Zivilschutz hilft im Spital
24.03.2020 MuriAktuell sind 14 Zivilschützer im Einsatz
Die Motivation und die Einsatzbereitschaft seien gross. Michael Stocker, Kommandant der Zivilschutzorganisation Freiamt ist guten Mutes – und stolz auf das, was der Zivilschutz aktuell leistet. Im Spital Muri sorgen sie an ...
Aktuell sind 14 Zivilschützer im Einsatz
Die Motivation und die Einsatzbereitschaft seien gross. Michael Stocker, Kommandant der Zivilschutzorganisation Freiamt ist guten Mutes – und stolz auf das, was der Zivilschutz aktuell leistet. Im Spital Muri sorgen sie an den Eingängen dafür, dass die Patientinnen und Patienten an die richtigen Orte kommen – speziell auch für Coronavirus-Abklärungen. --red
«Lob an alle, die vollen Einsatz zeigen»
Die Zivilschutzorganisation Freiamt ist im Ernsteinsatz – auch im Spital Muri
In der Corona-Krise wird das Spital Muri von der Zivilschutzorganisation (ZSO) Freiamt unterstützt. Die Zivilschutz-Angehörigen wickeln vor allem die Personenlenkung um das Spital ab und stellen die Zutrittskontrolle zum Spital sicher. Dabei leisten sie einen vorbildlichen Einsatz.
«Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt eine ganz einfache Aufgabe: Die Personenlenkung von den Spitaleingängen zur Triage für Abklärungsfälle», erklärt Zivilschutzkommandant Michael Stocker. Die Patientinnen und Patienten, die zu einer Coronavirus-Abklärung kommen, werden durch den Zivilschutz an den richtigen Ort verwiesen. «Bei der Zutrittskontrolle und der Patientenlenkung sind wir auf Unterstützung angewiesen, weswegen das Spital Muri einen entsprechenden Antrag gestellt hat», erklärt Martina Elisabeth Wagner, Kommunikationschefin des Krisenstabs. Damit leisten die Zivilschützer einen wichtigen Beitrag zum Umgang mit der ausserordentlichen Lage.
14 Leute sind im Einsatz
Weiter unterstützt der Zivilschutz das Spital bei der Sicherstellung des Besuchsverbotes. Bis jetzt halte sich die Ausnahmesituation in Grenzen. «Der Anmarsch ist bis jetzt noch nicht gross gewesen. Wir gehen aber davon aus, dass sich dies in den nächsten Wochen durchaus erhöht», prognostiziert der Zivilschutzkommandant. Auch Martina Wagner erklärt, dass die Lage momentan eher ruhig sei: «Dennoch ist die Unterstützung, die die ZSO leistet, wichtig.»
Folgt man den verschiedenen Hochrechnungen der Experten, werde der Peak an Erkrankten für die Monate Mai und Juni erwartet. Insgesamt befinden sich aktuell 14 Leute im Einsatz. Im Früh- sowie Spätdienst sind jeweils sechs Zivilschützer plus eine Ablösung vor Ort. Laut Kommunikationschefin Wagner funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz sehr gut: «Auch von den Patientinnen und Patienten wird die Zusammenarbeit gut angenommen.»
Trotz Übungen muss man umdenken
Für alle sich im Einsatz befindenden Zivilschützer sei es eine spezielle Situation. Zwar habe man immer wieder Gefahrenszenarien geprobt, etwa den Einsatz bei Hochwasser oder einem Erdbeben. Auch wurden Übungen zum Thema Pandemie durchgeführt. «Gewisse Vorbereitungen hat man schon gemacht», sagt Stocker. «Bei den geübten Szenarien handelte es sich aber um eine klassische Grippepandemie, wobei man für die Planung etwas mehr Vorlaufzeit hätte.»
Im Fall des Coronavirus galt es aber, schnell umzudenken. Die Einsatzkräfte mussten innerhalb weniger Stunden bereit sein. «Durch die super Zusammenarbeit mit dem Spital verläuft dies aber alles reibungslos», so Stocker.
Motivierte Helfer in vollem Einsatz
Mit dem Einsatz der Zivilschützer ist der Zivilschutzkommandant mehr als zufrieden. «Ich muss wirklich ein grosses Lob an alle Helfer und ihren Einsatz aussprechen. Alle sind motiviert und setzen sich voll ein», lobt Stocker die Arbeit der Helfer. Man sei sich des Ernstes der Lage durchaus bewusst und setzt die Anweisungen speditiv um. Auch die Kulanz der Arbeitgeber schätzt er: «Alle sind sehr zuvorkommend und haben vollstes Verständnis für den Einsatz der Leute.»
Bezüglich des weiteren Vorgehens kann man momentan nur prognostizieren, wie sich die Lage entwickeln wird. Jetzt gilt es für das Spital Muri und den Zivilschutz, sich auf den erwarteten Anstieg der Anzahl Personen vorzubereiten, die das Spital wegen des Coronavirus aufsuchen werden.
Ernstfall, der zusammenschweisst
Per 1. Januar 2020 schlossen sich die politischen Gemeinden des Oberfreiamts und Kelleramts zum Gemeindeverband Bevölkerungsschutz und Zivilschutz Freiamt zusammen. «Die Arbeit in der neu geschaffenen ZSO Freiamt funktioniert hervorragend», so Stocker. Die Vorbereitungszeit für den Zusammenschluss hat gut zwei Jahre gedauert. Die frisch zusammengeschlossene Organisation weiss deshalb im jetzigen Ernstfall genau, was zu tun ist. «Von allen Gebieten der Region wurden bewusst Leute zusammen eingesetzt», erzählt er.
So kann man der Corona-Krise doch etwas Gutes abgewinnen, denn sie schweisst die ZSO Freiamt definitiv zusammen. --cbl