Dringende Massnahmen nötig
12.11.2019 KelleramtDas Mehrzweckgebäude soll für 1,6 Millionen Franken saniert werden
Einen grossen Kredit beantragt der Gemeinderat der «Gmeind» vom Freitag, 15. November. Damit soll der Hallenbereich des 1989 erstellten und 2000/01 erweiterten Mehrzweckgebäudes ...
Das Mehrzweckgebäude soll für 1,6 Millionen Franken saniert werden
Einen grossen Kredit beantragt der Gemeinderat der «Gmeind» vom Freitag, 15. November. Damit soll der Hallenbereich des 1989 erstellten und 2000/01 erweiterten Mehrzweckgebäudes saniert werden. Die dringenden Massnahmen ziehen einen Rattenschwanz mit sich.
Roger Wetli
«Die einzelnen Punkte überraschen uns nicht. Wohl aber, welches finanzielle Ausmass die dringenden Massnahmen mit sich ziehen», erklärt Gemeindeammann Peter Hochuli. «Dabei sind es nicht mal einzelne Posten, die besonders ins Gewicht fallen, sondern die Summe.» In der Vergangenheit sei der Abwart immer wieder mit kleineren Sanierungsbedürfnissen gekommen. «Der Gemeinderat hat sich deshalb entschieden, eine Gesamtanalyse zu erstellen und dann die Massnahmen der Gemeindeversammlung zu beantragen.»
Ehrgeiziges Vorgehen
Zuerst hätten sie bei sämtlichen Mehrzweckhallennutzern deren Sanierungsbedürfnisse angefragt. Anschliessend setzte sich eine Arbeitsgruppe zusammen. Diese bestand aus Gemeinderat Siegfried Braun, Gemeindeschreiberin Claudia Burkart, Schulpf legepräsidentin Rita Bürgisser und Martin Vifian. Der Alt-Ammann begleitete bereits den Bau und Umbau. Ebenfalls dabei war Architekt Sven Nievergelt, der in der Sanierung von solchen Objekten über grosse Erfahrung verfügt. «Insgesamt arbeiteten wir in dieser Gruppe nur ein halbes Jahr. Was für ein solches Projekt sehr ehrgeizig ist», weiss Claudia Burkart.
Heizung läuft am Anschlag
Vorgesehen sind dringende Massnahmen im Wert von 925 000 Franken und zusätzliche Arbeiten von 690 000 Franken. Zu Ersteren gehört der Ersatz der 30-jährigen Heizung. «Ein Teil dieser Anlage funktioniert heute bereits nicht mehr. Der Rest der Heizung kompensiert das und läuft entsprechend dauernd am Anschlag», so Hochuli. Rund ein Drittel der dringenden Kosten würden für diese Massnahme anfallen. Ebenfalls dringend ist der Ersatz der Bühnentechnik, da diese den Vorschriften nicht mehr genügt. Auch die Lüftung muss rasch erneuert werden. Dazu kommen einzelne Elemente der Hallendecke. «Wir haben uns entschieden, gleich sämtliche Elemente auf den neuesten Stand zu bringen», erläutert der Ammann. «Wenn wir an der Decke arbeiten, sparen wir Synergien, wenn wir gleich alles machen.»
Auch der Boden soll erneuert werden. «Dieser würde wohl noch vier bis fünf Jahre halten», so Burkart. «Wir rechnen damit, dass bei der Deckensanierung Gerätschaften aufgebaut werden und der Boden dabei Schaden nimmt. Deshalb bietet es sich an, alles richtig zu sanieren.»
Besseres Hallenklima
Nach den Arbeiten können sich die Hallenbenutzer über ein besseres Klima darin freuen. «Die Turnhallendecke wird so gedämmt, dass der Wärmeverlust im Winter verhindert wird. Im Sommer könnten wir den Aufenthalt in der sehr heissen Halle mittels Luftkühlung über das Grundwasser deutlich angenehmer machen», präzisiert Peter Hochuli.
Grundsätzlich ginge es bei diesem Traktandum nur um den Mehrzweckbereich und die Gebäudetechnik des Gesamtgebäudes. Die Bausubstanz sei nach wie vor sehr gut. «Mit der Sanierung der Schulzimmer warten wir bewusst noch ab», so der Ammann. «Die Diskussionen mit der Schulpflege bezüglich der Auswirkungen des Lehrplans 21 auf die Raumbedürfnisse sind noch im Gange.» Natürlich würde aber auch die von der Sanierung profitieren, da die Heizung und Halle auch diese betreffen würde.
Claudia Burkart versichert, dass man sich bei der Vorbereitung des Traktandums wirklich auf das beschränkt habe, was wirklich nötig ist. «Wir möchten nichts vergolden. Die Finanzkommission hat den Antrag kritisch geprüft und befürwortet ihn.»
Ruhe für bis 30 Jahre
Sagen die Stimmbürger Ja, sollte die Sanierung rund um die nächsten Sommerferien ausgeführt werden. «Wir möchten damit möglichst viel Rücksicht auf die Vereine und die nehmen. Zu Beeinträchtigungen vor und nach den Ferien könnte es aber trotzdem kommen», so Hochuli. Er hofft auf eine Zustimmung. «Ich war selber nicht in der Arbeitsgruppe und habe auch über die Gesamtsumme gestaunt. Investieren wir aber jetzt, haben wir in den nächsten 20 bis 30 Jahren wieder Ruhe.»