Tuschelthemen am Tisch
28.02.2020 SportEhrung zum Freiämter Sportler des Jahres 2019: Die Gekürten plaudern (nicht) aus dem Nähkästchen
Man kennt sich am Tisch bei der Ehrung zum «Freiämter Sportler des Jahres». Es wird «frei nach Schnauze» geredet. So gibt es einige ...
Ehrung zum Freiämter Sportler des Jahres 2019: Die Gekürten plaudern (nicht) aus dem Nähkästchen
Man kennt sich am Tisch bei der Ehrung zum «Freiämter Sportler des Jahres». Es wird «frei nach Schnauze» geredet. So gibt es einige Tuschelthemen. Doch Geheimnisse werden keine veröffentlicht.
Stefan Sprenger
«Achtung, das steht dann in der Zeitung», meint Andreas Döbeli lachend. Er sagt dies zu Daphne Gautschi, die gerade ihre Geschichte erzählt, wie sie in Frankreich den Führerschein machte. Es ist eine Story, die sie schon im letzten Jahr am selben Ort erzählte. Damals holte die Murianerin den 2. Rang bei der Wahl zum Freiämter Sportler des Jahres. 2019 ist es der 3. Rang für die beste Handballerin des Landes. Die Geschichte, wie sie «freiner», auf Französisch bremsen, und «embrayer» (kuppeln) verwechselte und so ihren Fahrlehrer und die hinter ihr fahrenden Autos zur Verzweiflung brachte, war im letzten und in diesem Jahr ein Hit am Tisch der Ehrung zum Freiämter Sportler des Jahres im Restaurant Sternen in Wohlen. Gautschi – die in Begleitung ihres Vaters Heinz Gautschi kam – kommt beim Erzählen regelrecht in einen Lach-Flow, der alle am Tisch ansteckt. Sie plaudert dann noch weitere Details ihrer Fahrschul-Erlebnisse aus dem Nähkästchen. Details, die an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden. Nur so viel: Sie hat den Führerschein geschafft, nachdem sie «freiner» und «embrayer» voneinander unterscheiden konnte.
Vock: Niederwil oder Muri?
Randy Vock, der Freiämter Sportler des Jahres 2014, kam in Begleitung seiner Freundin Simone Meier. Bei ihm war die Frage, ob er denn jetzt ein Niederwiler ist oder ein Murianer. «Schwierige Frage», meint der 25-jährige Ringer, der den 2. Rang bei der Wahl holte. In Niederwil ist er aufgewachsen, dort ist seine Heimat. Doch in Muri ist er mittlerweile wohnhaft und heimisch. Eine genaue Klärung der Frage blieb offen. Vock erzählte von seiner Verletzung, die ihn an der Teilnahme an der Europameisterschaft in Italien hinderte.
Mit Stephan Strebel war ein weiteres Mitglied der Freiämter Ringerfamilie dabei. Seine Geschichte imponierte, berührte und beeindruckt. Das Leben des 33-jährigen Aristauers hing nach einem Arbeitsunfall am seidenen Faden. Strebel, eine wahre Kämpfernatur, schaffte es mit viel Mut und Willen zurück ins Leben – und feierte gar im Herbst 2019 das Comeback auf die Ringermatte. Damit hätten nur die Wenigsten gerechnet. Er habe allerdings immer daran geglaubt. Er und seine Frau Jenny Strebel erzählten, wie enorm viel Reaktionen sie nach der Geschichte in dieser Zeitung erhalten haben. «Durchwegs positive Feedbacks, die uns Kraft gegeben haben», meint Stephan Strebel. Er ist der würdige Träger des Spezialpreises, wobei ein grosser Teil dieser Auszeichnung auch seiner Frau gilt, die ihn durch diese schwierige Zeit eng begleitete. Er erzählte davon, wie in einer Kirche im Freiamt gar die Kerzen «ausverkauft» waren aufgrund seiner Leidensgeschichte – auch hier möchte man nicht weiter darauf eingehen. «Es war alles sehr berührend – auch der heutige Abend», so Strebel.
Wagner: «Ein stilvoller Anlass»
Auch Andreas Döbeli, der neue Freiämter Sportler des Jahres, war in guter Redelaune. Der Schwinger, der den eidgenössischen Kranz im Sommer holte und am «Nordwestschweizerischen» den Co-Festsieg holte, kam in Begleitung seiner Freundin Angela Kammermann. Döbeli ist der beste Ansprechpartner, wenn es um Hühner und Eier geht. Der Geflügelfachmann weiss da Bescheid wie kaum ein anderer. Für genauere Infos gilt auch hier: selber fragen. Es wurde offen geredet, es gab einige Tuschelthemen zu besprechen – doch die bleiben im Saal des Restaurants Sternen und dringen nicht an die Öffentlichkeit.
Die Sportler verstanden sich am Abend im Restaurant Sternen hervorragend. «Das Essen war wie immer hervorragend», meint Daphne Gautschi, die schon zum dritten Mal hinterander dabei war. «Es war eine gemütliche und lockere Runde. Ich finde es immer schön, neue Bekanntschaften zu machen», sagt die Profi-Handballerin, die in der deutschen Bundesliga bei Bietigheim spielt. Ähnlich reden die anderen Sportler: «Ein super Abend mit guten Gesprächen», meint Ringer Randy Vock. «Einfach cool, megaspannend, es war schön, durfte ich dabei sein», findet Ringer Stephan Strebel. Der Freiämter Sportler des Jahres 2019 Andreas Döbeli meint: «Ein wirklich toller Abend mit tollen Leuten. Es machte mir riesig Spass.»
Auch die Jury ist begeistert
Die Sportler und ihre Begleitung erlebten gemeinsam mit der Jury, Chefredaktor Daniel Marti, Martin Nietlispach (Verleger dieser Zeitung) in Begleitung seiner Frau Maïté und den Sportredaktoren Josip Lasic und Stefan Sprenger einen spannenden Abend, der in der Ehrung seinen Höhepunkt fand (siehe Bericht auf Seite 22).
Von der Jury der Sportlerwahl war Alexander Wagner erstmals mit dabei. Er kam in Begleitung seiner Freundin Dragica Vesic. Wagner, der Sportfotograf, der auch Präsident der Vereinigung Aargauer Sportjournalisten ist, meinte zum Abend: «Ein stilvoller Anlass, sehr gut vorbereitet, es hat Spass gemacht, war interessant, anregend und abwechslungsreich.» Gefehlt hat Philipp Stöckli vom Schweizer Fernsehen, er musste krankheitshalber absagen. Felix Bingesser, der «Blick»-Sportchef, gehört in der Jury fast schon zum Inventar. Der Waltenschwiler sagt: «Wie immer sympathisch und nahe am Sportler. Ein prima Abend und diese Ehrung zeigt, was für grossartige Sportler unser Freiamt hat.»







