Alle unter einem Dach
10.11.2023 NiederwilAn der Niederwiler «Gmeind» geht es um die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens
Das Kindergarten-Projekt ist auf gutem Weg. Nachdem vor einem Jahr der Planungskredit genehmigt wurde, kommt diesmal der Baukredit zur Abstimmung. Profitieren sollen aber auch ...
An der Niederwiler «Gmeind» geht es um die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens
Das Kindergarten-Projekt ist auf gutem Weg. Nachdem vor einem Jahr der Planungskredit genehmigt wurde, kommt diesmal der Baukredit zur Abstimmung. Profitieren sollen aber auch die Fussballer, sie erhalten neue Garderoben. Die Kosten liegen knapp über 3 Millionen Franken.
Chregi Hansen
«Manchmal führt ein Umweg zu einer besseren Lösung», sagt die zuständige Gemeinderätin Cornelia Stutz. Und nimmt damit Bezug auf das Nein der Stimmbürger im Juni 2020, als es um einen Neubau des Kindergartens Riedmatte ging.
Drei Jahre später ist ein neuer Kindergarten Riedmatte kein Thema mehr. «Die Ablehnung hat uns gezwungen, die gesamte Situation neu zu überdenken», so Stutz. Und so kam man zum Entscheid, statt eine einzelne neue Abteilung zu bauen, besser den bestehenden Doppelkindergarten zu sanieren und die dritte Abteilung mit einem Anbau zu integrieren. Durch diese Variante lässt sich das Problem der fehlenden Gruppen- und Nebenräume lösen.
Prekäre Raumsituation
«Derzeit haben wir unser Büro und den Besprechungsraum in der Küche. Hier finden aber auch Spezialstunden wie die Logopädie statt», erklärt die lang jährige Lehrperson Sabine Probst die prekäre Raumsituation. Der Anbau bringt den notwendigen Platz. Wobei: «Wir realisieren keine Luxusvariante. Die Raumgrössen entsprechen dem Standard, ohne aber ans Maximum zu gehen», sagt Cornelia Stutz. Ziel sei ein zweckmässiger Bau, der für mindestens zehn Jahre reiche. Wie sich dann die Kinderzahlen entwickeln, stehe in den Sternen, so die Gemeinderätin. Darum verzichtet man auch auf eine Aufstockungsmöglichkeit. «Falls es irgendwann eine vierte Abteilung braucht, wird diese sowieso nicht hier gebaut. Denn dafür reicht der Aussenraum nicht», erklärt Probst, die in der Projektkommission die Interessen der Schule vertritt.
Minergiestandard gibt es nur beim Anbau
Mit diesem neuen Projekt werden also alle drei Abteilungen unter einem Dach zusammengefasst, was im Alltag Vorteile bringt. Das bisher benutzte «Providurium» Riedmatte bleibt trotzdem vorläufig stehen. Hier könnte allenfalls die Verwaltung einziehen während des Baus des neuen Gemeindehauses. Aus diesem Grund wird vorerst nur ein Teil der Umgebung neu gestaltet. Der Anbau hat etwa zur Folge, dass der bestehende Fussweg, der zum Wald führt, verlegt wird und in Zukunft am Fussballfeld vorbeiführt.
Das vorliegende Bauprojekt macht deutlich, dass auf Luxus verzichtet wird. So wird der Neubau zwar nach Minergiestandard gebaut und erhält sogar eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Beim bestehenden Kindergarten wird hingegen auf Minergie verzichtet, er wird lediglich energetisch, lüftungs- und installationstechnisch modernisiert und für die neue Nutzung aktualisiert. «Diese Arbeiten sind notwendig, an diesem Gebäude wurde seit 1987 nicht mehr viel gemacht», erklärt die zuständige Gemeinderätin. Das danebenstehende Provisorium ist sogar noch älter. «Ich hätte gerne noch im neuen Kindergarten unterrichtet», lacht denn auch Sabine Probst, die im Kindergarten Riedmatte arbeitet. «Nun kann ich, falls die Stimmbürger Ja sagen, nur noch den Umzug mitmachen und gehe dann in Pension.»
Diesmal sind die FC-Garderoben im Projekt integriert
Auch wenn sie selber nicht mehr davon profitiert, freut sie sich auf die neuen Räumlichkeiten. Und genauso geht es auch Roland Hubschmid, dem Vertreter des FC Niederwil. Denn sein Verein erhält im Untergeschoss die sehnlichst erwünschten neuen Garderoben und Duschen. «Die zusätzlichen Räume sind wichtig für uns», macht er deutlich, «gerade unter der Woche, wenn die inzwischen 14 Teams ihre Trainings absolvieren.» Das Fehlen dieser Garderoben im ersten Projekt vor drei Jahren hat mit Sicherheit zum Nein beigetragen. Die neuen Garderoben sind optimal an die bereits bestehenden unter dem Doppelkindergarten angegliedert. Auch hier wird aufs Geld geachtet – so wird nicht der ganze Neubau unterkellert, sondern nur ein Teil. «Auch in diesem Teil setzen wir auf Zweckmässigkeit, nicht auf Luxus», macht Hubschmid deutlich.
Einweihung soll im Sommer 2025 gefeiert werden
Alle Beteiligten sprechen von einer optimalen Lösung. Und hoffen auf ein Ja an der Gemeindeversammlung. Respektive auf deren zwei. Zuerst geht es um den Verpflichtungskredit über 2,578 Millionen Franken für den Kindergarten (2,03 Millionen für den Neubau und 548 000 Franken für die Sanierung), danach um weitere 512 000 Franken für die FC-Garderoben. An diesen Teil steuert der Verein selber 20 000 Franken bei, dazu kann mit einem Beitrag aus dem Swisslos-Sportfonds in der Höhe von 85 000 Franken gerechnet werden.
Nach einem Ja an der kommenden «Gmeind» vom 29. November soll es dann schnell gehen. Schon im nächsten Sommer soll mit den Arbeiten begonnen werden, gerechnet wird mit einer Bauzeit von einem Jahr. In dieser Zeit wird für eine Kindergartenabteilung ein Provisorium im Untergeschoss der Mehrzweckhalle eingerichtet. Wenn alles klappt, kann im Sommer 2025 die Einweihung gefeiert werden.