STROHFÜÜR
17.01.2025 Kolumne, WohlenEigentlich nimmt er es ein wenig ruhiger. Schliesslich ist Adrian Meyer Rentner. Aber die Regie-Arbeit lässt ihn natürlich nicht gänzlich los. Und logisch, dass er dem Sternensaal-Team bei der aktuellen Eigenproduktion zur Seite steht. Er mache diese Arbeit sehr gerne, und ...
Eigentlich nimmt er es ein wenig ruhiger. Schliesslich ist Adrian Meyer Rentner. Aber die Regie-Arbeit lässt ihn natürlich nicht gänzlich los. Und logisch, dass er dem Sternensaal-Team bei der aktuellen Eigenproduktion zur Seite steht. Er mache diese Arbeit sehr gerne, und gleichzeitig spürt er eine gewisse Gelassenheit. Und auch weniger Druck. Früher habe er schon mal ab und zu schlecht geschlafen, gab Regisseur Meyer bei einem Probebesuch im Sternensaal zu. Dies lasse sich nun bei der Regie des Stücks «Sechs Beine» gut vermeiden. «Aber ganz ohne Theater geht es halt nicht», so Adi Meyer. Und beweisen muss er wahrlich niemandem etwas. Zudem konnte der Regisseur auf wertvolle Unterstützung zählen. Ein grosser Verdienst rund um die «Sechs Beine» hat Autor Guy Krneta. Er hat Figuren kreiert und den Text geschrieben.
«Sechs Beine» heisst die Theaterexpedition, die Mitte Mai ihre Premiere erleben wird. Mitglieder des Entomologischen Vereins Wohlen werden ihrer Leidenschaft nachgehen: der Insektenforschung. Sie wollen beweisen, dass auf dieser Welt ganz vieles zusammenhängt (siehe Ausgabe vom vergangenen Dienstag). Und natürlich, da werden nicht nur Vereinsmitglieder fachsimpeln, sondern auch Insekten auf der Bühne zu bestaunen sein. Die Schauspielerinnen und Schauspieler werden also gleich doppelt gefordert sein – als Vereinsmitglieder und als Insekten. Diese Aufgabe gilt es für Regie und Choreografie zu meistern. Und die Verantwortliche für die Kostüme, Bernadette Meier, muss sich einiges einfallen lassen. Menschen als Insekten zu präsentieren – auch das ist eine Herausforderung. Das Bild beweist, dass auch diese Aufgabe gut gemeistert wird.
Das Projekt «Zeitgeschichte Aargau» wurde Ende des vergangenen Jahres definitiv beendet – und die Unterlagen dem Staatsarchiv übergeben. Wir berichteten darüber. Eine riesige Arbeit, die von 2018 bis 2024 dauerte. 14 Dokufilme, über 60 Zeitzeugengespräche, ein Grundlagenwerk mit 620 Seiten und der Film «Stromland» sind wesentliche Eckpfeiler. Und der Wohler Fabian Furter war Co-Leiter des riesigen Werks. In dieser Funktion besuchte er einmal unser Zeitungsarchiv. Was davon hängengeblieben ist, wollten wir beim abschliessenden Rückblick wissen. «Zunächst einmal die unerwartet tadellose und lückenlose Ordnung», sagte Fabian Furter und musste dabei lachen.
Und wie klingt es, wenn er den Besuch im Archiv als Historiker ganz ernst betrachtet? Fabian Furter: «Es hat mir gezeigt, wie wertvoll Regionalzeitungen nicht nur für die Darstellung des aktuellen Geschehens sind, sondern gleichermassen auch für die historische Forschung.» Das analoge Fotoarchiv sowie die Ablage sämtlicher gedruckten Zeitungen des «Wohler Anzeigers» seien «ein immenser und einzigartiger Schatz. Solche Archive sollten meines Erachtens unbedingt mit öffentlichen Mitteln digitalisiert und allgemein zugänglich gemacht werden.» Was für eine schöne Einordnung eines Experten. Ein grosses Dankeschön.
Daniel Marti

