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28.04.2023 Kelleramt, Kolumne, Oberlunkhofen, MeinungenDass er volksnah ist, das wurde Ueli Maurer in seiner Zeit in der Politik und auch in den über 10 Jahren als Mitglied des Bundesrates nie in Abrede gestellt. Und genauso zeigte er sich auch in Oberlunkhofen und plauderte aus dem Nähkästchen. Nach der Atomkatastrophe in ...
Dass er volksnah ist, das wurde Ueli Maurer in seiner Zeit in der Politik und auch in den über 10 Jahren als Mitglied des Bundesrates nie in Abrede gestellt. Und genauso zeigte er sich auch in Oberlunkhofen und plauderte aus dem Nähkästchen. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima habe man im Bundesrat darüber gesprochen, dass es die Atomkraft nicht mehr brauche. «Also wollte man sofort mit gutem Beispiel vorangehen und schaltete das Licht im Bundesratszimmer ein. Da ist es sowieso schon dunkel, auch wenn helle Köpfe darin sitzen», meinte Maurer. Es ist eines seiner Beispiele für Entscheide, die ohne Gedanken an langfristige Folgen gefällt werden.
Überhaupt ging er mit der Politik hart ins Gericht. «Verantwortung übernehmen, das wollen immer weniger Leute», meinte er. Darum brauche es Unternehmer in der Politik. Leute, die gewohnt seien, Verantwortung zu tragen. Und dazu zählt der Alt-Bundesrat durchaus auch die Landwirte. Aber eben nicht alle, die in einem der Kommissionszimmer über die Zukunft des Landes entscheiden. «Eine Kioskfrau trägt mehr Verantwortung als einige Leute, die dort sitzen und ihren Finger heben.»
Maurer sprach auch darüber, dass der Verwaltungsapparat des Bundes ständig wachse. «Ich bin überzeugt, dass es mit zehn Prozent weniger Personal besser laufen würde», meinte er und nannte ein Beispiel für Leerläufe, die es gebe. Maurer erzählt von einer Sitzung in einem Berner Hotel. «Kurz vorher wurde ein Mail an alle Involvierten verschickt», erzählt er und spricht von rund 70Mails. Jemand, der dieses verfasse, 70 Leute, die es lesen und darauf reagieren. Der Inhalt? Dass der Bundesrat beim Eingang abgeholt und in den ersten Stock geführt werde. «Wir sind ja keine Idioten, diesen Sitzungsraum hätten wir wohl auch ohne gefunden.»
Die grosse Gästeschar ungewollt zum Lachen brachte auch Nationalratskandidat Christoph Hagenbuch, der Ueli Maurer nach Oberlunkhofen holte. Er dankte seinem Umfeld für das grosse Engagement, vor allem seiner Frau. «Sie hält mir den Rücken frei, organisiert die Familienplanung.» Just als die ersten Kicherer kamen, war Hagenbuch klar, dass er das anders formuliert hatte, als er es eigentlich wollte. «Ich meine, dass sie zum Beispiel schaut, dass der Kühlschrank nie leer ist oder dass es unseren Kindern gut geht.» --ake