Gekommen, um zu bleiben
07.08.2020 Sins«Die neue Politgeneration – junge Kandidaten auf den Freiämter Grossratslisten»: Thomas Rubin, FDP, Sins
Seit 14 Jahren lebt der gebürtige Zuger nun in Sins. Hier hat Thomas Rubin seine neue Heimat gefunden. Nun möchte er sich für die ...
«Die neue Politgeneration – junge Kandidaten auf den Freiämter Grossratslisten»: Thomas Rubin, FDP, Sins
Seit 14 Jahren lebt der gebürtige Zuger nun in Sins. Hier hat Thomas Rubin seine neue Heimat gefunden. Nun möchte er sich für die Gemeinschaft einsetzen und kandidiert für den Grossen Rat. Sins, das Freiamt sowie der ganze Kanton verdiene mehr Aufmerksamkeit, findet Thomas Rubin.
Sabrina Salm
«Helikopter fliegen, einen Hund haben und Polizist werden, waren meine Bubenträume», lacht er. Diese Träume sind für Thomas Rubin mittlerweile Wirklichkeit geworden. Jetzt wagt er sich an ein Ziel, das ein Bedürfnis seit seinen Jugendjahren ist – er mischt auf dem Politparkett mit.
Mit der Parteizugehörigkeit hat sich Thomas Rubin lange schwergetan. «Ich habe mir früher immer gesagt, wenn ich politisch aktiv werde, dann parteilos», lacht er. Doch er habe schnell gemerkt, dass dies für ihn nicht das Gelbe vom Ei sei. «Die Unterstützung der Partei fehlt.» Das Interesse für Politik gedieh bei ihm schon mit 16 Jahren. «Berufsbedingt wurde ich einfach so lange nicht aktiv», erklärt der 45-Jährige. Thomas Rubin ist Polizist in Zug. Gewaltentrennung hat für ihn einen hohen Stellenwert. «Ich habe mir dann gesagt, wenn ich politisch aktiv werde, dann sicher nicht im gleichen Kanton, in dem ich arbeite.» Nach und nach rutschte er immer mehr in die Politik. Trat der FDP-Ortspartei in Sins bei und ist Aktuar bei der FDP-Bezirkspartei Muri. Nun orientiert sich Thomas Rubin beruflich neu. So hat auch seine politische Aktivität jetzt mehr Platz.
Eishockey ist ein wichtiger Teil seines Lebens
Im Bruchteil einer Sekunde wusste er die Antwort auf die Frage nach seinem Lieblingsplatz in Sins: «Beim Wasserreservoir Tschampani.» Oft kommt er hierhin. Meist mit seinem Schäferhund. Früher war er Hundeführer bei der Polizei. Heute geniesst er mit seinem vierjährigen Rüden jedoch nur die Freizeit. Unter anderem eben beim Wasserreservoir Tschampani. Hier oben lässt er die Weitsicht und die Ruhe auf sich wirken. Spannend findet er auch, dass es ein Wasserreservoir ist. Ein Element, das ihn fasziniert. «Das Wasser sucht sich immer seinen Weg und ist so vielseitig.» Ein wenig wie er selbst es ist. Viele Jahre war Thomas Rubin im Eishockeybereich unterwegs. 20 Jahre hat er selber aktiv gespielt – auch in der 2. Liga. Viele Ämter innerhalb der Vereine hat er innegehabt. Präsident war er im Hockeyclub Seetal und führte dort über 200 Vereinsmitglieder, davon rund 130 Nachwuchsspieler. Seine Tochter scheint in seine Fussstapfen zu treten. Sie spielt seit einigen Jahren im Juniorenbereich auf hohem Niveau mit und schlägt sich aktuell bei der U13-Elite durch. «Nach meiner Eishockeylaufbahn brauchte ich eine Ruhephase. Jetzt bin ich dank ihr wieder im Eishockeyrummel dabei, als Unterstützer – und diese Position gefällt mir sehr gut», meint Thomas Rubin lächelnd.
Nicht die Faust im Sack machen
An seinem Lieblingsort in Sins hat man einen guten Überblick über Sins. Seit 14 Jahren seine Heimat. Die Lebensqualität, nach der er mit seiner Familie gesucht hat, habe er in Sins gefunden. Die Gemeinde habe eine gute Grösse. Hier habe man alles, was man braucht. «Sins bedeutet für mich auch Freiheit.»
In öffentlichen Ämtern hat sich Thomas Rubin seit eh und je eingesetzt. «Ich will dort sein, wo man Meinungen beeinflussen kann.» Er sei nicht der Typ, der die Faust im Sack macht, sondern lieber nach Lösungen sucht. Auch möchte er auf Eigenverantwortung setzen. Seine Meinung möchte er aber anderen nicht aufdrücken. «Mit mir kann man nicht streiten», sagt er. Emotionale Wortgefechte kenne er nicht. Andere Meinungen interessieren ihn. «Ich kann meine auch ändern, wenn ich merke, ich bin zu engstirnig unterwegs.» Er sucht immer nach dem gemeinsamen Nenner, um darauf aufzubauen.
Regionale Wirtschaft im Vordergrund
«Ich bin ein wirtschaftlich denkender Mensch», sagt der zweifache Vater über sich selber. Er ist auch Unternehmer – hat sich im Bereich Gartenbau selbstständig gemacht. «Ich wollte etwas Kreatives zum Ausgleich meiner sonst reglementierten Arbeit als Polizist», erklärt Rubin. Er kennt also beide Seiten – die des Unternehmers wie auch die als Verwaltungsangestellter. «Wirtschaft sind wir alle», sagt Thomas Rubin. «Das müssen wir den Leuten verständlich machen.» Das sei eine der Motivationen, warum er für den Grossen Rat kandidiert und warum er sich mit der FDP identifiziert. «Für mich steht die regionale Förderung im Vordergrund.» Dies verbindet er auch mit der Energiepolitik. Auch die Wirtschaft müsse Geld in die Hand nehmen und in die Nachhaltigkeit investieren. «Wir müssen nachhaltige Lösungen einfordern, aber keine Verbote aussprechen. Alternativen sollen aufgezeigt und diese schmackhaft gemacht werden.» Den richtigen Mix brauche es. Thomas Rubin versteht sich hier als Brückenbauer.
Als Newcomer in der Politik ist er sich bewusst, dass er bei der Wahl nicht an vorderster Front mitmischt. «Ich verstehe mich als Teil des Grossratskandidaten-Teams unserer Partei. Wir pushen uns gegenseitig und unterstützen sicherlich auch unseren bisherigen Grossrat Stefan Huwyler zur Wiederwahl.»
Dass er auf der Liste steht, versteht er auch als Aufbau für seine zukünftige politische Laufbahn. «Es ist eine spannende Erfahrung. Dass ich bereits bei der ersten Kandidatur gewählt werde, ist schwierig.» Langfristig will er mehr. Er ist jetzt noch neu auf dem Politikparkett, doch er ist gekommen, um zu bleiben.
Am Sonntag, 18. Oktober, finden die Gesamterneuerungswahlen des Grossen Rates statt. Diese Zeitung stellt mit einer Sommerserie je einen Kandidaten oder eine Kandidatin aller grossen Bezirksparteien vor.