Abschiedsparty für Leutert
09.12.2022 Sport, RingenRingen, NLA, kleiner Final: RS Freiamt – RR Einsiedeln (Sonntag, 14 Uhr, Bachmatten)
Die Spannung ist raus. 28:11 siegten die Freiämter im Hinkampf. Die Bronzemedaille ist so gut wie sicher. Jetzt will man dem abtretenden Trainer Marcel Leutert noch einen ...
Ringen, NLA, kleiner Final: RS Freiamt – RR Einsiedeln (Sonntag, 14 Uhr, Bachmatten)
Die Spannung ist raus. 28:11 siegten die Freiämter im Hinkampf. Die Bronzemedaille ist so gut wie sicher. Jetzt will man dem abtretenden Trainer Marcel Leutert noch einen würdigen Abschied bereiten.
Stefan Sprenger
Sind das die langweiligsten Finals der Schweizer Ringergeschichte? Im grossen Final gewinnt Willisau den ersten Kampf 24:11. Im kleinen Final zerzaust Freiamt den Gegner aus Einsiedeln mit 28:11. Den Freiämtern ist Bronze mit diesem Vorsprung kaum mehr zu nehmen.
Das Duell Willisau gegen Kriessern wird im «Best-of-three»-Modus ausgetragen – und deshalb bleibt der Kampf um den Meistertitel ein bisschen offener. Aber der 17. Meistertitel für die Willisauer wird ihnen kaum mehr zu nehmen sein. Es bleibt noch ein wenig Spannung übrig. «Bei diesen Duellen lief es für die beiden Sieger enorm gut. Ein klassischer Fall von: ‹Wenns läuft, dann läufts›», sagt RS-Freiamt-Präsident Nicola Küng.
Freude hält sich in Grenzen
Am Sonntag steht der letzte Akt für die Freiämter in der NLA-Mannschaftsmeisterschaft des Jahres 2022 an. Küng sagt vor diesem Kampf: «Ganz ehrlich, die Freude über das Ergebnis hält sich in Grenzen, auch wenn es Bronze werden sollte. Leider haben wir im Halbfinal zu viele kleine Fehler gemacht, die sich summiert haben. Natürlich wussten wir vor der Saison, dass Kriessern zu Willisau und uns aufschliessen respektive eine Finalqualifikation nicht mehr selbstverständlich sein wird. Dennoch sehe ich, mit welchem Elan, welcher Freude, welchem Teamgeist und welchem Stolz das ganze Team auftritt und darüber kann ich mich sehr freuen. Die Identifikation mit dem Verein und der Wille aller Ringer, so viel für den Verein zu investieren, imponieren mir sehr. Es ist wie eine Familie und das finde ich sehr wertvoll. Das ist auch mein Antrieb. Und natürlich gefallen mir die Fortschritte der jungen Ringer und die Motivation der arrivierten Kräfte.»
Der Trainer im Fokus beim Kampf
Beim Rückkampf im kleinen Final zwischen den Freiämtern und Einsiedeln wird besonders eine Person im Fokus stehen: Marcel Leutert. Er wird zum letzten Mal als Cheftrainer am Mattenrand stehen. Ehrensache, dass er eine kleine Abschiedsparty erhält. «Er hat für den Verein alles gegeben. Seine Leidenschaft und sein Engagement sind für mich beispiellos. Man kann sich glücklich schätzen, solche Leute im Verein zu haben. Nur dank solchen Persönlichkeiten konnten wir uns weiterentwickeln», sagt Küng. Leutert ist unbestritten ein toller Trainer, ein Ringerexperte – und einfach ein guter Typ. Aber auch er hat es nicht geschafft, den Meistertitel wieder ins Freiamt zu holen. Das war das angestrebte Ziel. Darauf wartet man schon seit 2014. «Ergebnisbezogen kann man dies so sehen, dass wir als Verein nicht das erreicht haben, was wir uns zum Ziel gesetzt haben. Aber da sehe ich uns alle in der Verantwortung und nicht eine Person», sagt Präsident Küng.
Weil man die Finalqualifikation nicht schaffte, wurde das Minimalziel verfehlt. Für Küng ist es trotzdem eine erfolgreiche Saison. Vielleicht hat es sportlich nicht für die ganz grossen Höhenflüge gereicht, aber: «Der Verein ist intakt und wir können auf so viele Personen zählen, die ihre Freizeit und ihre Energie für den Verein einsetzen. Das ist enorm wichtig.»
Der Titel ist nach wie vor das Ziel
Der Meistertitel bleibt das Ziel. Mit welchem Trainer will man das erreichen? «Das können wir noch nicht sagen und werden wir voraussichtlich an der GV bekannt geben», sagt Küng weiter. Diese findet am 10. März 2023 statt. Die Freiämter Ringer freuen sich nun auf ihren letzten Kampf, auf die Bronzemedaille, auf die Abschiedsparty von Leutert. «Wir wollen nochmals alles raushauen und Marcel Leutert einen schönen Abschied schenken.» Richtig gefeiert wird dann eine Woche später, am Samstag, 17. Dezember. Dann findet die Ringernacht statt, mit Ländlermusik, Barzelt, Kafistube – und ganz viel guter Stimmung. Und das zeugt doch viel mehr von einem gesunden Verein als eine Goldmedaille.