Apropos
23.11.2021 MeinungenEin letztes Mal führte Ammann Stefan Meyer durch die Traktanden der Gemeindeversammlung. Und diesmal hat er es besonders geschätzt. «Denn als Sprecher muss ich keine Maske tragen», erklärte er in seiner Begrüssung lachend. Dass trotz der ...
Ein letztes Mal führte Ammann Stefan Meyer durch die Traktanden der Gemeindeversammlung. Und diesmal hat er es besonders geschätzt. «Denn als Sprecher muss ich keine Maske tragen», erklärte er in seiner Begrüssung lachend. Dass trotz der geltenden Sicherheitsmassnahmen 57 Stimmberechtigte an der Versammlung teilnahmen, das freute ihn besonders. «Damit haben wir ehrlich gesagt nicht gerechnet», gab Meyer zu.
Dabei erlebten die Anwesenden eine Neuheit. Weil wegen der nötigen Abstände bis ganz nach hinten Stühle aufgestellt wurden, mussten die Redner ein Mikrofon benutzen, damit sie auch verstanden werden. Dabei kam ein schon etwas älteres Modell zum Einsatz. «Wir wollten jetzt nicht für diesen einen Abend unnötig Geld ausgeben», entschuldigte sich Meyer für die mässige Qualität des Tons. Und er hoffe nun einfach, dass der Akku bis zum Schluss halte.
Erfreuliches konnte Werner Trottmann bezüglich des Kredits für das neue Tanklöschfahrzeug berichten. Die Beschaffungskommission habe hervorragende Arbeit geleistet im Vorfeld. «Vom AGV haben wir die Rückmeldung, das sei eines der besten Pflichtenhefte, welche man seit Langem erhalten habe», konnte der Ressortvorsteher stolz verkünden. Ein Beweis, dass die Grösse einer Feuerwehr eben nichts über die Qualität der Arbeit aussagt.
Warum Uezwil ausgerechnet jetzt eine Dorfchronik erarbeiten will, wurde Gemeinderat Thomas Füglistaler gefragt. Man habe schon länger darüber nachgedacht, so seine Antwort. Der Abriss des «Stifeliryter» habe deutlich gemacht, dass sich das Dorf stark verändert und viel von früher verschwindet. Auch die Einstellung der Seniorennachmittage war ein Auslöser. «Wenn wir die wertvollen Erinnerungen der älteren Uezmeler noch nutzen wollen, müssen wir jetzt anfangen», so Füglistaler. Das fand die grosse Mehrheit auch, bei nur zwei Gegenstimmen wurde der Kredit bewilligt.
Die aktuellen Umstände machen es unmöglich, nach der «Gmeind» zum Apéro zu laden. Und weil das Dorf über keine Beiz mehr verfügt, blieb für die Teilnehmer nur der Heimweg. Jetzt hoffen die Verantwortlichen, dass wenigstens der Neujahrsapéro stattfinden kann. Wo man gemeinsam anstossen wird, ist noch nicht bekannt. «Aber ganz sicher nicht drinnen, sondern irgendwo draussen», machte Thomas Füglistaler deutlich. Warm anziehen ist daher sicher jetzt schon ein guter Tipp.
Eine Anekdote aus seiner Anfangszeit als Gemeinderat gab der scheidende Ammann Stefan Meyer zum Besten. Als junger Gemeinderat erhielt er plötzlich Besuch von einem uniformierten Polizisten. «Meine bisherigen Kontakte mit der Polizei beschränkten sich auf meine wilde Zeit als Töfflibueb, entsprechend nervös war ich bei diesem Anblick», erinnert sich Meyer noch immer an die Begegnung. Und er habe darum einige Sekunden gebraucht, bis er gemerkt habe, dass er wohl nichts verbrochen habe. Sondern der Polizist nur seinen Ressortvorsteher Meyer gesucht habe.
Chregi Hansen