Ja zum neuen Sinnespark
28.08.2020 DintikonDas Alterszentrum Obere Mühle in Villmergen kann seine Umgebung aufwerten. Nachdem das Baugesuch bereits bewilligt wurde und auch die Finanzierung immer mehr konkrete Formen annimmt, wurde an der ausserordentlichen Versammlung des Altersheim-Vereins Villmergen/ Dintikon jetzt auch der ...
Das Alterszentrum Obere Mühle in Villmergen kann seine Umgebung aufwerten. Nachdem das Baugesuch bereits bewilligt wurde und auch die Finanzierung immer mehr konkrete Formen annimmt, wurde an der ausserordentlichen Versammlung des Altersheim-Vereins Villmergen/ Dintikon jetzt auch der notwendige Kredit für den geplanten Sinnespark gesprochen. --red
Möglichst alle Sinne anregen
Ausserordentliche Versammlung des Altersheimvereins Villmergen/Dintikon
Noch nie wurde eine Versammlung des Vereins so zahlreich besucht. Grund dafür ist insbesondere das Projekt «Sinnespark», welches eine magische und naturnahe Verwandlung der Umgebung rund um das Alterszentrum Obere Mühle Villmergen vorsieht.
Maja Njagojevic
Was über Jahre als selbstverständlich erachtet wurde, hat sich im März komplett verändert. Auch für das Villmerger Seniorenzentrum Obere Mühle bedeutete der Ausbruch des Coronavirus eine Neuorientierung. «Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie machtlos wir sind, wenn neue Bedrohungen kommen», hält Mike Lauper, Präsident der Oberen Mühle Villmergen, fest, «unsere grossen Freiheiten und Selbstbestimmungsmöglichkeiten wurden auf einmal drastisch eingeschränkt.»
So musste die ausserordentliche Mitgliederversammlung vom Mittwoch unter Einhaltung strikter Vorsichtsmassnahmen durchgeführt werden. Mit 88 Anwesenden waren dies so viele Teilnehmende wie nie zuvor: «Dies zeigt das Interesse und die Mitverantwortung, welche alle zusammen übernehmen, Sie helfen damit, zum Wohl der Oberen Mühle beizutragen.» Und das ist wichtig, denn in diesem Jahr musste die Obere Mühle ihre Anpassungsfähigkeit seit März laufend unter Beweis stellen. Da für Seniorenheime strengere Regeln gelten, werden die Sicherheitsvorkehrungen respektvoll eingehalten.
Trotz der Coronakrise freut sich die Obere Mühle über ein erfolgreiches erstes Halbjahr. Nebst der Vollbelegung der Zimmer ist der nahezu fertiggestellte Umbau des Erdgeschosses ein weiteres Highlight. Dazu gehören ein heimeliger Wohn- und Essbereich für die Bewohner sowie ein neues öffentliches Restaurant, welches auch Besucher zum Verweilen und Geniessen einlädt. Aufgrund der aktuellen Lage lässt sich ein Tag der offenen Tür vorläufig noch nicht einplanen. «Wir wollen eine Durchmischung vermeiden», erklärt Lauper. Zur Vervollständigung des angestrebten Begegnungszentrums Obere Mühle Villmergen soll nun der sogenannte «Sinnespark» realisiert werden – ein regionales Naherholungsgebiet, welches Gross und Klein vereinen soll.
Begegnungsraum für alle Generationen
Der «Sinnespark» vereint Entspannung, Erholung und die Anregung der fünf Sinne in der Naturlandschaft rund um die Obere Mühle. Dabei sollen die Aussenanlagen in einem vielschichtigen Projekt aufgewertet und zu einer Erlebniswelt mit zahlreichen Betätigungsmöglichkeiten umfunktioniert werden. Der Begegnungsraum soll alle Generationen ansprechen und Freizeitattraktionen für Jung und Alt anbieten.
In einer ersten Phase soll ab Januar die Terrasse der Oberen Mühle neu gestaltet werden, um eine Pergola wachsen zu lassen. Dies bietet den Bewohnern und ihren Angehörigen einen schattigen und lauschigen Ort zum Verweilen. Auch eine Kneippanlage ist geplant: In der Nähe des Entenweihers wird ein mit Handlauf gesicherter Barfuss- und Kneippweg entstehen. Für die jüngsten Gäste werden natürliche Planschbecken im ökologisch angepassten Bachlauf vorgesehen. Zudem soll den Kindern ein erweiterter Spielplatz mit Naturholz eine grosse Freude bereiten. Schliesslich kann Gross und Klein seine Geschicklichkeit in der Pétanqueanlage unter Beweis stellen.
In einer zweiten Etappe im Frühling wird unter anderem ein Kleintierpark mit Alpakas, Zwergziegen, Kaninchen und Hühnern entstehen. Ein Generationenspielpark soll Jung und Alt mit verschiedenen Geräten und Einrichtungen zu Spiel und Spass einladen. In einem eindrücklichen Naturgarten werden nebst einem Labyrinth auch Insektenhotels sowie Stein- und Holzhaufen und eine Naturblumenwiese die grüne Landschaft zieren. Zuletzt soll ein Sinnesweg von der Pergola bis zum Naturgarten und zurück rollstuhlgängig ausgebaut werden und zahlreiche Sitzgelegenheiten zum Erholen und Verweilen bieten.
Die Gesamtinvestition für das Projekt beträgt 1,265 Millionen Franken, welche zudem die Kosten für die beiden Etappen sowie den Bau von neuen Parkplätzen enthält. Es wird angestrebt, mindestens 900 000 Franken dieses Betrags durch Spenden abzudecken. Unterschieden wird dabei zwischen Themenspenden und Objektspenden. Bei Ersteren können die Gönner unter dem Motto «Jeder Franken zählt» selbst entscheiden, für welches Thema sie ihre Spende einsetzen wollen und wie hoch der Betrag sein soll. Letztere umfassen Spendenobjekte, analog einer Hochzeitswunschliste, welche auf der Sinnespark-Website aufgeführt werden.
Jetzt geht es auf die Suche nach den Geldern
Die Finanzierung des Projektes stützt sich einerseits auf namhafte Institutionen, Stiftungen und wohltätige Organisationen. Andererseits ist es für die Geschäftsleitung der Oberen Mühle wünschenswert, dass sich die Bevölkerung ebenfalls am Vorhaben beteiligt. «Uns ist es wichtig, dass möglichst viele Fünfliber zusammenkommen, welche die Identifikation der Bevölkerung mit unserem Projekt widerspiegeln.» Denkbar ist auch, dass künftig auch die Freiwilligenarbeit gefördert wird, sei dies beim Bau des «Sinnesparks» oder später beim Unterhalt.
An der Versammlung wurden das Projekt sowie die Restfinanzierung des Gesamtprojektes durch den Altersheimverein Villmergen/Dintikon praktisch einstimmig genehmigt. Die Baubewilligung für die erste Phase wurde bereits erteilt, sodass jetzt neben der intensiven Spendensuche verzugslos mit der Realisierungsplanung begonnen werden kann. Gemäss dem Terminprogramm soll das gesamte Projekt im Herbst 2021 fertiggestellt werden. Eine Einweihung ist im Frühling 2022 geplant.