Willkommen im Muri der Zukunft
28.01.2020 ArbeitDurch Coworking soll ein Begegnungsort für Arbeit und mehr entstehen
Der Gemeinderat sieht im Coworking eine nachhaltige Entwicklungschance für Muri. Das zukunftsweisende Gemeinschaftsbüro, das auf dem Luwa-Areal geplant ist, soll eine Alternative zum ...
Durch Coworking soll ein Begegnungsort für Arbeit und mehr entstehen
Der Gemeinderat sieht im Coworking eine nachhaltige Entwicklungschance für Muri. Das zukunftsweisende Gemeinschaftsbüro, das auf dem Luwa-Areal geplant ist, soll eine Alternative zum Firmenarbeitsplatz und zu Homeoffi ce werden. In einem partizipativen Bürgergespräch wollte man weitere Erkenntnisse gewinnen.
Susanne Schild
Die Vision des Gemeinderates ist, dass Muri zu einer Gemeinde wird, in der Menschen flexibel arbeiten und sich im belebten Ortskern treffen und austauschen können. Eine Gemeinde, in der sich Privat- und Berufsleben vereinen lassen, wo die Standortattraktivität steigt und zudem noch der CO2-Ausstoss gesenkt wird. «Das alles könnte durch Coworking schon bald zur Realität werden», ist Gemeinderat Heinz Nater überzeugt.
Eine Chance für den ländlichen Raum
Schon heute sei Muri mit seinen 5000 Arbeitsplätzen ein attraktiver Standort für Unternehmer, unterstrich er in seinen einleitenden Worten. Mit den Legislaturzielen 2018/2021 des Gemeinderates wolle man für eine nachhaltige Entwicklung in Muri sorgen und die Attraktivität noch steigern. Nun sei es an der Zeit, auf Worte Taten folgen zu lassen. Durch einen Coworking Space in Muri will man den neuen Bedürfnissen in der Arbeitswelt gerecht werden. «Fixe Arbeitsplätze werden zu flexiblen. Raus aus dem Homeoffice, rein ins Coworking, hier liegt die Zukunft», so Nater weiter. Durch Coworking würde das ländliche Muri zu einer «Smart City» werden. Denn Coworking reduziere die Pendelzeit, bringe Arbeit nach Muri, ermögliche flexibles Arbeiten in einem professionellen Umfeld. Zudem schaffe man eine lokale Gemeinschaft, biete Raum für Inspiration und Innovation.
Bereit für das Kick-off einer Spurgruppe
Ob auch in der Bevölkerung ein Bedürfnis nach einem Coworking Space vorhanden ist, wollte man durch eine Umfrage in Erfahrung bringen. Zwei Drittel aller Befragten waren der Überzeugung, dass ein Coworking Space für Muri sehr wichtig sei, wobei 71 Prozent aller Befragten Einwohner der Gemeinde waren. Als gewünschte Leistungen wurden die Mittagsverpflegung, Sitzungsräume, Generationentreff, ein Zugang zu Werkateliers und Informationen via Mail und Dorfzeitung genannt.
32 der Befragten wären bereit, bei dem Aufbau eines Coworking Space mitzuhelfen, 50 der Befragten hätten Interesse an der Nutzung eines Coworking Space. «Die Zahlen sprechen für sich», meinte Andreas Choffat, Village Office. «Village Office steht der Gemeinde mit Expertise und Engagement unterstützend zur Seite, einen Coworking Space zu realisieren.» Erfolgreich habe man bereits 32 Gemeinden begleitet, 7490 Projektstunden geleistet und ein wachsendes Team von 24 Experten zusammengestellt, betonte Choffat weiter. Die durchgeführte Umfrage sei sehr aufschlussreich gewesen, unterstrich Choffat. Man habe das Potenzial geprüft und eingeschätzt. Aufgrund der aus der Befragung vorliegenden Zahlen sei Muri bereit für das Kick-off einer Spurgruppe. Dieses ist bereits für Mitte Februar geplant. In der Gemeinde sei ein Bedürfnis nach einem Coworking Space vorhanden, ist Choffat überzeugt. Was genau das Bedürfnis in Muri ist, sollte in einem zweiten interaktiven Teil der Informationsveranstaltung erarbeitet werden. Dazu wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen in drei Stationen eingeteilt. Hier sollte eruiert werden, was man von einem Coworking Space erwartet, was das Projekt zum Scheitern bringen würde und was die Erfolgsfaktoren seien. «Dieser Teil ist für uns besonders wichtig, um einen Coworking Space erfolgreich aufzubauen», erklärte Andreas Choffat den Anwesenden. Um erfolgreich zu sein, brauche es die Bevölkerung. Denn es seien die individuellen Bedürfnisse, die den Space prägen würden.
Probebetrieb geplant
Den gesammelten Aussagen konnte man entnehmen, dass eine schlechte technische Infrastruktur, schlechte Raumqualität, allem voran Lärm, das Projekt in Muri zum Scheitern bringen würden. Erfolg würde ein stimmiges Kosten-Nutzen-Verhältnis bringen. Parkplätze und ein unkompliziertes Nutzungsverfahren, am besten 7 Tage die Woche, 24 Stunden an 365 Tagen, wurden als weitere Erfolgsfaktoren angeführt. «Die drei Gruppen haben sehr viel Input zusammengetragen. Das zeugt von viel Energie. Die Murianer denken mit. Man sieht, dass man hier etwas auf die Beine stellen will», lobte Andreas Choffat. Das zusammengetragene Rohmaterial wird nun weiter analysiert und bildet die Arbeitsgrundlage für die im Februar entstehende Spurgruppe. Voraussichtlich sei man schon ab Ende April bereit, den Probebetrieb auf dem Luwa-Areal zu starten, mutmasste Choffat.