Schlag gegen kalabrische Mafia
24.07.2020 MuriAktion gegen ’Ndrangheta – auch in Muri
Schweizerische und italienische Behörden sind in einer koordinierten Aktion gegen eine kriminelle Organisation aus dem Umfeld der kalabrischen Mafia ’Ndrangheta vorgegangen. Laut verschiedenen Zeitungen auch in ...
Aktion gegen ’Ndrangheta – auch in Muri
Schweizerische und italienische Behörden sind in einer koordinierten Aktion gegen eine kriminelle Organisation aus dem Umfeld der kalabrischen Mafia ’Ndrangheta vorgegangen. Laut verschiedenen Zeitungen auch in einer Murianer Pizzeria.
Nach gemeinsam durchgeführten Ermittlungen wurden am Morgen des 21. Juli in beiden Ländern Personen verhaftet und Hausdurchsuchungen durchgeführt. In der Schweiz hat die Bundesanwaltschaft (BA) in Zusammenarbeit mit Fedpol auch im Kanton Aargau eine Hausdurchsuchung durchgeführt und eine Person festgenommen.
Im Einsatz standen neben Vertretern der BA und von Fedpol auch zahlreiche Polizistinnen und Polizisten der Kantonspolizeien.
Falschgeld von Italien in die Schweiz geschmuggelt
Die Aktion ist das Resultat eines von der BA geführten Strafverfahrens, das insbesondere wegen des Verdachts der Unterstützung beziehungsweise Beteiligung an einer kriminellen Organisation geführt wird, der Geldwäscherei, der Hehlerei, des In-Umlauf-Setzens falschen Geldes, des Einführens, Erwerbens und Lagerns falschen Geldes und des Verdachts des Verstosses gegen einen Artikel des Betäubungsmittelgesetzes.
Die beschuldigte Person wird verdächtigt, zu einer italienischen ’Ndrangheta-Organisation zu gehören und diese zu unterstützen. Aus den umfangreichen Ermittlungen – im Rahmen deren die BA auch zwei Kronzeugen in Italien einvernehmen konnte – hat sich ergeben, dass die beschuldigte Person verschiedenen illegalen Aktivitäten nachgegangen ist. So soll beispielsweise Falschgeld von Italien in die Schweiz geschmuggelt worden sein.
Die beschuldigte Person lebt seit vielen Jahren in der Schweiz und vermutlich ging die Ausführung illegaler Aktivitäten mit legalen Tätigkeiten einher, etwa mit Investitionen, Kreditvergaben oder auch dem Betrieb eines Restaurants. In ihrer Gesamtheit sollen diese Aktivitäten zu einer Verstärkung der Schlagkraft der kriminellen Organisation beigetragen haben.
Bundesanwaltschaft macht keine weiteren Angaben
Eine beschuldigte Person wurde im Kanton Aargau – laut Medienberichten in verschiedenen Zeitungen in Muri – festgenommen, für diese wurde Untersuchungshaft beantragt. Für sämtliche Verfahrensbeteiligten gilt die Unschuldsvermutung. Weitere Angaben zum Strafverfahren und/ oder zu konkreten Verfahrensschritten macht die Bundesanwaltschaft auf Anfrage dieser Zeitung zurzeit nicht. Die Medienstelle der Kantonspolizei Aargau verwies auf die Bundesanwaltschaft. --zg/ake