Ein kleiner Lichtblick
13.05.2025 Sport, FussballFussball, 2. Liga interregional: FC Muri – SC Goldau 4:0 (1:0) – erster Meisterschafts-Heimsieg ohne Gegentor seit drei Jahren
Das gab es zuletzt vor drei Jahren. Der FC Muri gewinnt und kassiert dabei kein Gegentor. Die Defensive stabil, die Offensive ...
Fussball, 2. Liga interregional: FC Muri – SC Goldau 4:0 (1:0) – erster Meisterschafts-Heimsieg ohne Gegentor seit drei Jahren
Das gab es zuletzt vor drei Jahren. Der FC Muri gewinnt und kassiert dabei kein Gegentor. Die Defensive stabil, die Offensive effizient. Ein klein wenig Hoffnung kehrt zurück auf die Brühl. Es bleiben fünf Spiele, um das kleine Wunder noch zu schaffen.
Patrick Fischer
Letzter gegen Vorletzter. 300 Menschen kommen ins Stadion Brühl nach Muri. Und das Heimteam schafft endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Es ist der erste Sieg seit dem 12. Oktober 2024 – damals hiess der Gegner ebenfalls Goldau und Muri siegte 3:2. Der letzte Meisterschaftssieg ohne Gegentor war am 6. Mai 2023 (0:1 gegen Köniz). Für den letzten Meisterschaftssieg vor Heimpublikum (ohne Gegentor) muss man noch tiefer ins Archiv. 10. April 2022, 1:0 gegen Mutschellen.
Und jetzt wird Goldau weggeballert. 4:0. Die Muri-Spieler machen das, was sie in dieser Saison nur selten tun: Sie jubeln. Und das im ersten Heimspiel unter dem neuen Trainer Sergio Colacino. Die Freiämter zeigen im Kellerduell keine herausragende Leistung. Die Verunsicherung ist spürbar und das Selbstvertrauen ist bei vielen Akteuren angeknackst. Das Team tut sich über weite Strecken schwer. Muri macht einige Fehler, doch Goldau fehlt die Qualität, um dies auszunützen.
Auch die Offensivkräfte des FC Muri sehen kaum einen Ball – und müssen vor allem Defensivarbeit verrichten. Das tun sie mit grosser Solidarität und Einsatzwillen. Was der FC Muri viel besser macht als in allen anderen Partien dieser Saison: Sie sind effizient. Trotz weniger Ballbesitz und mit nur gerade zwei guten Offensivaktionen gehen sie mit einer Führung in die Pause. Miguel Ferreira kann von einer ungenügenden Abwehr des Goldau-Goalies profitieren. 19. Minute, 1:0 für Muri – entgegen dem Spielverlauf, denn der Gast ist besser (aber nicht gefährlicher). Goldau versucht es oft mit langen Bällen, doch die Muri-Abwehr um Captain Simone Parente und den reaktivierten Peter Lang haut hinten alles raus. «In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft ein wenig gebibbert. Es war wichtig, dass wir das Resultat halten und dann sogar in Führung gehen konnten», bilanziert Trainer Sergio Colacino die ersten 45 Minuten, die auch für ihn nicht immer schön anzuschauen waren.
Er reagiert und stellt sein Team in der zweiten Spielhälfte um. Ernes Paden fungiert nun als Sturmspitze, nachdem der glücklose Fidan Tafa nach einer knappen Stunde vom Platz gegangen ist. Ab da gelingt es dem Heimteam besser, den Ball zu halten und geschlossen aufzurücken. Die Murianer stehen höher und die Partie ist ausgeglichener. Davon unbeeindruckt flanken die Goldauer weiterhin jeden Ball in den Strafraum, nun eben von weiter hinten, was es für Muri-Goalie Michael Wehrli einfach macht, die Bälle runterzupflücken.
Colacino beweist ein goldenes Händchen
Mit seinen Einwechslungen beweist Coach Colacino dann ein goldenes Händchen. In der 73. Spielminute kommt Tom Singenberger für Rafael Freitas als linker Flügel aufs Feld und erzielt nur vier Minuten später das vorentscheidende 2:0. Nach einem schnellen Angriff über rechts wird die Hereingabe von einem Goldauer Verteidiger abgelenkt und der Ball landet direkt vor den Füssen von Singenberger, der aus kurzer Distanz keine Mühe hat zu treffen. «Wir jungen Spieler erhalten sehr viel Unterstützung vom neuen Staff, das gefällt mir und motiviert mich zusätzlich. Natürlich würde ich auch gerne mal von Anfang an spielen, aber wichtig ist nur, dass wir gewonnen haben und diese positiven Emotionen mitnehmen können», sagt Singenberger. In der 80. Minute kommt Leonit Rexhaj aufs Feld und knallt den Ball in seiner ersten Szene an die Latte.
Zwei Minuten später zielt er genauer und bezwingt Goldaus Torhüter mittels Lob aus spitzem Winkel sehenswert zum 3:0. Das Spiel ist in der 83. Minute entschieden – aber noch nicht vorbei.
Fünf Spiele, sieben Punkte
Die eingewechselten Stürmer haben noch Lust auf mehr. Und so ist es wiederum Tom Singenberger, der im Strafraum nur regelwidrig vom Ball getrennt werden kann. Den fälligen Elfmeter verwandelt Captain Simone Parente in der 94. Minute. «Das Team darf feiern. Nächste Woche muss der Fokus aufs nächste Spiel wieder da sein, sonst war dieser Sieg nichts wert», sagt Colacino zum Schluss. Es gehe darum, die Saison in der 2. Liga interregional positiv abzuschliessen und diesen Elan in die neue Saison mitzunehmen – egal, in welcher Liga. Fünf Spiele stehen aus, sieben Punkte Rückstand hat Muri ans rettende Ufer. Das wird schwierig, aber nicht unmöglich. Am Samstag (18 Uhr) soll die Aufholjagd in Emmenbrücke weitergehen.

