Weiterhin zwei Anlagen
19.05.2020 WirtschaftKVA Buchs und Turgi mit Zusammenarbeit und Abfallmengen auf Kurs
Die Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) Buchs und Turgi treiben ihr Kooperationsprojekt voran. Ein konkreter Vorschlag für eine gemeinsame Betriebsorganisation dürfte noch dieses Jahr vorliegen. Die ...
KVA Buchs und Turgi mit Zusammenarbeit und Abfallmengen auf Kurs
Die Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) Buchs und Turgi treiben ihr Kooperationsprojekt voran. Ein konkreter Vorschlag für eine gemeinsame Betriebsorganisation dürfte noch dieses Jahr vorliegen. Die Abfallmengen hingegen hat der Lockdown nicht negativ beeinflusst.
Die Freiämter Gemeinden liefern ihren Kehricht mehrheitlich nach Buchs, einige wenige aber auch nach Turgi. Seit Frühling 2018 prüfen die beiden Kehrichtverbrennungsanlagen eine Zusammenarbeit. Jetzt neigen sich die Abklärungen unter dem Titel KVAargau ihrem Ende zu. Die Projektverantwortlichen wollen den Vorständen der beiden Gemeindeverbände noch im laufenden Jahr einen Vorschlag unterbreiten, in welcher Form die Anlagen künftig unter einem gemeinsamen Dach betrieben werden könnten.
Im Februar letzten Jahres ist entschieden worden, auch nach 2030 an beiden Standorten eine Kehrichtverwertungsanlage zu betreiben, in Buchs mit einer etwas erhöhten Verwertungskapazität (150 000 Jahrestonnen Abfall) und in Turgi mit einer verringerten Kapazität (90 000 Tonnen). Zur Debatte stand die Schliessung der Anlage in Turgi, weil dort aus umweltrechtlichen Gründen nur ein kleinerer Ersatzneubau möglich ist. Die Abklärungen zeigten, dass ein solcher aus ökonomischen und ökologischen Gründen trotzdem Sinn macht.
Beide Anlagen voll ausgelastet
Wegen des in der notrechtlichen COVID-19-Verordnung verfügten Veranstaltungsverbots fnden die Abgeordnetenversammlungen des Gemeindeverbands Kehrichtverwertung Region Baden-Brugg (vorgesehen im Mai) und des Gemeindeverbands für Kehrichtbeseitigung Region Aarau-Lenzburg (GEKAL, vorgesehen im Juni) nicht statt. Die Versammlung der KVA Turgi wurde auf den 21. Oktober verschoben. Die GEKAL-Abgeordneten tagen zweimal pro Jahr, womit die Geschäfte der ersten Versammlung am 18. November behandelt werden, wenn die zweite Versammlung anberaumt ist. Auf den Traktandenlisten stehen unter anderem die Geschäftsberichte und Jahresrechnungen 2019.
Beide Anlagen waren im vergangenen Jahr voll ausgelastet, wobei die insgesamt vier Ofenlinien – abgesehen von den geplanten mehrwöchigen Revisionen – praktisch rund um die Uhr unter Feuer standen. Insgesamt wurden in Buchs letztes Jahr rund 132 000 Tonnen und in Turgi 120 000 Tonnen Kehricht angeliefert. Auch das Jahr 2020 ist gut angelaufen. Der Coronavirus-Lockdown und die damit verbundenen eingeschränkten industriellen und gewerblichen Tätigkeiten haben sich weder in Buchs noch in Turgi negativ auf die angelieferten Abfallmengen ausgewirkt.
Schrittweise Öffnung
Im März felen in Buchs 12 220 Tonnen Kehricht an (6 Prozent mehr als im März 2019), in Turgi waren es mit 8862 Tonnen praktisch gleich viel wie im Vorjahresmonat. Die Zahlen im April: KVA Buchs 10 718 Tonnen (minus 3 Prozent), KVA Turgi 10 036 Tonnen (plus 12 Prozent). Die angelieferten Hauskehrichtmengen haben an beiden Standorten zugenommen, was auf die behördliche Weisung zurückgeführt wird, die Leute sollten zu Hause bleiben.
In beiden Anlagen konnten Privatpersonen während des Lockdowns keine direkten Anlieferungen machen. Seit dem 11. Mai wird diese Einschränkung im Zuge der vom Bund erlaubten Lockerungsmassnahmen schrittweise aufgehoben. Von weiteren Betriebsrestriktionen waren die beiden KVA als systemrelevante Entsorgungsbetriebe nicht betroffen. --red