Ein ständiges Auf und Ab
14.01.2020 SarmenstorfRené Strebel ist der neue Zunftmeister der Heuröpfler
Die Heuröpfel-Zunft hat einen neuen Zunftmeister: «Strubel de Baschtli». Mit ihm ist das Motto der Sarmenstorfer Fasnacht bekannt: «Mol ufe, mol abe».
Chantal ...
René Strebel ist der neue Zunftmeister der Heuröpfler
Die Heuröpfel-Zunft hat einen neuen Zunftmeister: «Strubel de Baschtli». Mit ihm ist das Motto der Sarmenstorfer Fasnacht bekannt: «Mol ufe, mol abe».
Chantal Gisler
Wenn von Weitem Trompeten und Schlagzeuge zu hören sind. Wenn der Gemeindeammann auf dem Stuhl steht und voller Freude den Takt mitklatscht. Wenn in der Mitte der Halle zwei Clowns die Polka tanzen. Dann kann das nur eines bedeuten: Die Fasnacht in Sarmenstorf hat begonnen. Und damit eine neue Ära – die von «Strubel de Baschtli». Lange hat die Zunft nach einem passenden Nachfolger für Meinrad Baur gesucht. Man ist innerhalb des unterhaltsamen Abendprogramms in die Vergangenheit und sogar in die Zukunft gereist.
Mit der feierlichen Inthronisation von «Strubel de Baschtli» endet die Herrschaft von «Mäni de Amme». Jedoch nur über die Fasnacht, als Gemeindeammann bleibt Meinrad Baur den Sarmenstorfern erhalten. Dieser gibt seinem Nachfolger einen guten Rat auf den Weg durch die Fasnacht: «Es ist von Vorteil, wenn die Ehrendamen gut organisiert sind und eine von ihnen das Autobillett hat. Noch vorteilhafter ist es, wenn sie einen Mann haben, der Autofahren kann», sagt Baur mit einem Zwinkern.
Seit 20 Jahren dabei
Die meisten kennen den neuen Zunftmeister als René Strebel. Er ist fortan der höchste Heuröpfler und führt die diesjährige Fasnacht an. Eine grosse Ehre für den gebürtigen Bettwiler und Familienvater. «Ich gelobe, alles zu tun, um diese Fasnacht unvergesslich zu machen», verspricht Strebel seinen Zunftbrüdern. Er weiss, worauf er sich eingelassen hat. 1995 trat er der Heuröpfel-Gugge bei, spielte dort Trompete und später Horn. Insgesamt 14 Jahre war er bei der Gugge dabei. Die Verbundenheit sieht man, als Strebel einen Song der Gugge nach seiner Inthronisation dirigiert. Fröhlich steht er auf dem Tisch. Das Zepter in der rechten Hand, ein Strahlen in seinen Augen. Ein Lächeln auf den Lippen, das den ganzen Abend lang nicht verschwindet.
Seit 20 Jahren ist Strebel in der Zunft, ist sogar dem Zunftrat beigetreten. Für ihn hat die Sarmenstorfer Fasnacht eine besondere Bedeutung: «Es sind so viele Leute unterwegs, die allesamt ihren Teil zu einem grossartigen Dorfleben beitragen.» Die Fasnacht ist für ihn ein Auf und Ab. Aber nicht im übertragenen Sinne, sondern: «Gemeinsam gehen wir hinauf nach Hägglingen, runter nach Villmergen, hinauf nach Muri und runter nach Niederwil.» Die Fasnachtsfreude soll überall gelebt werden. Aus diesem Grund lautet das Motto für die diesjährige Sarmenstorfer Fasnacht auch «Mol ufe, mol abe».
Neuer Präsident
Neben dem neuen Zunftmeister gibt es bei den Heuröpflern einen weiteren grossen Wechsel. Nach neun Jahren zieht sich Heinz Joho von seinem Amt als Präsident der Zunft zurück. «Du hattest uns immer im Griff, hast sehr viel für uns getan», sagt Thomas Meyer, der die Fasnächtler durch den Abend führt. Und verkündet sogleich, dass er selbst in die Fussstapfen von Joho treten wird. «Es war eine lang überlegte Entscheidung», erklärt Meyer dieser Zeitung später. Aber zu einem Teil auch ein logischer Schritt für Meyer. Schliesslich hatte er die Sarmenstorfer Heuröpfler in den vergangenen Jahren oft nach aussen vertreten. Einen dritten Wechsel gibt es mit Meinrad Baur; er tritt als Revisor zurück.
Der grosse Bastler
Diese Aufgabe wird während der Fasnachtszeit René Strebel übernehmen. Abschliessend erklärt er noch, wie die Zunft wohl auf seinen Übernamen gekommen ist: «Ich renoviere aktuell mein Haus und bastle Spielsachen und Möbel.» Dass er schon an einer grossartigen Fasnacht bastelt, sei versichert.