Restaurant der Zukunft
26.11.2021 MuriDas Traditionsgasthaus «Ochsen» ist wieder geöffnet
Alles ist zwar noch provisorisch, aber dennoch fast perfekt. Der «Ochsen» öffnet seine Türen. Im Frühjahr nächsten Jahres soll der 30 Millionen teure Neu- und Umbaukomplex ...
Das Traditionsgasthaus «Ochsen» ist wieder geöffnet
Alles ist zwar noch provisorisch, aber dennoch fast perfekt. Der «Ochsen» öffnet seine Türen. Im Frühjahr nächsten Jahres soll der 30 Millionen teure Neu- und Umbaukomplex «Caspar» der Hotel Muri AG fertig sein.
Susanne Schild
Wenn man die Türe zum neuen «Ochsen» das erste Mal öffnet, kann man den «Wow-Effekt» fast nicht unterdrücken. Und das liegt nicht nur an der Hotelpagenfigur am Empfang, die Generalmanager John Rusterholz gehört. «Sobald das Provisorium abgeschlossen ist, nehme ich ihn wieder mit nach Hause», verspricht er. Viele Murianerinnen und Murianer haben den alten «Ochsen» noch in lebhafter Erinnerung.
Der «Adler» öffnet voraussichtlich im Februar
Vor seiner Sanierung wurde viel diskutiert und spekuliert. Dann wurden 2019 Nägel mit Köpfen gemacht. Die Hotel Muri AG investierte rund 30 Millionen Franken in den Drei-Häuser-Komplex im Herzen von Muri.
Entstanden ist ein Hotel mit 50 Zimmern, davon 25 im neu erstellten Haus Wolf. «Es schaut alles sehr schön aus und soll auch schön bleiben. Der Unterhalt eines Hotels fängt am Tag der Eröffnung an», ist Rusterholz überzeugt. Der Neubau ist über einen Saalbau mit dem alten «Ochsen», welcher vollständig renoviert wurde, verbunden. Der «Adler», der noch bis voraussichtlich Februar renoviert wird, erhält einen Wintergarten anstelle des kleinen Saalbaus. «Die Sanierung läuft nach Plan. Aktuell beginnt der Innenausbau, am Gastrokonzept wird gearbeitet», informiert Rusterholz.
Essen wird zum Erlebnis
Wenn die Sanierung des «Adlers» abgeschlossen ist, wird der «Ochsen» noch einmal für kurze Zeit schliessen, um noch die letzten Feinheiten fertigzustellen. «Momentan ist jeder Tag wie Weihnachten. Es kommt immer etwas Neues», sagt John Rusterholz. Wenn der Betrieb im «Caspar» hochgefahren ist, dann werden dort 40 Angestellte beschäftigt sein.
Das kulinarische Thema, dem sich der «Ochsen» fortan widmen wird, ist das Grillieren. Zum Konzept gehören dabei eine Showküche mit offenem Grill und ein Dry-Aging-Kühlschrank. In diesem Kühlschrank kann man die Fleischreifung beobachten. Doch nicht nur dem Fleisch kann man beim Reifen zusehen, auch den Köchen kann durch die Showküche auf die Finger geschaut werden. «Essen im ‹Ochsen› soll zu einem Erlebnis werden», ist der Wunsch von John Rusterholz. «Ich selbst möchte, wenn ich auswärts esse, auch nicht das auf dem Teller haben, was ich daheim kochen kann.»
Ein Sternekoch im Freiamt
Für die zwei Küchen im «Ochsen» und im «Adler» wird Sebastian Rabe verantwortlich sein. Seit 15 Jahren bereichert der deutsche Spitzenkoch die Schweizer Restaurantszene und sorgte zuletzt in der «Wart» in Hünenberg für eine kreative, frische und regionale Küche. Nun will Sebastian Rabe auch den Gästen im «Caspar» ein Lächeln ins Gesicht zaubern. «Essen soll Spass machen», lautet seine Devise. «Es ist ein Kompliment für das Projekt, den Standort Muri und die künftigen Gäste, dass sich ein Küchenchef vom Format Sebastian Rabes für das ‹Caspar› begeistern liess», sagt der Generalmanager.
«Es ist ein Glücksfall, jemanden zu gewinnen, der sich mit so viel Leidenschaft mit der Region in der Küche auseinandersetzt.» Dass Rabe regelmässig mit Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet wird, wann immer er sich irgendwo an den Herd stellt, sei zwar schön, aber nicht das Wichtigste. «Es geht darum, den Gästen ein spannendes Erlebnis zu bieten.»
Nicht nur bei der Küche wird auf Regionalität gesetzt, sondern auch bei der Weinauswahl. «Wir haben rund 80 Aargauer Weine auf der Karte. Es sind tolle Weine, die leider oft unterschätzt werden», sagt Rusterholz. Gelagert werden die edlen Tropfen in dem Weinkeller, der beispielsweise auch für einen Apéro gemietet werden kann. Weiter ist geplant, eng mit Murikultur zusammenzuarbeiten. «Wir haben vor, an Konzert- oder Veranstaltungstagen entweder im ‹Ochsen› oder im ‹Adler› etwas Spezielles anzubieten», sagt John Rusterholz.
«Ausserdem soll die Küche nicht nur vor der Veranstaltung, sondern auch noch danach genossen werden können», stellt Rusterholz in Aussicht. Jetzt kann man in Muri auf die Eröffnung des «Adlers» als nächsten Schritt gespannt sein.