BRIEF AUS THAILAND
30.12.2025 Kolumne, Region UnterfreiamtWeiterhin ganz viel Chaos
Rolf Maurer, Chiang Mai.
Viel hat sich in der Zwischenzeit hier in Thailand nicht verändert. Die politische Lage ist nach wie vor unstabil und chaotisch. Ende August wurde der ...
Weiterhin ganz viel Chaos
Rolf Maurer, Chiang Mai.
Viel hat sich in der Zwischenzeit hier in Thailand nicht verändert. Die politische Lage ist nach wie vor unstabil und chaotisch. Ende August wurde der nächste Premier Minister von einem Gericht abgesetzt (wegen verschiedenen Vergehen). Das gleiche Gericht hat dann auch noch (natürlich ohne Wahlen) einen Nachfolger bestimmt. Seine Amtsdauer wurde aber auf 4 Monate begrenzt. Innerhalb dieser 4 Monate muss er das Parlament auflösen und Neuwahlen durchführen.
Auch wieder aufgeflammt sind die Scharmützel zwischen Kambodscha und Thailand, wie schon gehabt und wie immer in solchen Fällen mit gegenseitigen Schuldzuweisungen. Dazu ein Detail: Die Thais haben vor allem den Amerikanern und deren Präsidenten Trump mit sehr klaren Worten mitgeteilt, dass sie Einmischungen weder von Drittländern noch von irgendwelchen Präsidenten dulden oder/und akzeptieren werden. Mutig, mutig. Es ist anzunehmen, dass die Strafkeule (weitere Zölle) des umtriebigen US-Präsidenten bald wieder auf Thailand niedersaust.
Wie bereits seit Jahren versucht die Thai-Regierung und die TAT (Tourist Association Thailand) mit allen möglichen (und unmöglichen) Aktionen, Touristen ins Land zu locken. Der neuste Versuch: Man will 200 000 Inland-Flugtickets gratis Besuchern anbieten, um die Anzahl von Touristen zu erhöhen und diese auf das ganze Land zu verteilen. Dazu kommt, dass die Reputation, das Benehmen, der Anstand und der Respekt von vielen Touristen gegenüber den Einheimischen merklich nachgelassen hat.
Weitere Probleme brocken sich die Thais immer selber ein. Die internationale Presse hat auch gemerkt, dass die Situation in Thailand ungemütlich ist, und berichtet detailliert darüber. Eines dieser Probleme tangiert die ankommenden Touristen direkt, weil eine Einreisegebühr für alle ankommenden Touristen erhoben werden soll, 300 Baath, (zirka 8 Franken) die bereits 3-mal eingesetzt und auch 3-mal wieder abgesetzt wurde. So weiss eigentlich heute niemand, was genau der Punkt ist.
Die Einreisegebühr ist nur eine solche Ja-Nein-Ja-Sache. Es gäbe unzählige weitere mehr oder weniger gleiche Situationen. Eine davon: Im Jahr 1972 wurde ein Alkohol-Verkaufsverbot um die Mittagszeit erlassen, mit der Begründung, den Kindern keine Möglichkeit zu geben, nach der Schule Alkohol zu konsumieren. Seit dieser Zeit ist das Verbot umstritten. Als nach Corona die Touristen in Thailand ausblieben, ist die Angelegenheit in Bewegung geraten. Es wurde daran herumgeschraubt in alle Richtungen. Die internationale Presse hat das natürlich auch (wieder) mitbekommen und mit eher unfreundlichen Kommentaren weltweit verbreitet. Resultat: noch weniger Touristen in Thailand. Gestern nun die letzten News der Regierung: Der Verkauf von Alkohol wird landesweit gelockert. Was dazu die Kinder wohl sagen werden ?
Wenn das allerdings bereits morgen wieder rückgängig gemacht würde, so würde das wirklich keinen überraschen. Dieser Mist ist noch nicht geführt.
Rolf Maurer ist in Sarmenstorf aufgewachsen und lebt in Chiang Mai, Thailand. Er erzählt von seinem Leben und hält seine Gedanken als Auslandschweizer fest.

