Romana Kalkuhl ist mit ihrer Band Burning Witches auf Tournee
Nach einem halben Jahr ohne Auftritte wagt sich die Metalband um Romana Kalkuhl an drei Auftritte in Deutschland und Tschechien. Sie ist sich sicher: Mit einem entsprechenden Konzept sind Konzerte durchaus ...
Romana Kalkuhl ist mit ihrer Band Burning Witches auf Tournee
Nach einem halben Jahr ohne Auftritte wagt sich die Metalband um Romana Kalkuhl an drei Auftritte in Deutschland und Tschechien. Sie ist sich sicher: Mit einem entsprechenden Konzept sind Konzerte durchaus möglich. Für die Band sind sie auch überlebenswichtig.
Chantal Gisler
Die Musikbranche leidet unter dem Coronavirus besonders. Damit auch die Metalband Burning Witches. Die Niederwilerin Romana Kalkuhl gründete die Band vor fünf Jahren. Das Besondere: Es ist eine reine Frauenband. Eine Seltenheit in der Metalszene. Normalerweise ist der Sommer für die fünf Frauen Hochsaison. Da reisen sie von Konzerthalle zu Konzerthalle und treten an verschiedenen Festivals auf.
Masken und Gitter – vieles ist diesmal anders als sonst
Seit Beginn der Coronakrise ist das nicht mehr möglich. Bis jetzt. Am vergangenen Wochenende waren die «Burning Witches» mit der Band Destruction auf einer kleineren Tournee. Ein Auftritt in Leipzig, einer in München und einer in der Tschechischen Stadt Jaromer. «Es war ein Gefühl von Befreiung», freut sich die 30-Jährige. «Musik zu machen bedeutet für uns alles. Es war richtig toll, nach einem halben Jahr wieder auf der Bühne stehen und spielen zu können.» Auch die Fans schienen sich zu freuen. «Sie kamen von überall her. Sogar aus Schweden, Ungarn und Österreich. In München gab es sogar Schweizer Support, der uns enorm gefreut hat.»
Wie geht ein Konzert während Corona? «Es war ganz anders», sagt Kalkuhl und erklärt: «An jedem Ort galt eine andere Regel und andere Massnahmen. Beispielsweise in Leipzig. Da wurden am Open Air Quadrate mit Gittern gemacht. In denen durften die Leute in Gruppen stehen. In Tschechien mussten die Besucher Masken tragen. Und in München wurden Festbänke aufgestellt, an denen die Menschen keine Masken tragen mussten. Erst wenn sie beispielsweise an die Bar gingen, mussten sie sie aufsetzen.»
An allen drei Orten war die Zuschauerzahl limitiert. «Die Konzerte waren sehr kurzfristig und die Leute waren noch etwas verunsichert. Daher waren die Auftritte nicht ausverkauft, nur jener in München.» Für die Bands ist die Situation ebenfalls schwierig. «Wir brauchen die Unterstützung.»
Aufwand lohnt sich
Drei Auftritte an drei verschiedenen Orten, da ist auch die Sicherheit der fünf Musikerinnen wichtig. «Regelmässig wurde bei uns Fieber gemessen», erzählt Kalkuhl. «Als Band mussten wir auf der Bühne natürlich keine Maske tragen, aber im Backstagebereich und im Tourbus mussten wir immer genügend Abstand halten und uns immer wieder die Hände desinfizieren.»
Doch der ganze Aufwand lohnt sich für die «Burning Witches». «Für mich ist es grossartig, dass ich wieder auf der Bühne stehen und das tun darf, was ich liebe.» Romana Kalkuhl ist Musikerin mit Leib und Seele. Eine, die es liebt, live zu spielen. Und eine, die eine wichtige Botschaft in dieser schwierigen Zeit hat: «Man darf die Kultur nicht vergessen. Wir tun unser Bestes, damit die Auftritte sicher sind. Wir achten auf Abstand und Sicherheit. Aber die Situation ist für uns nicht einfach, daher hoffen wir auf Verständnis und Unterstützung von unseren Fans.»