Theater Bünzen ist im Endspurt
08.10.2019 BünzenAm Samstag gilt es ernst. «Das cha bi eus ned passiere» feiert in der Bünzer Turnhalle Premiere. Die Redaktion einer Lokalzeitung. In der neusten Produktion der Theatergruppe Bünzen steht sie im Zentrum. Entsprechend ist das Bühnenbild quasi in Zeitung verpackt worden ...
Am Samstag gilt es ernst. «Das cha bi eus ned passiere» feiert in der Bünzer Turnhalle Premiere. Die Redaktion einer Lokalzeitung. In der neusten Produktion der Theatergruppe Bünzen steht sie im Zentrum. Entsprechend ist das Bühnenbild quasi in Zeitung verpackt worden – vom Laptop und Fernseher bis zum Bürostuhl. Eine der vielen zeitaufwendigen Arbeiten, die in den letzten Monaten erledigt wurden.
Am Probewochenende feilten die Schauspielerinnen und Schauspieler am letzten Schliff. Die Nervosität im ganzen Team steigt. Noch steht einiges an Arbeit an – vor allem im Hintergrund, aber auch in der Turnhalle. Damit diese für die erste der zehn Aufführungen bereit ist. Auch für die Premiere gibt es noch Tickets zu kaufen. --ake
Die Fäden noch vernähen
Am letzten Probewochenende feilte die Theatergruppe Bünzen an ihrem Stück – am Samstag ist Premiere
Es sind die Feinschliffe, an denen die Theatergruppe Bünzen arbeitet. Umbauten auf der Bühne etwa werden geprobt. Zwei Tage arbeiteten die 17 Schauspieler, die vier Musiker und die Regisseurin intensiv. Am Samstag, 12. Oktober, 20.15 Uhr, zeigen sie «Das cha bi eus ned passiere» erstmals.
Annemarie Keusch
Es sei wie beim Nähen, meint Regisseurin Eva Mann. Das Kleidungsstück sei zwar fertig, aber überall seien noch Fäden sichtbar. Diese gilt es noch zu vernähen. Gleich ist es bei der Theatergruppe Bünzen. Die Texte sitzen, die Abläufe sind geklärt, der Bühnenbau ist fertig, die Requisiten sind beisammen, alle Schauspieler haben ihre Kostüme. Es sind Nuancen, die es noch zu machen, kleine Unsicherheiten, die es noch auszumerzen gilt. «Tempo und Sicherheit gewinnen», sagt Eva Mann. Die Schauspieler sollen sich bewusst werden, wie sich ihre Figur innerhalb des Stücks entwickelt.
Zwei intensive Tage liegen hinter den 17 Schauspielern der Theatergruppe Bünzen. Zwei komplette Durchläufe und die eine oder andere Szene, die noch nicht perfekt sitzt. Während den beiden Tagen waren alle gefragt in der Turnhalle Bünzen. Und das an vielen Fronten. Schliesslich mussten auch die Stühle für die späteren Gäste vom Keller in die Halle geschleppt werden. Vor allem aber galt es, am Stück «Das cha eus ned passiere» zu feilen. «Wenige Tage vor der Premiere sind wir am richtigen Ort», sagt Eva Mann optimistisch.
Wieder mit einer Live-Band
Seit dem Frühling laufen die Proben. «Die Zusammenarbeit ist super angenehm», sagt Mann. Das wichtigste Wort im Theater, es falle in Bünzen oft. «Wenn ich etwas frage, antworten die meisten mit Ja. Ja, sie können das übernehmen. Ja, sie verstehen meine Inputs.» Das mache die Zusammenarbeit sehr angenehm.
Es sind die letzten Mosaiksteine, die eingefügt werden müssen. Ein grosser und wichtiger Stein war die Musik. Wie bei den letzten beiden Produktionen ist neben der eigentlichen Bühne eine kleinere für die Live-Band installiert worden. Wieder ist es Jonas Arnet aus Wohlen, der die musikalische Leitung innehat. Zwölf Stücke hat er arrangiert oder komponiert. Marius Meier (Anglikon) am Bass, Pianist Marcos Gonzalez und Schlagzeuger Maris Egli komplettieren die Band.
Immer wieder tauchen neue Fragen auf
«Die Musik ist ein wichtiger Faktor», betont Eva Mann. Erstmals probten am Wochenende alle miteinander. «Jetzt fliessen die verschiedenen Stränge miteinander.» Die Musik gehe in Richtung Country, Folk und Blues. «Angelehnt an Amerika, die ursprüngliche Herkunft des Stücks», erklärt Jonas Arnet.
Zwischen den Proben gibt es immer wieder Redebedarf. Wer schiebt nach der Szene das TV-Möbel von der Bühne? Geht das alleine? «Es gibt immer wieder Neues, immer wieder andere Fragen», sagt Eva Mann. Auch wenige Tage vor der Premiere sei nicht alles fix und in Stein gemeisselt. «Auch das Stück selber ist immer noch in Bewegung.»
Das Miteinander wird grossgeschrieben
Das Probeweekend – nicht nur für die Sicherheit sei es wichtig. «Das Publikum spürt, wenn der Teamgeist nicht stimmen würde», weiss Eva Mann. In Bünzen stimmt er, am Wochenende sollte er nochmals gestärkt werden. Das Miteinander, im Verein und auch in der aktuellen Produktion werde es grossgeschrieben. Neben der Regisseurin, den 17 Schauspielern und den vier Musikern sind viele weitere Leute im Einsatz: in der Gastronomie, beim Bühnenbau und an vielen weiteren Orten.
Viel Zeit bleibt nicht mehr. Am Dienstag folgt die Haupt-, am Donnerstag die Generalprobe. Dann soll alles sitzen. Auch neben der Bühne gibt es noch einiges zu tun. Technik allgemein, Beamer, Projektion, Saalaufbau, Küche – überall sind helfende Hände gefragt. Und bei den Involvierten wächst die Nervosität. «Bei mir wird sie schlimmer, sobald ich nichts mehr machen kann», sagt Eva Mann. Spätestens vor der Premiere am Samstag wird das so sein. Dann, wenn das Team die Stimme aufgewärmt und sich für die Bühne gepusht hat. Dann, wenn sich der Vorhang erstmals öffnet.
Aber nicht nur die Nervosität wächst, auch die Vorfreude. «Es ist eine Geschichte, wie sie im Freiamt auch geschehen könnte. Darum bin ich gespannt auf die Reaktion der Gäste.»
Tickets (für die Premiere oder eine der neun weiteren Aufführungen) sind erhältlich unter www.theater-buenzen.ch.