Zum Wohle der Wohler Kinder
23.06.2020 SchuleDie Schule Wohlen kann ihre ICT-Struktur erneuern
Einstimmig sagt der Einwohnerrat Ja zur IT-Ersatzbeschaffung, gestützt auf das Konzept «IT Solution Design» der Schule und zur Bewilligung der Erhöhung des Stellenplanes – um fünf Prozent ...
Die Schule Wohlen kann ihre ICT-Struktur erneuern
Einstimmig sagt der Einwohnerrat Ja zur IT-Ersatzbeschaffung, gestützt auf das Konzept «IT Solution Design» der Schule und zur Bewilligung der Erhöhung des Stellenplanes – um fünf Prozent für den IT Manager und um zehn Prozent für die pädagogischen IT-Verantwortlichen
Annemarie Keusch
Alle Fraktion sind dafür, fast alle einstimmig. Eine wirkliche Diskussion kommt rund um den Gesamtkredit von über zwei Millionen Franken für die IT-Ersatzbeschaffung der Schule Wohlen nicht auf. Paul Huwiler, der zuständige Gemeinderat, führte aus, dass digitale Lehrmittel immer wichtiger werden, nicht nur mit dem neuen Fach «Medien und Informatik», das mit dem Lehrplan 21 eingeführt wird.
Neu wird jeder Schüler ab der fünften Klasse ein persönliches Notebook haben und es für 150 Franken auch privat nutzen dürfen. «Das bringt eine persönliche Komponente. Die Schüler wissen, wenn ihr Gerät kaputt ist, haben sie ein Problem.» Hinter Huwilers Ausführungen standen sämtliche Fraktionen. Franziska Matter von den Grünen betonte: «Ob wir es gut fnden oder nicht, die Kinder kommen immer früher mit technischen Geräten in Kontakt.» Wohlen als eine der grössten Schulen im Kanton müsse diesbezüglich eine Vorreiterrolle einnehmen. Medien und Informatik werden immer wichtiger.
Über einige Punkte intensiv diskutiert habe die CVP, betonte Daniel Heinrich. Was etwa bei böswilliger Beschädigung des Gerätes passiere oder die vier Tablets für eine Kindergartenabteilung wirklich nötig seien. «Die Coronakrise und das Homeschooling haben gezeigt, wie weit die IT der Schule Wohlen ist.» Was die CVP hingegen nicht zeitgemäss fnde, sei die Tatsache, dass jedes Schulzimmer über einen Drucker verfügt. «Hier gäbe es Sparpotenzial.» Trotzdem sei der Entscheid zum Ja einstimmig gefallen: «Wir sind es unseren Kindern schuldig, ihnen die bestmöglichen Lernmittel und die bestmögliche Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.» Und dazu gehöre die IT-Infrastruktur unweigerlich.
Kosten tiefer als bis jetzt
Cyrille Meier für die SP und Beate Zimmermann für die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission lobten das übersichtliche, gut ausgearbeitete Konzept, das klar und transparent aufzeige, was wofür gebraucht werde.
Auch die FDP mit Sprecher Samuel Keller prüfte das Konzept auf «Eigenverantwortung, Gemeinsinn und Fortschritt, die DNA unserer Partei». Und Keller rechnet vor, dass die Kosten auf zehn Jahre hinaus gar rund 300000 Franken tiefer ausfallen, als der Aufwand für die jetzige ICT der letzten zehn Jahre. «Es ist alles durchdacht. Wir konnten keine Lücke ausmachen.» Wohlen bleibe damit eine moderne Schule, was für das Standortmarketing wichtig sei.
Annalise Steiner von der SVP verkündete, dass auch ihr Fraktionsentscheid grossmehrheitlich gefällt wurde. «Wir stellen uns der Digitalisierung nicht in den Weg.» Komme hinzu, dass viele Familien es sich nicht leisten könnten, ihren Kindern ein Notebook zu kaufen. Stellt es die Schule zur Verfügung, haben alle die gleichen Voraussetzung.
Bei absichtlicher Beschädigung?
Harry Lütolf, CVP, fragte im Rahmen der Einzelvoten, was passiere, wenn ein Schüler oder eine Schülerin das Notebook absichtlich über die Tischkante schlage. Paul Huwilers Antwort: «Das gleiche, wie wenn jemand sein Schulbuch in die Bünz wirft.» Die Lehrperson nimmt mit den Eltern Kontakt auf und bis jetzt seien solche Schäden mehrheitlich anstandslos von den Erziehungsberechtigten übernommen worden. Dies gilt auch, wenn der Schüler für 150 Franken die private Nutzung des Notebooks kauft, was Alex Stirnemann, SP, wissen wollte. In Besitz der Schüler gehe das Notebook erst mit dem Ende der Schulzeit. Den Input Lütolfs, das Konzept in die in Wohlen meist gesprochenen Sprachen zu übersetzen, nahm Huwiler auf.