TRIBÜNEN GEFLÜSTER
24.11.2023 Sport, KolumneEine schön-unschöne Szene ereignete sich im Handballderby zwischen dem TV Muri und Handball Wohlen. Der Wohler Kreisläufer Tobias Estermann fällt zu Boden. Die Schiedsrichter geben Muris Abwehrboss Jan Heusi eine Zwei-Minuten-Strafe. Estermann zeigt sofort an, dass er ...
Eine schön-unschöne Szene ereignete sich im Handballderby zwischen dem TV Muri und Handball Wohlen. Der Wohler Kreisläufer Tobias Estermann fällt zu Boden. Die Schiedsrichter geben Muris Abwehrboss Jan Heusi eine Zwei-Minuten-Strafe. Estermann zeigt sofort an, dass er ausgerutscht ist und die Strafe ungerechtfertigt ist. Dafür erntet der Wohler Applaus von den Murianer Spielern und der ganzen Bachmattenhalle. Eine faire Geste. Blöd nur: Die Schiedsrichter deuten zuerst an, dass sie die Strafe zurücknehmen. Machen es dann doch nicht. Heusi wird auf die Strafbank geschickt. Schade.
Gleich vier Wohler verletzten sich im Derby. Björn Staubli (Schulter), Joshua Schmid (Wunde am Kopf), Simon Eser und Tobias Estermann (Fuss). Die Wohler Handballer hatten ausgerechnet in diesem Spiel ihren Arztkoffer vergessen. Aber der Nachbar hilft gerne aus. Die Eisbeutel kriegte man vom TV Muri und die Wohler haben nach dem Spiel – angesichts der Masse an gebrauchten Eisbeuteln – angeboten, diese finanziell zu übernehmen.
Grosse Sportpersönlichkeiten waren vor wenigen Tagen im Altersheim Bünzpark in Waltenschwil zu Besuch. Grund war der 89. Geburtstag von Max Forster (Zweiter von links auf dem Bild). Der Wohler Max Forster ist ein Olympionike, ist in der Bobwelt eine Legende. An der Bob-Weltmeisterschaft 1971 holte er im Viererbob die Goldmedaille. Mit dabei im Bob sassen damals die Brüder Erich und Peter Schärer. Nun besuchten die beiden Schärer-Brüder gemeinsam mit dem früheren Adidas-Vizechef Bruno Hungerbühler (ganz rechts) den Freiämter Forster – und luden ihn zum Geburtstagsessen ins Restaurant Linde in Büttikon ein. So viel Zusammenhalt, selbst nach Jahrzehnten. «Einfach eine wunderbare Sache», findet Forster.
Kampfsport-Schiedsrichter Toni Cerundolo erlebt manchmal kuriose Momente. Beispielsweise Ende des letzten Jahres, als er an den asiatischen Kickboxmeisterschaften in Thailand als Referee im Einsatz war. Fast wäre es zu keinem Einsatz im Ring gekommen. In Bangkok wird ihm zuerst mal erklärt, dass er im Tenue des Weltverbandes WAKO nicht richtern darf. «Es musste ‹WAKO Asia› sein. Sie haben mir ein Hemd ihres Verbandes gegeben. Aber in das thailändische XXL habe ich nicht reingepasst. Und statt der Fliege des Weltverbandes WAKO sollte ich eine schwarze anziehen.» Cerundolos Glück ist, dass er die Stadt von einer Urlaubsreise kennt. Er fährt ins Zentrum in die grösste Shoppingmall Bangkoks, kauft sich drei Hemden und eine Fliege und sucht einen Copy-Shop auf. «Ich habe den Verkäufer gefragt, ob er mir die Hemden mit dem ‹WAKO Asia›-Emblem bedrucken kann.» Am Ende hat alles geklappt. Für umgerechnet 60 Franken konnte sich Cerundolo ein «WAKO Asia»-Outfit organisieren und durfte richtern.
--spr/jl