Wohlen bodigt Muri
25.01.2022 SportDie Vorbereitung für die Rückrunde läuft bei den Freiämter Fussballvereinen. Im ersten Testspiel trafen der FC Wohlen und Muri aufeinander. Auf den heimischen Niedermatten konnte sich Wohlen dabei mit einem deutlichen 8:1-Sieg durchsetzen.
Wermutstropfen für die ...
Die Vorbereitung für die Rückrunde läuft bei den Freiämter Fussballvereinen. Im ersten Testspiel trafen der FC Wohlen und Muri aufeinander. Auf den heimischen Niedermatten konnte sich Wohlen dabei mit einem deutlichen 8:1-Sieg durchsetzen.
Wermutstropfen für die Wohler ist, dass sich Captain Alban Pnishi verletzt hat. Die Murianer können zumindest auf einer starken ersten halben Stunde aufbauen. --jl
Geschichten aus dem Derby
Fussball, Testspiel: FC Wohlen – FC Muri 8:1 (4:1)
Zum Start der Vorbereitung feiert der FC Wohlen einen Kantersieg im Freiämter Derby gegen den FC Muri. Neben dem hohen Resultat gibt es aus beiden Lagern viele weitere Neuigkeiten.
Josip Lasic
Was für ein seltsamer Spielverlauf. Die erste halbe Stunde im Duell zwischen Wohlen und Muri verläuft ausgeglichen. Die unterklassigen Murianer sind über weite Strecken die bessere Mannschaft und gehen in der 30. Minute durch Miguel Ferreira mit 1:0 in Führung. Dann dreht Wohlen auf und lässt Muri kaum Luft zum Atmen. Sieben Minuten braucht Luiyi Lugo, um das Spiel noch vor der Pause im Alleingang zu entscheiden. Der Stürmer trifft zwischen der 35. und der 43. Minute viermal zum 4:1-Halbzeitstand.
In der zweiten Hälfte sorgen Alban Pnishi, Luigi Milicaj (per Penalty), Dominic Philips und Yannick Waser mit ihren Toren für den 8:1-Endstand. Interessant ist die Einschätzung der beiden Trainer. Während Wohlens Ryszard Komornicki der Ansicht ist, dass das Ergebnis «vermutlich zu hoch» ist, sagt Muri-Coach Piu: «Wir hätten noch höher verlieren können.»
Pechvogel Parente
Zugute halten muss man den Murianern, dass sie eine Woche weniger trainiert haben als die Wohler. «Wir sind erst am Start der Vorbereitung. Das Ergebnis ist mir egal», sagt Piu. «Auch wenn ich nicht gern verliere und schon gar nicht so hoch. Aber die Einstellung in der ersten halben Stunde hat mir gepasst. Danach nicht mehr so. Wir machen unnötige Fehler in der Abwehr, es steht schnell 4:1. Anschliessend haben wir uns gehen lassen. Das darf man jetzt aber nicht überbewerten.»
Muri hatte auch einige gewichtige Absenzen. Loris Völker war angeschlagen. Jan Burkard hat eine Platte in der Schulter, die herausoperiert werden muss, bevor er wieder trainieren darf. Captain Michael Hohl fehlte aus privaten Gründen. Auch Abwehrchef Simone Parente war abwesend. Der 31-Jährige, der zum Saisonstart bereits wegen einer Corona-Infektion gefehlt hat, wurde erneut positiv auf das Virus getestet. Immerhin darf Parente seit gestern Montag wieder trainieren. Auch beim FCW fehlten einige Akteure. Ronny Minkwitz, Esat Balaj, Valdimiro Cuinjinca, Momo Seferi und Joel Richner sind im Aufbautraining. Thomas Schiavano ist verletzt. Olivier Joos hat nach seinem Brasilien-Aufenthalt die ersten Trainingseinheiten mit Athletiktrainer Jonas Schwegler absolviert. Dazu fielen kurzfristig Nikola Bozic (krank), Nicolas Künzli (angeschlagen) und Vilson Dona (persönliche Gründe) aus.
Wie lang fällt Pnishi aus?
Zu den Ausfällen könnte sich auch Captain Alban Pnishi gesellen. Bei einem Kopfballduell stösst Pnishi mit Muris Diego Zoller zusammen und stürzt unglücklich. Anschliessend muss der Abwehrchef lange behandelt werden, bevor er schliesslich ausgewechselt wird. «Ich hatte den Eindruck, dass es mir den Brustkorb auf der linken Seite zusammengedrückt hat», erklärt der 31-Jährige, der nach dem Spiel auch über Atemprobleme klagt. Die gute Nachricht: Nach einem ersten Besuch in der Notaufnahme ist klar, dass die Lunge nicht verletzt ist. Die schlechte Nachricht: Auch nach einem Röntgen gestern Montag, ist ungewiss, ob sich der ehemalige Nationalspieler des Kosovo nicht vielleicht eine Rippe gebrochen hat. «Ich muss ein MRI machen lassen, vorher kann ich nicht sagen, wie lang ich pausieren muss. Aktuell geht aber nichts ohne Schmerzmittel. Diese Woche werde ich nicht mittrainieren können», sagt Pnishi.
Potenzieller Neuzugang
Bei Wohlen kam Testspieler Giandomenico Tanzillo zum Einsatz. Der 25-jährige Offensivallrounder stand zu Beginn der vergangenen Saison bei Challenge-League-Club Schaffhausen im Kader. Im vergangenen Winter wurde er an Promotion-League-Verein Cham ausgeliehen und spielte die Vorrunde dieser Saison bei Eschen-Mauren in der 1. Liga. Jetzt wird er mit seiner Partnerin nach Wohlen ziehen und ist ein potenzieller Neuzugang. Allerdings konnte er wegen einer Covid-Erkrankung später als erwartet in das Probetraining bei den Freiämtern starten. «Wenn wir jemanden holen, muss er eine Verstärkung sein», sagt FCW-Sportchef Alessio Passerini. «Wir beobachten, wie Tanzillo sich in den nächsten Wochen machen wird, und entscheiden dann über eine Verpflichtung.»
Nächste Spiele stehen an
Das erste Testspiel verlief für Wohlen vielversprechend. Für Muri weniger. Am Samstag, 14 Uhr, bestreiten die Murianer ihre nächste Vorbereitungspartie auswärts gegen das Team Aargau U18. «Wir müssen auf der ersten halben Stunde gegen Wohlen aufbauen», sagt Piu. «Ich will sehen, dass die Jungs auf dem Platz das umsetzen, was ich in der Kabine vorgebe. Die Resultate bleiben sekundär.» Die Meisterschaft startet für Muri am Sonntag, 13. März, 10.15 Uhr, mit dem Auswärtsspiel beim FC Unterstrass.
Auch Wohlen spielt am Samstag, 14 Uhr. Emmenbrücke gastiert dann auf den Niedermatten. «Ich will das Resultat nicht überbewerten», so Komornicki. «Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Wichtig ist, dass wir am 5. März bereit sind.» Dann startet Wohlen zu Hause um 16 Uhr gegen Schötz wieder in die Meisterschaft.