser übernimmt.
Und damit nicht genug. Der neue Gemeinderat darf sich auch noch mit dem Thema Weihnachtsbeleuchtung beschäftigen. Seit der Strommangellage im Jahr 2022 wird diese nur noch in reduzierter Form aufgehängt. Das stört Walter Dubler, schliesslich hätten sich die Ortsbürger vor 25 Jahren mit 30 000 Franken an der Weihnachtsbeleuchtung beteiligt. Sein Wunsch an den Gemeinderat: Im kommenden Jahr sollen wieder alle Sterne leuchten. Wer weiss, manchmal werden Weihnachtswünsche wahr.
Die Beschlüsse
An der Winter-«Gmeind» der Ortsbürger nahmen 78 der 620 Stimmberechtigten teil. Sie genehmigten das Protokoll und das Budget und nahmen den Finanzplan zu Kenntnis. Ebenfalls genehmigt wurde ein Dienstbarkeitsvertrag zur Errichtung eines Baurechts zum Erstellen einer Verteilkabine am Breitiweg. Der Bericht zum Gutachten Baumbestand Isler-Park wurde zur Kenntnis genommen, zu diesem Traktandum wurde ein Antrag von Walter Dubler überwiesen (siehe Artikel). Zudem fanden Wahlen statt. Die Bisherigen Andrea Duschén und Daniel Renggli sowie neu Laura Pascolin bilden die Finanzkommission. Als Stimmenzähler wurden Claudia Breitschmid (bisher) und Michel Stalder (neu) gewählt.


