Rudern: Das Team Swiss Raw liegt an der Pacific Challenge in Führung
Das Team Swiss Raw vom Ruderclub Hallwilersee hat gute Chancen, nach der Atlantic Challenge von «The World’s Toughest Row» auch die Pacific Challenge zu gewinnen. Trotz holprigem ...
Rudern: Das Team Swiss Raw liegt an der Pacific Challenge in Führung
Das Team Swiss Raw vom Ruderclub Hallwilersee hat gute Chancen, nach der Atlantic Challenge von «The World’s Toughest Row» auch die Pacific Challenge zu gewinnen. Trotz holprigem Start.
Josip Lasic
4444 Kilometer von Monterey (Kalifornien) nach Kauai (Hawaii). Diese Distanz gilt es mit dem Ruderboot zu überqueren bei der Pacific Challenge von «The World’s Toughest Row». Damit das erfolgreich gelingt, ist in erster Linie ein gutes Boot gefragt. Das Team Swiss Raw, das vom Murianer Yves Neupert gemanagt wird und bei dem Samuel Widmer, dessen Vater aus Wohlen stammt, mitrudert, will die Challenge gewinnen. Das Unterfangen wäre aber beinahe am Boot gescheitert.
Im vergangenen November wurde das Boot vom Team auf den Namen «Achilles» getauft. Und wie die mythologische Figur hatte auch das Boot eine Achillesferse. Diese wurde erst entdeckt, als das Boot zum Verschiffen in die Niederlande vorbereitet wurde. Aufgrund der mangelhaften Verarbeitung des Carbons durch den Bootshersteller erlitt «Achilles» einen Schaden. Das Carbon am Rumpf des Bootes delaminierte, was zu ernsthaften strukturellen Problemen führte und die Anfälligkeit für weitere Schäden erhöhte. Die Reparaturen erforderten viel Zeit und Geld, wodurch das Boot nur knapp rechtzeitig verschifft werden konnte. Es war einer von vielen Rückschlägen, die das Team im Vorfeld erleiden musste. Daneben musste Swiss-Raw-Mitglied Jan Hurni wegen Rückenproblemen fitgespritzt werden. Und es kam zu einer Absagenflut bei der Konkurrenz. Umso erfreulicher ist die aktuelle Ausgangslage. Seit dem 6. Juni ist das Team mit «Achilles» unterwegs. Swiss Raw liegt in Führung. Und das, obwohl nach dem Start weitere Schwierigkeiten dazukamen.
Angriff auf Weltrekord
«Starker Gegenwind, hohe Wellen und widrige Wetterbedingungen haben dem Team alles abverlangt. Zudem fiel nach Tag eins der Wassermacher aus, was zusätzlichen mechanischen Einsatz erforderte. Glücklicherweise konnten wir dieses Problem sowie einen Dollenbruch beheben, sodass der Wassermacher jetzt wieder besser funktioniert als zuvor. Auch Yassin Boussena hat sich gut ‹erholt›, nachdem er in den ersten Tagen etwas mit Seekrankheit zu kämpfen hatte», schreibt Neupert im letzten Newsletter. Die Chance ist da, dass die vier Ruderer tatsächlich auch die Pacific Challenge gewinnen könnten, nachdem sie am 16. Januar 2022 als erstes Team aus einem Binnenland den Sieg an der Atlantic Challenge geholt haben. Diesmal könnten sie sogar etwas schaffen, was ihnen auf dem Atlantik verwehrt blieb. «Wenn alles so weiterläuft, könnten wir sogar den Weltrekord von 29 Tagen knacken.»