Es ist eindrücklich, wie sich die Kickboxerinnen und Kickboxer an der Fight Night im Schüwo-Park auf die Mütze geben – und danach respektvoll miteinander umgehen. Ein gutes Beispiel war der Kampf der einheimischen Polizistin Céline Eberli gegen Lynn Graf. Bei diesem attraktiven Fight liefern sich beide einen offenen Schlagabtausch. Und der ist so hart, dass beide Nasenbluten kriegen. Als die Schlussglocke ertönt, fallen sich die Gegnerinnen in die Arme, lächeln und versprühen Freude. Es ist eine von vielen Szenen, die den Abend so besonders machten.

Es gibt leider auch ein eher negatives Beispiel. Der Kontrahent der Wohler Luis Wenk aus Zürich spricht nach seinem Kampf von «Raub» – wie er auf Instagram schreibt. Er sah seine Niederlage nicht ganz ein – auch wenn es sicherlich eine knappe Angelegenheit war. Was aber jeder Zuschauer deutlich erkennen konnte, war sein abfälliges und überhebliches Verhalten. Es war an jenem Abend eine absolute Ausnahme.

Während im Schüwo-Park Fäuste und Kicks verteilt werden, gibt es ein paar Meter weiter ganz viele andere sportliche Dinge zu erleben. Ausserhalb des Schüwo-Parks wird Tennis gespielt, die Leichtathletikanlage genutzt und auf dem Sandfeld wird ein Beachhandball-Turnier durchgeführt. Und – ganz passend zu der Fight Night – kassiert der FC Wohlen heftige Schläge in die Magengegend, geht in den Niedermatten eine 0:9-Ohrfeige unter und erleidet einen klassischen Knock-out.

Es ist die höchste Niederlage des FC Wohlen – sicherlich in den letzten 50 Jahren, vermutlich sogar in den letzten 80 Jahren. Aber es ist ganz sicher nicht die höchste Pleite der Vereinsgeschichte. Denn die ereignete sich aller Wahrscheinlichkeit nach am 25. September 1904 (also im Gründungsjahr). Gegen den FC Aarau II gab es eine
0:17-Niederlage. Es war das erste Spiel des FC Wohlen. Ein gewisser «Herr Winiger» ist damals der einzige Kicker im Team, der überhaupt schon ein Fussballspiel absolviert hat (nachzulesen im Buch zum 100-Jahr-Jubiläum des FC Wohlen). Übrigens, das Rückspiel geht dann nur mit 1:5 verloren. Der erste Torschütze war dabei ein gewisser Richard Wohler (der später Gemeinderat wird).

Sie ist im Dauerstress. Shootings, Trainings, Termine. Profifussballerin Alayah Pilgrim aus Muri, die bei der AS Rom unter Vertrag ist, wird mit der Schweizer Nati an den Nations-League-Spielen gegen Frankreich (heute Freitag) und Norwegen (Dienstag) dabei sein. Und die emsige Stürmerin wird am Mittwoch, also einen Tag nach dem Norwegen-Spiel, in Genf wieder auf anderem Parkett zu erleben sein. Für Nike wird sie im Manor an einem Event dabei sein, ein Interview geben, ihre Fussballskills zeigen und auch über die Heim-EM im Juli Auskunft geben. Dies verkündet sie auf Instagram (Bild). Bleibt zu hoffen, dass der Manor nicht explodiert, denn Pilgrim hat 461 000 Follower auf Instagram.

Stefan Sprenger

TRIBÜNENGEFLÜSTER

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