Chantal Gisler, Redaktorin.
Im Sommer 2017 machte ich einen Sprachaufenthalt in Montreux. Die Wohnung meiner Gastfamilie lag am wunderschönen Genfersee, gleich gegenüber dem Casino. Protzige und weniger protzige Autos fuhren dort zu ...
Chantal Gisler, Redaktorin.
Im Sommer 2017 machte ich einen Sprachaufenthalt in Montreux. Die Wohnung meiner Gastfamilie lag am wunderschönen Genfersee, gleich gegenüber dem Casino. Protzige und weniger protzige Autos fuhren dort zu Hunderten ein und aus. Ist ja normal und völlig in Ordnung. Mit Lärm muss man bei einer Wohnung an der Strasse einfach rechnen.
Aber eines kann ich nicht verstehen: Wieso glauben einige Menschen, es sei cool, mit seinem Auto möglichst laut eine Strasse entlangzufahren? Woher kommt dieses Bedürfnis, andere Menschen mit unnötigem Lärm zu ärgern? Meine Gastfamilie meinte, dass diese Menschen wohl ein Aufmerksamkeitsdefizit haben.
Klar – es kann passieren, dass man als Fahrer den falschen Gang erwischt. Dafür hat man Verständnis.
Ich bin nicht lärmempfindlich. Wer an einer Strasse wohnt, muss mit einem gewissen Lärmpegel rechnen. Aber wenn jemand über längere Zeit immer wieder aufs Gaspedal drückt, um den Motor aufheulen zu lassen, sinkt mein Verständnis.
Ich kann den Ärger der Dintiker Anwohner verstehen. Auch sie wissen, dass man bei Wohnungen an der Hauptstrasse mit Lärm rechnen muss. Aber irgendwo hats Grenzen. Diese sind beim absichtlichen «Gäsele» definitiv überschritten.
Daher, ein Appell: Es ist nicht cool, den Motor absichtlich aufheulen zu lassen. Wer Aufmerksamkeit braucht, soll sich doch etwas Sinnvolleres suchen. Klimaschutz zum Beispiel. Oder Freiwilligenarbeit im Seniorenheim, aber diese Spiele mit dem Gaspedal nerven. Versetzt euch doch mal in die Lage der Anwohner, bevor ihr das nächste Mal unnötig aufs Gaspedal drückt. Danke!