Handball, 2. Liga: Mutschellen unterliegt Muri II mit 23:26 einen Tag vor dem Abbruch der Meisterschaft
Es ist das wohl letzte Spiel für eine längere Zeit. Am Donnerstagabend duellierten sich Mutschellen und Muri vor 130 Zuschauern. Der Aussenseiter siegte, doch ...
Handball, 2. Liga: Mutschellen unterliegt Muri II mit 23:26 einen Tag vor dem Abbruch der Meisterschaft
Es ist das wohl letzte Spiel für eine längere Zeit. Am Donnerstagabend duellierten sich Mutschellen und Muri vor 130 Zuschauern. Der Aussenseiter siegte, doch das Sportliche rückte in der Hintergrund.
Favorit Mutschellen geht in Führung. Die zweite Mannschaft von Muri holt aber auf und schafft am Ende einen deutlichen Auswärtssieg. So – oder so ähnlich – war der Anfang des Berichtes über dieses Derby gedacht. «Corona hatte für uns keinen grossen Einfluss. Die Matchvorbereitung lief normal, alle Abläufe waren gleich und auch die Zuschauer konnten dabei sein», meinte Mutschellens Trainer Stefan Konkol noch nach der Partie.
«Das war einfach schlecht»
Doch nur einen Tag nach dem Derby war alles anders. Der Schweizerische Handballverband SHV hat den Spielbetrieb für eine gewisse Zeit ausgesetzt. «Die Meisterschaft wird per sofort abgebrochen», vermeldete der SHV. Die Partien finden auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt statt, sondern werden ersatzlos gestrichen. Eigentlich wären noch drei Partien ausstehend gewesen. Muri II hat oder wohl besser hätte mit diesem Auswärtssieg einen entscheidenden Schritt in Richtung Ligaerhalt gemacht. Und auch für Mutschellen wäre der Aufstieg in die erste Liga nach wie vor möglich gewesen.
Auch wenn es jetzt nur eine kleine Rolle spielt: Das enge Freiämter Handball-Derby bot viele Emotionen. Beispielsweise, als Mutschellen eine Zeitstrafe kassierte und sich Trainer Stefan Konkol derart ärgerte, dass er wutentbrannt in die Spielerbank trat – und nochmals eine Strafe kriegte. Der HC Mutschellen vergab einfach zu viele Chancen. Muri II blieb cool. Am Ende resultierte ein 23:26-Auswärtserfolg für Muri. «Es scheint, dass uns Mutschellen einfach liegt», meint Muri-Trainer Thomas Stenz.
Auch der ehemalige Krienser Profi Boris Stankovic kam nicht richtig in Fahrt, er konnte nur einen Treffer verbuchen. «Ich habe viel zu viel verschossen. Das war einfach schlecht. Da gibt es keine Ausrede», brachte er es selbstkritisch auf den Punkt.
Abwarten lautet die Devise
Immerhin konnten sich die Murianer eine Nacht über den Derbysieg freuen. Am nächsten Morgen dürfte die Freude sehr schnell verflogen sein und enorm vielen offenen Fragen gewichen sein. Wer aufsteigt, ob überhaupt jemand aufsteigen kann und genau gleich, ob eine Mannschaft absteigt, ist im Moment unklar und der SHV erklärt, dass diese Fragen nun angegangen werden. Klar ist, dass «die Partien auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden», wie der SHV erklärt. Eine Taskforce wird sich mit diesen Fragen in den nächsten Wochen auseinandersetzen. Klar ist jetzt schon, dass es nur Verlierer geben kann und geben wird.
Niemand möchte nach einem Beschluss aufsteigen oder nächste Saison gar eine Liga tiefer antreten müssen. Knifflige Fragen, auf die es ganz bestimmt keine befriedigenden Antworten geben kann. Abwarten und Isostar trinken lautet die Devise für die Handballer und fast alle anderen Sportler, in einer Phase in der die spannenden Entscheidungen eigentlich erst anstanden. --awa