APROPOS!
18.10.2024 Kolumne, Region Unterfreiamt, MeinungenBereits zum 20. Mal fand der gemeinsame Wirtschaftsapéro von Industrie Allmend, Handwerkerund Gewerbeverband und FDP Villmergen statt. Für Edwin Riesen, der in all den Jahren den Anlass organisiert hat und weiter organisiert, der ideale Moment für einen Rückblick. 2005 ...
Bereits zum 20. Mal fand der gemeinsame Wirtschaftsapéro von Industrie Allmend, Handwerkerund Gewerbeverband und FDP Villmergen statt. Für Edwin Riesen, der in all den Jahren den Anlass organisiert hat und weiter organisiert, der ideale Moment für einen Rückblick. 2005 habe man in einer Vorstandssitzung der FDP-Ortspartei entschieden, ab sofort zweimal pro Jahr einen solchen Wirtschaftsapéro zu organisieren. Hochmotiviert habe man dann 2006 zweimal dazu eingeladen. Und schnell gemerkt, wie viel Arbeit das gibt. Seither findet der Apéro nur noch einmal pro Jahr statt. Dies dafür jedes Jahr, sogar in der Coronazeit, wie Riesen betont. Dazumal einfach in der Mehrzweckhalle, mit viel Abstand und mit Masken.
Abgesehen von dieser Ausnahme blieb der Rahmen immer gleich. So etwa der Veranstaltungsort – das Personalrestaurant der Montana Bausysteme AG. Und damit waren es auch jedes Mal erschwerte Bedienungen, unter den die immer hochkarätigen Redner auftreten müssen. Während sie vorne noch sprechen, duftet es von hinten fein nach dem vorbereiteten Apéro. «Ich glaube, ich muss langsam zu Schluss kommen», meinte darum auch der diesjährige Gast Christoph Kilchenmann nach gut einer Stunde. Und nahm sich aber dann doch noch Zeit, ganz viele Fragen zu beantworten.
Thema des Abends war die Gesundheitsversorgung und damit auch die ständig ansteigenden Krankenkassenprämien. An denen hat natürlich auch Referent Christoph Kilchenmann, stellvertretender Direktor von santésuisse, wenig Freude. Er gehöre auch zu denen, die deutlich mehr einzahlen, als sie über Leistungen nachher beziehen. Das aber habe auch seine gute Seiten. «Wer zu den Nettozahlern gehört, der hat quasi die Bestätigung, dass er gesund ist», so seine Folgerung.
Wenn die neuen Prämien bekannt gegeben werden, dann ist der Aufschrei in der Schweiz immer gross. Leider verändert sich wenig. Daran haben nach Ansicht von Kilchenmann auch die Betroffenen selber schuld. «Einen Monat denkt man über die Prämien nach. Die anderen elf Monate nur über die Leistungen, die man beziehen will», so seine Erfahrung.
Interessant war auch sein Vergleich der Kosten im Aargau, verglichen mit der Rest der Schweiz. So liegen etwa die Preise für Medikamente zwei Prozent tiefer als im Rest der Schweiz. «Du kannst also noch etwas aufschlagen», meinte denn auch prompt ein Zuhörer zu seinem Sitznachbar, Apotheker Ruedi Jost. Weil er es nicht gerade leise sagte, sorgte er damit für einen Lacher im Saal.
Mit dabei unter den Gästen war auch der Wohler Nationalrat Matthias Jauslin. Er gehöre ja jetzt auch zu Villmergen, erklärte er lachend, schliesslich ist seine Firma Jost AG temporär in der ehemaligen Druckerei Sprüngli einquartiert, bis der Neubau in Wohlen fertiggestellt ist. Dabei ist Jauslin bereits ein grosser Unterschied zwischen den beiden Gemeinden aufgefallen. Im Betrieb falle viel Verpackungsmaterial an. «In Wohlen findet die Altpapiersammlung alle drei Wochen statt, in Villmergen leider nur alle drei Monate. Da sammelt sich einiges an», erzählt der Unternehmer.
Chregi Hansen