FCW gegen Profi-Nachwuchs
28.10.2022 SportDer FC Wohlen empfängt die zweite Mannschaft des Challenge-League-Vereins FC Thun zum vorletzten Heimspiel der Meisterschaftsvorrunde. Den Freiämtern fehlen dabei drei Abwehrspieler.
Bewegter Oktober
Fussball, 1. Liga classic: FC Wohlen – FC ...
Der FC Wohlen empfängt die zweite Mannschaft des Challenge-League-Vereins FC Thun zum vorletzten Heimspiel der Meisterschaftsvorrunde. Den Freiämtern fehlen dabei drei Abwehrspieler.
Bewegter Oktober
Fussball, 1. Liga classic: FC Wohlen – FC Thun II (Samstag, 16 Uhr, Niedermatten)
Ein Abgang durch die Hintertür, gesperrte Spieler, zwei Pleiten gegen Schötz und ein Freiämter Derby: Der Oktober war ereignisreich für den FC Wohlen. Und so geht es auch weiter: Es folgen das vorletzte Heimspiel der Vorrunde, ein Spiel der Polizei-Nationalmannschaft und der Cup-Knaller gegen Servette.
Stefan Sprenger
Der Oktober startete goldig. Mit Siegen gegen die beiden Aufsteiger Emmenbrücke (4:3) und im Derby gegen Muri (4:1) sammelte der FC Wohlen wichtige Punkte. Dann folgten zwei Pleiten gegen Schötz in der Meisterschaft (0:1) und in der Cup-Qualifikation (2:3). «Ob wir es glauben wollen oder nicht, der FC Wohlen gehört in der aktuellen Verfassung zu den fünf, sechs Mannschaften, die als Abstiegskandidaten gelten», sagt FC-Wohlen-Trainer Ryszard Komornicki nach der jüngsten Niederlage.
Thun II, die Könige des Unentschieden
Das Ziel Wiederaufstieg wird in dieser Saison mit allergrösster Wahrscheinlichkeit ein Traum bleiben. Auch wenn die Verantwortlichen in der Winterpause wohl aktiv nach Verstärkungen suchen werden, ist der Abstand zur Spitze bereits jetzt gross. Aktuell hat Wohlen 13 Punkte Rückstand auf Leader Black Stars.
Um diesen Abstand nicht anwachsen zu lassen, muss man in den verbleibenden fünf Spielen vor der Winterpause punkten. Die Partie am Samstag gegen Thun II ist dabei schon das vorletzte Heimspiel der Meisterschaft. Am 5. November spielt man auswärts gegen Köniz, am 20. November in Langenthal und am 26. November gegen Münsingen. Dazwischen ist am 12. November noch das letzte Heimspiel gegen Delémont. Wieso die Auftritte in den Niedermatten so wichtig sind, zeigt ein Blick in die Statistik: Der FC Wohlen holte auf fremdem Terrain in dieser Saison keinen einzigen Punkt. Einziger Auswärtserfolg war der Sieg im Cup in Köniz.
Und nun geht es gegen die Unentschieden-Könige aus Thun (sechs Unentschieden in elf Partien). Der FCW will die einigermassen positive Bilanz zu Hause weiterführen. Das junge Team von Trainer Stipe Matic kam zuletzt gegen Schlusslicht Muri zu einem 2:2-Unentschieden. «Wir wollen, nein, wir müssen gegen Thun II punkten. Auch wenn die Situation schwierig ist», sagt FCW-Trainer Komornicki.
Wo ist Petar Ivanov?
Schwierig deshalb, weil mit Anatoliy Kozlenko und Leotrim Nitaj gleich zwei Stammspieler in der Abwehr gesperrt fehlen. Mit Marijan Urtic fällt ein erfahrener Defensivspieler verletzungsbedingt noch den Rest der Vorrunde aus. «Improvisieren. Ich arbeite mit den Spielern, die ich habe», sagt Komornicki.
Angesichts der angespannten Situation in der Abwehr stellt sich die Frage: Wo ist Petar Ivanov? Der 19-jährige Verteidiger hatte letzte Saison Einsätze mit Kriens in der Challenge League und gehörte in diesem Sommer zu den vielversprechenden Neuzugängen beim FC Wohlen. Doch ausser einem Teileinsatz gegen Bassecourt und im Cup gegen Kreuzlingen spielte der fast 1,90 Meter grosse Verteidiger nie. Nun könnte man ihn doch gut gebrauchen. «Er ist weg, der Vertrag wurde aufgelöst. Es ist besser so. Beide Parteien haben sich das anders vorgestellt», erklärt FCW-Sportchef Marko Muslin.
Einen Tag vor dem Cup-Spiel kommt die Polizei-Nati
In solch einer Situation kommen Spiele im Schweizer Cup gegen grosse Gegner eher ungelegen. Zum Cup-Kracher gegen das Super-League-Team Servette Genf am Mittwoch, 9. November (20.15 Uhr), sagt Trainer Komornicki zähneknirschend: «Wir wollen versuchen, es zu geniessen.»
Die Platzverhältnisse auf den Niedermatten sind nach wie vor ein Thema. Denn der Rasen gleicht einem Acker. Pikant: Einen Tag vor dem Cupspiel führt die Schweizer Polizei-Nationalmannschaft auf den Niedermatten ein Qualifikationsspiel für die Polizei-Fussball-Europameisterschaft 2023 durch. Gegner sind die Fussball-Polizisten aus Ungarn. Wird der Niedermatten-Rasen also durch Polizisten einen Tag vor dem Cupspiel noch mehr gelöchert? «Je nach Bedingungen wird das Spiel auf dem Kunstrasen durchgeführt», sagt Ronny Minkwitz, Leiter der FCW-Geschäftsstelle.
Ob Polizei-Nati, Cup-Kracher gegen Servette oder gesperrte Spieler: «Wir brauchen einfach Punkte. Und das nächste Spiel ist das Wichtigste», sagt Trainer Komornicki. Heisst: Gegen Thun II will der FC Wohlen den Oktober so enden lassen, wie er begonnen hat: Goldig und mit drei Punkten.