Annemarie Keusch, Redaktorin.
Endlich. Sieben lange Monate sind vergangen, seit die Ski-Cracks zum letzten Mal die Weltcup-Pisten runterbretterten. Nun ist es vorbei mit der Warterei. Am Sonntag starteten zumindest die Skifahrer in die Saison. Und ...
Annemarie Keusch, Redaktorin.
Endlich. Sieben lange Monate sind vergangen, seit die Ski-Cracks zum letzten Mal die Weltcup-Pisten runterbretterten. Nun ist es vorbei mit der Warterei. Am Sonntag starteten zumindest die Skifahrer in die Saison. Und besser hätte es fast nicht laufen können. Odermatt gewinnt, der beste Österreicher rangiert sich ausserhalb der besten zehn. So viel Schadenfreude darf sein. Da klickt man am Tag danach auch gerne mal die Homepage der Kronen-Zeitung an. Kaum gestartet, lecken sich die Österreicher die ersten Wunden. Für mich stimmts.
Dieser Odermatt, er ist aber auch wirklich beeindruckend. Auf dem besten Weg, der Roger Federer 2.0 zu werden. Sieht gut aus, gibt sich äusserst sympathisch, ist frei von Skandalen. Und selbst wenn das Kader-Gspändli ausplaudert, dass er nach seinem Olympia-Sieg einen über den Durst getrunken haben soll, dann würde ich es eher bedenklich finden, wenn solche Erfolge nicht mehr ausgiebig gefeiert werden könnten. Odermatt ist sympathisch und das scheint sich auch mit dem immer grösser werdenden Erfolg nicht zu ändern.
Er postet Bilder von Grillabenden mit Freunden. Wenn er ein Rennen gewinnt, dann lautet sein spontaner Kommentar: «Geil!» Ganz normal. So normal, dass er ganz einfach ein Teil unseres Freundeskreises sein könnte. Sich mit uns am Abend auf eine Jassrunde trifft oder bei jemandem zu Hause einen Geburtstag feiert oder mit uns auf der Tribüne steht und sich ein Fussballspiel anschaut. Und das ist tatsächlich schon vorgekommen. Odermatt sass in unseren Reihen, hat mit uns in der Bar ein Bier bestellt, mit uns über Gott und die Welt geplaudert. Zumindest in meinen Träumen. Ja, es kam schon zweimal vor, dass ich von Marco Odermatt geträumt habe. Sie brauchen sich deswegen keine Sorgen zu machen – mir gehts gut und ich lebe in einer sehr glücklichen Beziehung.
In meinem Traum war Marco Odermatt ein ganz normaler junger Mann, kein Skifahrer, kein Star, sondern einfach ein guter Freund. Und gute Freunde erfüllen einem doch auch mal einen Wunsch. Darum, lieber Marco Odermatt, gewinne bitte nochmals den Riesenslalom Anfang Januar in Adelboden. Ich wäre letztes Jahr so gerne dabei gewesen, infizierte mich aber mit Corona. Die Tickets sind gekauft.