Katzendiebin im Raum Mutschellen
02.03.2021 MutschellenVor zwei Wochen erhielten meine Eltern einen Anruf von einer Nachbarin mit der Frage, ob sie nicht eine graue Katze besässen. Mein Vater ging vorbei und tatsächlich hatte da jemand ihre Katze einfach eingefangen und in einen Käfig gestecktt uu die ragee was denn das soll, ...
Vor zwei Wochen erhielten meine Eltern einen Anruf von einer Nachbarin mit der Frage, ob sie nicht eine graue Katze besässen. Mein Vater ging vorbei und tatsächlich hatte da jemand ihre Katze einfach eingefangen und in einen Käfig gestecktt uu die ragee was denn das soll, antwortete die «Katzenfängerin», es sei kalt draussen und die Katze habe gemiaut. Die «Katzenfängerin» besitzt selber eine Hauskatze. Da überrascht es mich, dass sie nicht weiss, wie eigenwillig diese Tiere gerne draussen auf Entdeckungstour gehen, vor allem nachts jagen und ihr Fell sie dabei vor der Kälte schützt.
Die Frau erzählte ausserdem, dass sie im Sommer 2019 eine Findelkatze eingefangen und dem Tierschutz übergeben hatte, da diese aufgrund eines Tumors oberhalb des Auges offenbar von ihren Besitzern ausgesetzt wurde. Da ging meinem Vater ein Licht auf. Damals im Sommer verschwand die Katze Debby, welche gemeinsam mit ihrer Katzenschwester 15 Jahre bei ihnen leben durfte. Bei ihr wurde eine Woche vor ihrem Verschwinden ein bösartiger Tumor oberhalb des Auges diagnostiziert. Laut der Veterinärärztin sie nicht mehr lange zu leben. Deshalb ging man bei ihrem plötzlichen Fernbleiben davon aus, dass sich ihr Kreis bereits geschlossen habe.
Aber nun erzählt diese Frau das Unfassbare. Debby wurde damals ebenfalls von ihr eingefangen und einfach weitergegeben an den Tierschutz. Debby wurde gestohlen. Auf der Homepage dieser regionalen Tierschutzanlaufstelle sind Fotos von Debby mit dem neuen Namen Joy zu finden. Sie wurde zweimal am bösartigen Tumor operiert, obwohl die Tierärztin damals meinen Eltern empfahl, nicht zu operieren, da der Tumor bereits den ganzen Katzenkörper befallen hatte. Mir ist klar, diese Frau stiehlt Katzen in der Umgebung und händigt diese anschliessend dem Tierschutz aus. Wer entscheidet hier für das Wohl des Tieres? Eine «Katzenfängerin» und der Tierschutz, die vermeintlich ausgesetzte Tiere einfangen, obwohl diese ein liebevolles Zuhause hätten?
An alle angeblichen «Katzenretter»: Ein Miauen einer Katze oder ein «Herumstrielen» in der Kälte bedeuten nicht gleich, dass das Tier ein neues Zuhause sucht oder nahe am Hungertod ist.
Also lasst die Finger von unseren Vierbeinern. Ihr habt nicht das Recht, fremde Katzen zu füttern, geschweige denn einzufangen. Ansonsten verlieren immer wieder Katzenbesitzer ihre geliebten Tiere, ohne zu wissen, was mit ihnen geschehen ist.
Patricia Stierli, Berikon