Mitanpacken und nicht nur reden
06.10.2020 Grosser RatAlain Bütler, Kallern, Grossratskandidat der SVP (Listenplatz 3)
«Ein junges, dynamisches Gesicht mit einem interessanten Rucksack» – so empfiehlt sich Alain Bütler für die Wahl in den Grossen Rat. Der 25-Jährige ist überzeugt: ...
Alain Bütler, Kallern, Grossratskandidat der SVP (Listenplatz 3)
«Ein junges, dynamisches Gesicht mit einem interessanten Rucksack» – so empfiehlt sich Alain Bütler für die Wahl in den Grossen Rat. Der 25-Jährige ist überzeugt: Frischer Wind in Aarau würde nicht schaden. «Ich möchte mich starkmachen für die Bedüfnisse unseres Bezirks.»
Sabrina Salm
«Jeder Grossrat hat andere Kompetenzen. Ich werde mich nur für die Themen stark einsetzen, von denen ich etwas verstehe», sagt Alain Bütler und fügt mit einem Lächeln hinzu: «Das täte auch vielen anderen Politikern gut.» Er erachtet es als wichtig, dass in Aarau alle Bezirke und Bevölkerungsschichten gut vertreten sind. Einen spannenden Mix könne er bieten. Als gelernter Informatiker mit Berufsmatur zum Beispiel bei Digitalisierungsfragen. Hier habe er mehr Wissen als der Durchschnittskandidat. «Das ist ein gewichtiges Zukunftsthema und ich kann hier fundiert mithelfen», ist Alain Bütler überzeugt.
Realistische Chancen
Er sei einer, der mitanpackt und nicht nur redet. Ein zuverlässiger, bodenständiger Mann eben. Einer, der auch Teil daran hat, das etwas verstaubte Image der SVP aufzupolieren. So hat er als Projektleiter den Internetauftritt der SVP Aargau neu aufgesetzt und bei den Aufbauarbeiten der Social-Media-Kompetenz mitgeholfen. «Junge Elemente schaden nicht», lacht Bütler. Dank seiner Ausbildung als Offizier in der Schweizer Armee zählt er auch das Thema Sicherheit zu seinem Steckenpferd. Auch ist er sich der Herausforderungen bewusst, welche die KMU-Betriebe jeden Tag meistern müssen. «Es braucht einen Abbau von Gesetzeshürden, Papiertigern und der lästigen Bürokratieflut.» Alte Zöpfe müsse man auch einmal abschneiden.
Dass die SVP sein politisches Zuhause ist, hat er schon in der Bezirksschule herausgefunden. «Die SVP vertritt am besten meine Vorstellung und vertritt die Werte der Schweiz nach meinem Gusto.» So schaute er als Teenager bei der Jungen SVP Aargau hinein und war kurz darauf im Vorstand der Partei aktiv. «Und so nahm alles seinen Lauf», lacht der Kallerer. Mit 21 Jahren wurde er zum Präsidenten der JSVP. Er ist auch im Vorstand SVP Bezirk Muri. Wahlkampferfahrungen sammelte Alain Bütler bereits. Er kandidierte schon 2015 und 2019 für den Nationalrat und versuchte es schon vor vier Jahren in den Grossen Rat. Er erreichte 1880 Stimmen. Nun ist er auf Listenplatz drei hinter den Bisherigen Daniel Urech und Nicole Müller-Boder. Seine Chance sieht er als realistisch. «Es ist noch nicht in Stein gemeisselt.» Auf jeden Fall will die SVP Bezirk Muri drei Sitze im Grossen Rat halten.
Als Sohn einer Bauernfamilie und Agronomie-Student nennt Alain Bütler auch die Agrarpolitik als sein persönlicher Schwerpunkt. Er möchte sich für eine vielfältig produzierende Landwirtschaft einsetzen. «Die unternehmerische Freiheit der Landwirtschaftsbetriebe wird durch Überregulierungen immer mehr beschnitten. Dagegen kämpfe ich.» Der Konsument und der Detailhandel seien hier auch in der Pflicht. Die Bauern wurden oft ungerecht in den Vordergrund gerückt. «Sie werden faktisch gezwungen, Mittel in der Produktion einzusetzen. Denn alle wollen nur das beste und schönste Endprodukt.» Natürlich gäbe es immer Optimierungspotenzial. So wenig wie möglich, so viel wie nötig, lautet daher auch seine Devise. Die Landwirtschaft möchte er der Bevölkerung auch wieder näherbringen. «Vorurteile beseitigen und das Verständnis fördern», meint er. Die vielseitige Landwirtschaft mit all ihren Facetten liegt ihm sehr am Herzen.
«Auf jeden Fall politisch aktiv»
Alain Bütler studiert unter der Woche in Bern. Die grünen Wiesen im Freiamt, besonders Kallern, die Aussicht auf die Berge und die Ruhe, das schätzt er in seiner Heimat. «Es wird mich wohl in meinem Leben nicht gross woanders hinziehen», gibt er lachend zu. Klar sei die Politik ein aufwendiges Hobby. Doch er investiert gerne Zeit und Engagement, denn es mache für ihn auch Sinn. Wenn es nicht für die Politik unterwegs ist, dann ist er bei den Ringkämpfen der RS Freiamt als Zuschauer anzutreffen. Auch ist er Mitglied der Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte und Co-Präsident der Challerer Dorfjugend. In zehn Jahren sieht er sich im gewählten Amt als Grossrat. Wenn es in diesem Jahr noch nicht klappt, dann vielleicht das nächste Mal. Es könnte aber auch sein, dass er Gemeinderat wird. «Auf jeden Fall politisch aktiv.»
«Arbeitsplätze sichern»
«Die Coronakrise hat uns die Wichtigkeit unserer einheimischen Landwirtschaft sowie unserer Gewerbetreibenden in aller Deutlichkeit aufgezeigt», sagt Nicole Müller, Präsidentin der SVP des Bezirks Muri. «Nun gilt es, diese durch die schwierige Zeit zu stützen und unsere Arbeitsplätze zu sichern. Wir setzen uns ein für weniger Bürokratie, weniger Vorschriften und mehr Freiheit. All jene, die bereits ihre Stelle verloren haben, müssen wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Ihnen gilt es den Vorrang zu geben, bevor wir Arbeitssuchende aus dem Ausland importieren.» Nicole Müller befürchtet, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger nun weniger Geld im Portemonnaie haben werden, «auch der Bund, der Kanton sowie die Gemeinden müssen mit Steuerausfällen rechnen, darum bedarf es eines sorgfältigen und zurückhaltenden Umgangs mit unseren Ausgaben». Es sei der falsche Zeitpunkt für «realitätsfremde sozialistische Ansprüche. Zusätzliche finanzielle Belastungen wie Steuererhöhungen oder neue Abgaben gilt es auf jeden Fall zu vermeiden», so Müller abschliessend. --dm