Umfrage bei 8500 Personen
23.11.2021 UmfragenDie FDP Wohlen führt eine Bevölkerungsumfrage durch und will so die Sorgen und Ängste der Menschen erfahren. Die Umfrage-Post ging an 8500 Stimmberechtigte. Die Resultate folgen in ein bis zwei Monaten. --dm
Die Finanzen, die grosse Sorge Die FDP Wohlen führt eine Bevölkerungsumfrage durch und will so die Sorgen und Ängste der Menschen erfahren. Die Umfrage-Post ging an 8500 Stimmberechtigte. Die Resultate folgen in ein bis zwei Monaten. --dm Die Finanzen, die grosse Sorge Bevölkerungsumfrage der FDP: Sicherheit, Verkehrsfragen und Polit-Verständnis klären Die FDP geht neue Wege. Letzte Woche flatterte bei Herrn und Frau Wohler interessante Post in den Briefkasten. Die Freisinnigen sind dabei sehr neugierig und wollen 19 Fragen beantworten haben. Daniel Marti Die Ausgangslage für die nächsten zehn Jahren ist für die Gemeinde Wohlen spannend und interessiert. Und sie bewegt die FDP. Deshalb fragt sie nach, wie die Stimmung bei der Bevölkerung ist. Und was die Einwohnerinnen und Einwohner zu den grossen finanziellen Herausforderungen meinen. Investitionen von knapp 150 Millionen Franken stehen im nächsten Jahrzehnt an. Die Gemeinde steht dadurch vor einer Rekordverschuldung, und dies werde auch «deutliche Spuren beim Steuerfuss hinterlassen», befürchtet die FDP in einem Schreiben an die Bevölkerung. Auch darum will die FDP die Meinung der Bürgerinnen und Bürger kennenlernen. «Die Filterblase verlassen» Ausbau der Infrastruktur, steigender Steuerfuss, Bevölkerungswachstum, hohe Bautätigkeit, Digitalisierung – das alles wird auf Wohlen zukommen. Deshalb will die FDP nun den Puls des Stimmvolkes spüren. Aber sollten die Parlamentarier diesen Puls nicht schon kennen, oder gibt es da grossen Nachholbedarf? Thomas Hoffmann, Präsident der FDP: «Eine Umfrage über die Parteigrenzen hinweg bildet das ganze Spektrum von Meinungen ab. Es schadet nie, die eigene Filterblase zu verlassen und die breite Stimmung einzufangen.» Mit der Umfrage sollen auch Ängste und Sorgen erkannt werden. Und die werden an verschiedenen Orten unterschiedlich festgestellt. Wo ordnet Hoffmann selber die grössten Sorgen der Wohlerinnen und Wohler ein? Durch den Investitionsstau der vergangenen Jahre kommen auf Wohlen «millionenschwere Projekte wie der Weiterausbau der Schulen und der Verkehrsinfrastruktur zu. Zudem steigen die Ausgaben durch Übernahme von neuen oder den Ausbau der bestehenden Aufgaben weiter laufend.» Die grösste Sorge dürfte laut Hoffmann daher sein, «wie diese Ausgaben zu finanzieren sind. Durch noch höhere Schulden? Durch höhere Steuern? Oder durch bewussten Leistungsverzicht?» «Südumfahrung muss aufs Tapet» Beim Thema Sicherheit konzentriert sich einiges auf den Bahnhof – auch bei der Umfrage. Verschiedene Vorfälle haben in der Vergangenheit dazu geführt, «dass die Bevölkerung sich unsicherer fühlt. Der Bahnhof ist der Ort, wo sich die meisten Menschen zusammenfinden. Es scheint nur logisch, dass dieser Ort auch in Zukunft, trotz der Sicherheitsverbesserungen durch den Umbau, allenfalls Brennpunkt bleibt.» Auch darum flacht die Diskussion rund um den fehlenden Kapo-Posten in Wohlen nicht ab. Aber die Chancen, dass es in naher Zukunft wieder einen Kapo-Posten in Wohlen geben könnte, sind eher gering. Das sieht auch der FDP-Präsident so. Trotzdem fordert er, dass man dieses Thema «nicht aus den Augen verlieren darf und in Aarau regelmässig auf die Problematik aufmerksam machen muss». Dies sei ähnlich bei der mangelhaften Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Und beim Thema Verkehrsfluss kommt auch die FDP nicht an der möglichen Südumfahrung vorbei. Dies ist das Spezialgebiet der Mitte, die Freisinnigen möchten bei diesem Projekt auch mitziehen. «Wohlen steuert auf eine Überlastung des individuellen Verkehrs zu», weiss Hoffmann. Mittlerweile stehe man «tagsüber rund um die Uhr in den Kolonnen. Deshalb muss die Südumfahrung aufs Tapet kommen. Ob diese aber die Probleme löst, wenn der Verkehr durch Bushaltestellen mitten auf der Strasse ausgebremst wird, ist nach wie vor fraglich.» Wenig schmeichelhafte Bewertung des Einwohnerrates Letztlich soll das Volk auch die Arbeit des Einwohnerrates beurteilen. Die Umfrage gibt vier mögliche Antworten vor: kritisch und konstruktiv, kompetent und sicher, argwöhnisch und kleinlich, selbstgerecht und besserwisserisch. Welches ist die Meinung von FDP-Chef Hofmann? Die ist eher kritisch. «Es werden wohl die zwei der weniger schmeichelhaften Beurteilungen herauskommen», sagt er klipp und klar. In den letzten vier Jahren hat sich laut Thomas Hoffmann das Vertrauensverhältnis zwischen Gemeinderat und Einwohnerrat «leider wieder verschlechtert». Dies führe dazu, dass stundenlang um kleine Beträge gestritten werde «und deren Korrektheit angezweifelt wird. Im Hinblick auf die Wahlen haben sich gewisse Parteien über Gebühr der eigenen Profilierung statt der eigentlichen Sachpolitik gewidmet.» Die FDP hat alle Stimmberechtigten angeschrieben, das sind rund 8500 Couverts. Die Resultate werden voraussichtlich im Dezember oder dann im Januar 2022 publiziert.