Mein Jahr: Lieni Füglistaller, alt Nationalrat
Und ja, dann haben wir von Rudolfstetten nach Berikon gezügelt. Ordnungsgemäss haben wir uns abgemeldet und am 14. Januar 2019 in Berikon angemeldet. Sogar beim Steueramt Berikon mussten wir vorsprechen. Der ...
Mein Jahr: Lieni Füglistaller, alt Nationalrat
Und ja, dann haben wir von Rudolfstetten nach Berikon gezügelt. Ordnungsgemäss haben wir uns abgemeldet und am 14. Januar 2019 in Berikon angemeldet. Sogar beim Steueramt Berikon mussten wir vorsprechen. Der Steueramtsvorsteher wollte uns partout überzeugen, dass wir doch den Zügeltermin auf Mitte Dezember 2018 legen sollten. Dann könnten wir die Steuern 2018 in Berikon bezahlen und so wegen dem tieferen Steuerfuss in Berikon einige Franken sparen. Wir waren einigermassen brüskiert und lehnten ab. War das eine Aufforderung zur Steuerumgehung?
Nach wie vor pflegen und hegen wir unsere «alte» Liegenschaft in Rudolfstetten. Und Unkraut jäten gehört natürlich auch dazu. Wir benutzen dafür einen ökologischen Thermo-Unkrautvernichter. Durch die Hitze des Gerätes wird das Unkraut innert Sekunden sozusagen gekocht und es stirbt ab.
Und eben bei dieser Arbeit geriet die dürre Berberitzenhecke an der Herrenbergstrasse in Brand. Heckenbrand! Grossalarm! Bis die drei Feuerwehrfahrzeuge der Region da waren, war der Brand mit dem Gartenschlauch praktisch gelöscht.
Nun musste natürlich die Hecke neu gepflanzt werden. In Absprache mit der Gemeinde gestalteten wir die Bepflanzung anders, sodass die Sicht zur Einmündung in die Untere Dorfstrasse massiv verbessert und der Schulweg dadurch sicherer wurde. Kaum war der Gärtner an der Arbeit, kamen auch die Reklamationen an die Gemeinde wegen fehlender Baubewilligung. Die Kontrolle in unserer Demokratie funktioniert bestens – und es sind offenbar immer die gleichen Leute, die diesbezüglich anderen Bürgern auf die Finger schauen. Es wird jeweils sofort die Verwaltung eingeschaltet, statt das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen. Schade.
Es gab auch viel Erfreuliches in diesem Jahr. Nebst der schönen Aussicht genossen wir die wunderbaren Sonnenuntergänge von der Terrasse am neuen Domizil. Da nehmen wir etwas mehr Wind gerne in Kauf.
Freude machte mir auch die Mitarbeit in der Gemeinde Rudolfstetten. Als Mitglied der Planungskommission darf ich aktiv an der Entwicklung des Gemeindegebiets mitgestalten: Grundlagen für die Überbauung in der «Isleren» schaffen und an einer neuen, zukunftsgerichteten Bau- und Nutzungsordnung mitarbeiten, gefällt mir sehr. Damit bleibe ich auch mit meinem Heimatdorf immer noch verbunden.
Sehr viel Freude bereitet uns auch unsere Enkelin Luisa. Der «Ätti», so nennt mich die Kleine, wird 30 Jahre zurückversetzt und erlebt, wie sich dieses Menschlein entwickelt, wie das Laufenlernen vor sich geht, wie Luisa selber mit Löffel und Gabel essen will, Wörter nachplappert und natürlich immer alle auf Trab hält. Es ist schön, wenn ich nun dafür einfach Zeit habe. Die hat seinerzeit bei den eigenen Kindern etwas gefehlt. Das ist nun nachzuholen.
Lieni Füglistaller wird heute 68 Jahre alt. Der SVP-Politiker war von 1985 bis 2009 Grossrat, von 2005 bis 2011 Nationalrat.