«Die tragende Säule»
10.11.2020 SchuleJahresbericht der Schule Wohlen zur Kenntnis genommen
Die Schule Wohlen wurde im Einwohnerrat fast durchwegs gelobt, sogar als «Fundament für alles» bezeichnet. Trotzdem gab es Kritik von der SVP.
Daniel Marti
An ...
Jahresbericht der Schule Wohlen zur Kenntnis genommen
Die Schule Wohlen wurde im Einwohnerrat fast durchwegs gelobt, sogar als «Fundament für alles» bezeichnet. Trotzdem gab es Kritik von der SVP.
Daniel Marti
An der Schule Wohlen wird gute Arbeit geleistet. Das Unternehmen mit rund 2300 Schülerinnen und Schülern und gegen 400 Lehrkräften und Mitarbeitern ist auf Kurs. Und meistert auch Probleme wie den Lehrermangel oder die Corona-Pandemie. Darüber informiert der Schulbericht umfassend, erklärte Laura Pascolin für die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission.
Entschärfung nur im Moment
Laura Pascolin verteilte gute Noten. Warnte aber auch vor den stets steigenden Schülerzahlen. «Das bringt Herausforderungen mit sich», denn mit den Schulraumprojekten Halde und Hofmatten «entschärft sich die Situation nur im Moment, aber nicht mittelfristig». Zudem leidet laut Pascolin das Schulsekretariat an einer Unterbesetzung. Es sei bekannt, dass hier der Aufwand «enorm ansteigt». Dies haben auch andere Parteien erkannt. Diese Tendenz nimmt beispielsweise Beate Zimmermann (EVP und GLP) mit Besorgnis zur Kenntnis. Auch die Ausfallquote wegen Belastungen oder Burnout sprach sie an.
Den Schulbericht wollte die FDP nicht einfach nur zur Kenntnis nehmen. «Wir wollen ihn würdigen», sagte Werner Dörig, «weil die Schule uns alle angeht. Denn sie ist die tragende Säule unserer Gesellschaft.» Die Schule sei ein «Ort des Ausgleichs», so der Freisinnige, «und sie ist das Fundament für alles, was unsere Vorfahren aufgebaut haben». Für Werner Dörig ist klar, «dass wir nur erahnen können, was täglich an der Schule alles geleistet wird». Diesen Worten schlossen sich CVP, SP und Grüne mit ihren Voten an.
Unnötige Kritik am Schulgeld
Während CVP, EVP und Grünliberale künftig wieder einen Zwischenbericht wünschten, ging die SVP zur Kritik über. Gemäss ihrer Sprecherin Annelise Steiner habe es an der Schule Wohlen zu viel «multikulti» und zu viele Assistenzpersonen. Und ob die Schulsozialarbeit die richtigen Themen aufgreife, bezweifelt sie. «Zudem hat die Schule Wohlen ein Drogenproblem, ich weiss das», behauptete sie. Weitere Angaben machte sie dazu allerdings nicht, «Der Schulbericht sei eben ein «Schönwetterbericht», sagt sie.
In der Kritik wurde dann Roland Büchi, neu gewählter Grossrat, deutlicher. Der Präsident der SVP griff zwei Themen auf: Auswärtige Schüler und zu geringes Schulgeld. Wenn weiterhin Schüler von anderen Gemeinde nach Wohlen kommen, dann mache dies ihm Angst. «Denn der neue Schulraum wird nicht lange ausreichen.» Und sowieso, die Schulgelder seien zu niedrig. «Dies ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein.» Der Gemeinderat müsse sich dafür einsetzen, dass diese Schulgelder steigen, so Büchi. Gemeinderat Paul Huwiler erinnerte ihn daran, dass eine Motion im Grossrat in diese Richtung zielt. «Aber der Betrag der Schulgelder steigt auch, wenn neue Schulbauten erstellt werden.»
Und die Aufnahme von Schülern aus anderen Gemeinden sei keine «freiwillige Angelegenheit» so Huwiler weiter, «das ist klar geregelt».