Weil Kirche so viel mehr ist
30.09.2022 NiederwilKatholische Kirchgemeinde Niederwil lädt am 22. Oktober zu einem Erlebnistag ein
Die Kirche sichtbar machen und die Gemeinschaft stärken, dies soll der Aktionstag leisten. Dafür spannen ganz viele Menschen und Vereine zusammen. Geboten wird ein Mix von Themen ...
Katholische Kirchgemeinde Niederwil lädt am 22. Oktober zu einem Erlebnistag ein
Die Kirche sichtbar machen und die Gemeinschaft stärken, dies soll der Aktionstag leisten. Dafür spannen ganz viele Menschen und Vereine zusammen. Geboten wird ein Mix von Themen und Veranstaltungen für Jung und Alt. Auf die Besucher warten viele spannende Entdeckungen.
Chregi Hansen
Die Kirche St. Martin in Niederwil, welche in ihrer jetzigen Form im Jahr 1690 gebaut wurde, ist sowohl architektonisch wie kunsthistorisch ein Schmuckstück. Mit bedeutungsvollen Altarbildern, eindrücklichen Statuen und wertvollen Schmuckstücken. «Eine wahre Schatzkiste», wie es Adrian Flory beschreibt. Zusammen mit Barbara von Felten ist er die treibende Kraft hinter dem Projekt, welches diese Schatzkiste jetzt ein Stück weit öffnen will. Um damit neue und spannende Einblicke zu ermöglichen.
«Erlebnistag Schatztruhe Kirche» nennt sich der Aktionstag, zu dem die gesamte Bevölkerung am Samstag, 22. Oktober, eingeladen ist. Entstanden ist die Idee an einem Impulstag der Pfarrgemeinde. «Inzwischen gehören wir zum Pastoralraum Unteres Freiamt. Umso wichtiger ist es, uns in die Basis einzubinden», erklärt Kirchenpflegerin Elisabeth Horat. «Darum laden wir regelmässig zu einem solchen Austausch ein.» Hier stellten Flory und von Felten ihre Idee eines Tages für die Öffentlichkeit vor. Und stiessen auf offene Ohren. «Es leben zwar immer mehr Menschen in Niederwil, aber nur wenige kennen unsere Kirche und ihre Menschen und Vereine. Das wollen wir ändern», erklärt Flory seine Motivation.
Viel Unterstützung erfahren
Mit ihrer Idee haben sie ganz viele begeistert. «Unser Anliegen ist es, in verschiedenen Ateliers die Kirche von Niederwil in ihrer ganzen Vielfalt abzubilden. Zu zeigen, was hier vor Ort passiert. Geschichte zu vermitteln. Wir erhalten dabei ganz viel Unterstützung, mit der Zeit hatten wir fast zu viele Angebote für die geplanten Ateliers», berichtet der Initiant stolz. «Es war unser Ziel, möglichst alle einzubinden, von den kleinen Kindern bis zur pensionierten Sängerin im Kirchenchor. Umso schöner, dass uns das gelungen ist», ergänzt Kirchenpflegerin Marlis Töngi. Man wolle deutlich machen, dass Kirche mehr ist als nur ein Gebäude. «Hier wird so viel getan für die Gemeinschaft, hier ist so viel möglich. Das wollen wir unter Beweis stellen», sagt dazu Elisabeth Horat.
Der geplante Aktionstag ist für sie ein gutes Beispiel, wozu die Kirche fähig ist. «Adrian Flory und Barbara von Felten haben die Initiative ergriffen. Einfach von sich aus, weil sie das wichtig finden. Und ganz viele Freiwillige unterstützen jetzt das Vorhaben. Das ist doch schön», sagt sie. Da ist die Kirchenpf lege gern bereit, ebenfalls einen Beitrag zu leisten. Und so ist nach und nach ein sehr umfangreiches Programm entstanden. Während des ganzen Tages können verschiedene Bereiche der Kirche entdeckt werden. In Ateliers, in Vorträgen und Führungen. Die Vereine können sich vorstellen. Es gibt vorher und nachher Begleitanlässe. Und im extra eingerichteten Bistro kann man sich anschliessend austauschen und die Gemeinschaft pflegen. «Für uns ist die Kirche eine Art Mehrzweckraum, in welchem ganz viel möglich ist. So, wie es früher schon der Fall war», bringt es Flory auf den Punkt.
Spannende Führungen und ganz viele Ateliers
Stolz ist er darauf, dass es gelungen ist, Jonas Kaltenbach von der Kantonalen Denkmalpflege für zwei Führungen zu gewinnen. «Die Kirche befindet sich praktisch im Originalzustand und weist viele Besonderheiten auf. Es wird spannend zu hören sein, was der Denkmalpf leger berichten wird», sagt er. Ebenso spannend ist sicher der Gang über die abgenutzten Stufen auf den Kirchturm oder in den Estrich, in dem es viele Fundstücke zu bestaunen gibt. Dank Sandro Oldani lernen die Besucher die Orgel besser kennen oder sie lauschen den Geschichten über die Statuen. Im Pavillon werden einzigartige Dokumente und Schätze ausgestellt. «Wir wollen diese Schmuckstücke nicht einfach nur zeigen, wir wollen anhand von ihnen Geschichten von früher erzählen», erklärt Flory. Die offene Sakristei erlaubt eine Blick hinter den Kulissen, im Beichtstuhl laufen Audiogeschichten, und Kinder können sich spielerisch auf Schatzsuche begeben. Und die Festwirtschaft befindet sich im Jubla-Hüsli, welches wie die Kirche eine eindrückliche Vergangenheit aufweist.
Eingebettet in weitere Anlässe
«Unsere Kirche ist ein offenes Haus. Das ist vielen gar nicht bewusst. Mit dem Aktionstag wollen wir Leben in diese Mauern bringen», macht Horat deutlich. Durch die Einbettung in einen grossen Pastoralraum sei es noch wichtiger, lokal tätig zu sein. «Der Pastoralraum funktioniert. Aber es gibt Bedürfnisse, die wir hier vor Ort abdecken müssen», ergänzt Marlis Töngi. Dazu passen die drei Begleitanlässe, die vor und nach dem Aktionstag stattfinden. Das «Fiire mit de Chline» am Samstagmorgen, das Frauenfrühstück am Sonntagmorgen mit einem Referat der Wohler Bestatterin Karin Koch Sager und der Abschlussanlass «Mit Wort und Musik in die neue Woche» am Sonntagabend mit besinnlichen Texten und einem Konzert der Panflötengruppe.
Der eigentliche Aktionstag mit all seinen Ateliers findet statt am Samstag, 22. Oktober, von 14 bis 17.30 Uhr. Damit die Besucher einen Überblick über die Angebote erhalten, wird vor der Kirche ein Infodesk aufgestellt. Die Ateliers können frei besichtigt werden, einzig die Führungen durch die Kirche und zur Orgel finden zu fixen Zeiten statt. «Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen die Möglichkeit nutzen, um die Kirche, ihre Menschen und die Vereine näher kennenzulernen. Gerade auch für Neuzuzüger ist dies eine gute Gelegenheit,», meint Elisabeth Horat zum Schluss. Sie jedenfalls freut sich auf viele bekannte und unbekannte Gesichter. «Denn die Kirche lebt von den Menschen.»