Stresstest mit Bravour bestanden
03.11.2020 SchuleWohlen präsentiert Bericht zum Schuljahr 2019/2020
Das Unternehmen Schule Wohlen zählt knapp 2300 Schülerinnen und Schüler. Rein diese Grösse bedeutet etliche Herausforderungen, die von den Verantwortlichen – Schulpflege, ...
Wohlen präsentiert Bericht zum Schuljahr 2019/2020
Das Unternehmen Schule Wohlen zählt knapp 2300 Schülerinnen und Schüler. Rein diese Grösse bedeutet etliche Herausforderungen, die von den Verantwortlichen – Schulpflege, Schulleitungen und Lehrpersonen – gemeistert werden müssen. Das vergangene Schuljahr verlief in geordneten Bahnen – wenn da Corona nicht wäre.
Daniel Marti
Ein enger Kontakt zu Schülern und bestmögliche Stoffvermittlung. Dies sind grundsätzliche Ziele einer Schule, die von der Schulpflege genannt werden und die ab März noch stärker in den Mittelpunkt rückten. Die Schulschliessungen von Mitte März bis nach den Frühlingsferien sind das beherrschende Thema im Bericht zum vergangenen Schuljahr. «Wenn sicherlich auch nicht alles einfach nur reibungslos verlaufen ist, so hat die Schule Wohlen den Stresstest grossmehrheitlich mit Bravour bestanden», zieht Schulpflegepräsident Franco Corsiglia eine positive Bilanz. Man habe aus diesen Erfahrungen entsprechende Lehren gezogen und arbeitet «weiter an den Verbesserungen im Umgang mit Krisen dieser Art».
Ausfallquoten nehmen zu
Neben der Coronakrise standen durchaus Schulthemen zur Debatte. So die letzten Arbeiten und Vorbereitungen «für eine erfolgreiche Einführung des neuen Aargauer Lehrplanes». Der Schulpflegepräsident weist in seinem Bericht auch auf die ständig steigende Belastung hin. Aufmerksam und kritisch gilt es da laut Corsiglia bei Schulleitungen, Lehrpersonen und Mitarbeitenden bei der Schuladministration hinzuschauen. Die Gesundheit steht hier im Mittelpunkt. Aber: «Die Ausfallquoten nehmen wegen Krankheit und Burn-out stetig zu und die Zahl an rekrutierbaren Fachpersonen nimmt stetig ab», schreibt er. Speziell bei den Schulleitungssekretariaten verlangt er Verbesserungen. «Eine Korrektur ist nun definitiv unausweichlich und endlich zu realisieren.»
Mit gelegten Werten zufrieden
Betreffend Schulraum ist sich die Schulpflege bewusst, dass für die Gemeinde noch grosse Ausgaben bevorstehen. Hier gehe es aber um «nicht mehr verschiebbare Investitionen». Franco Corsiglia weiss zudem, dass die Realisierung der damit verbundenen Projekte keine Selbstverständlichkeit sind. Die Rede ist hier erst mal von der Modernisierung, Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums Halde. Investitionen in der Gegend von rund 55 Millionen Franken sind hier nötig. Die Schulverantwortlichen hoffen betreffend Schulraum, dass «der immer grösser werdende Leidensdruck und die zunehmende Belastung bald ein Ende haben werden».
Weitere kritische Punkte hat der Schulpflegepräsident an der Schule Wohlen nicht ausgemacht. Mit den gelebten Werten und der Disziplin ist er zufrieden. Die meisten Verstösse betreffen Littering und Vandalismus. Es sei jedoch positiv, so Corsiglia, dass sich der überwiegende Teil der rund 2300 Schülerinnen und Schüler «altersgerecht und positiv verhält».
Schulraum: Fokus auf dem Halde-Zentrum
Positives bestätigt auch eine interne Evaluierung. «Die Ergebnisse zeigen die Grösse der Schule und die damit verbundene Vielfalt», schreibt der Präsident der Schulleitungskonferenz Rolf Stadler. «Die Einheit wird durch den Gesamtrahmen gewahrt und unter diesem sucht jede der Schuleinheiten den optimalen Weg zur Erreichung der Ziele.»
Seit Jahren steht im Jahresbericht der Schule Wohlen die Bezirksschule im Fokus. Grund: weil sie eine geteilte Schule ist. Die Bez teilt sich auf ins Bez-Hauptgebäude beim Schulzentrum Halde und auf das Provisorium am Oberdorfweg. Von den 15 Klassen waren im vergangenen Schuljahr sieben Klassen am Oberdorfweg und acht Klassen im Schulhaus Halde zu Hause. Im aktuellen Schuljahr ist das umgekehrt. Rund um die Bezirksschule wird daher das Projekt Halde genau beobachtet – und begleitet. «Die gute Zusammenarbeit mit dem Planerteam, der Vertretung der Bauherrschaft, den verschiedenen involvierten Gremien und allen Nutzern stimmen uns zuversichtlich, dass die Bezirksschule endlich den dringend benötigten zeitgemässen Schulraum erhält», schreibt Schulleiter Paul Bitschnau. Die Schulraumsituation sei immer noch sehr angespannt. Gleichzeitig sei man froh, dass am Oberdorfweg zusätzlicher Raum gemietet werden konnte. Paul Bitschnau versichert auch, dass an der Bezirksschule der innovative Geist weiter gepflegt werde.
Mut und Respekt
Dann noch zur Schulsozialarbeit. Es sei wichtig, heisst es im Bericht, «in der Gemeinde Wohlen, wo sich Menschen aus unzähligen Nationen niedergelassen haben, das Verständnis für verschiedene Wertvorstellungen und Haltungen zu erweitern». Wichtig sei ebenfalls, die Integrität jedes einzelnen Individuums zu wahren. «So wird gefördert, dass Jugendliche unabhängig von ihrem Geschlecht und damit verbundenen Vorurteilen frei über Hobbys, Beruf, Kleidungsstil entscheiden können.» Die jungen Menschen müssen den Mut haben, «sich selbst zu sein, und sich mit ihren Talenten und Eigenarten gegenseitig respektieren».

