Den Wähleranteil steigern
08.10.2019 WahlenCVP will einen zweiten Sitz im Nationalrat und in den Ständerat einziehen
Der Wähleranteil der CVP bei den Nationalratswahlen ist kontinuierlich gesunken. Vor vier Jahren lag er noch bei 8,6 Prozent. Nun soll der Abwärtstrend gestoppt werden. Mit nicht ...
CVP will einen zweiten Sitz im Nationalrat und in den Ständerat einziehen
Der Wähleranteil der CVP bei den Nationalratswahlen ist kontinuierlich gesunken. Vor vier Jahren lag er noch bei 8,6 Prozent. Nun soll der Abwärtstrend gestoppt werden. Mit nicht alltäglichen Mitteln.
Erika Obrist
Jahrzehntelang war das «schwarze» Freiamt CVP-Land. Doch längst überstrahlt auch im Freiamt das SVP-Sünneli alles. Bei den letzten Wahlen hielten im Bezirk Bremgarten gerade noch 10,8 Prozent der Wählenden der CVP die Stange, im Bezirk Muri waren es noch 16,3 Prozent. Im Kanton jedoch rutschte die Partei auf 8,6 Prozent Wähleranteil ab. Die Folge: Wenigestens einen der zwei im Jahr 2011 verlorenen Sitze zurückzuerobern, scheitert.
«Wir wollen jetzt den Wähleranteil steigern, einen zweiten Nationalratssitz erobern und in den Ständerat einziehen», gibt Marianne Binder-Keller das Ziel vor. Die Präsidentin der CVP Aargau kandidiert sowohl für den Nationalrat als auch für den Ständerat.
Über die Parteigrenzen hinweg mobilisieren
Um das zu erreichten, tritt die CVP mit neun Listen und vielen Persönlichkeiten an, die in ihren Gemeinden und in der Region bestens verwurzelt sind. Noch nie sind so viele Junge und so viele Frauen angetreten. «Wir wollen mit ihnen möglichst viele Wählerinnen und Wähler für die CVP gewinnen und wir wollen Freude an der Politik wecken – und auch schon für die Grossratswahlen im nächsten Jahr motivieren.» Die Chance, den Ständeratssitz zu erobern, eröffne sich bei so vielen Kandidaten im zweiten Wahlgang. Der Nachteil der CVP sei sicher der kleine Wähleranteil. «Unser Vorteil ist, dass wir über die Parteigrenzen hinweg mehrheitsfähig sind. Das nützt uns in den Proporzwahlen», sagt Marianne Binder. «Im Ständerat stellt die CVP nach wie vor die grösste Gruppe.»
Weshalb soll man die CVP wählen? Die Schweiz sei eine Konsensdemokratie, «und die CVP ist eine Partei, welche diese schweizerische Erfolgspolitik wie kaum eine andere trägt», so Marianne Binder. Das Volk sei die Blockaden leid. Die Bevölkerung wolle, dass man Lösungen für die Probleme finde. Die CVP als konsensorientierte Partei sei eine gute Alternative.
Analytisch und pragmatisch
Für gute Lösungen in der Politik tritt auch Daniel Käppeli ein. Der selbstständige Unternehmer, Familienvater und Unternehmer aus Benzenschwil kann ein breites Spektrum abdecken. «Was mich besonders auszeichnet, ist analytisches Denken und eine Präferenz für pragmatische Lösungen», sagt Käppeli, der im Vorstand der CVP Aargau ist.
«In jungen Jahren habe ich öfters die Faust im Sack gemacht, wenn die Politik gegen meine Überzeugung entschieden hat.» Jetzt wolle er in den Nationalrat, damit er die Politik mitgestalten könne. «In der vergangenen Legislatur verharrten die Polparteien viel zu häufig auf ihren absoluten Positionen.» Wichtige Geschäfte wie die Energiestrategie 2050 und die Steuerreform mit AHV-Finanzierung seien nur dank der CVP zustande gekommen. «In der kommenden Legislatur werden wichtige Weichen gestellt, wie in der Klimapolitik oder bei der Altersvorsorge. Eine starke CVP kann mit Links oder Rechts mehrheitsfähige Lösungen erarbeiten, welche beim Volk Anklang finden», ist Käppeli überzeugt.
Karin Koch Wick aus Bremgarten ist Grossrätin und Co-Präsidentin der CVP Bezirk Bremgarten. «Seit mehr als zwanzig Jahren setze ich mich in den verschiedensten Behörden, Gremien und Ämtern für die Allgemeinheit ein», nennt sie einen Grund für ihre Kandidatur. «Zusammen mit meinen beruflichen Erfahrungen als Rechtsanwältin und Mediatorin und meinen persönlichen Kompetenzen im Bereich Familie, Erziehung und Soziales, verfüge ich über einen reich gefüllten Rucksack.»
Brücken bauen
Die Sicherung der Altersvorsorge, der Klimawandel, die Gesundheitskosten sowie die Beziehungen der Schweiz zum Ausland seien Themen, welche die Schweizer Bevölkerung sehr beschäftigten. «Ich erachte es als Pflicht jeder Parlamentarierin und jedes Parlamentariers, sich deshalb vorrangig dieser Themen anzunehmen.» Als CVP-Politikerin müsse sie nicht polarisieren, um erfolgreich zu sein. «Wenn es der Sache und dem Wohl der Bevölkerung und der Schweiz dient, kann die CVP auch Brücken bauen und mit anderen Parteien zusammenarbeiten», sagt Karin Koch.
Gewissenhaft und hartnäckig
Über reichlich parlamentarische Erfahrung verfügt Harry Lütolf. Als Jungpolitiker war er von 1999 bis 2003 ein erstes Mal Grossrat. Seit 2017 ist er wieder im kantonalen Parlament vertreten. Zudem politisiert der Jurist im Einwohnerrat in Wohlen und er ist im Vorstand der CVP Aargau. «Ich bin ein leidenschaftlicher Parlamentarier», sagt Harry Lütolf. «Auf Bundesebene lässt sich am meisten bewegen und gestalten. Ich möchte mit meiner Erfahrung und meinen Kompetenzen auch landesweit mitwirken und Verantwortung tragen», nennt er den Grund für seine Kandidatur. Er sei gewissenhaft und hartnäckig sowie hart im Nehmen. «Ich bin jedoch nicht an der Demontage des politischen Gegners interessiert, so wie es andere gerne pflegen. Vielmehr bin ich immer an der Lösung eines Problems interessiert.»
Vermitteln und Probleme lösen
Er setze sich für eine familienfreundliche, umweltbewusste und sichere Gesellschaft ein. «Es liegt in der politischen DNA meiner Partei, konstruktiv und weitsichtig zu wirken.» Die CVP suche Kompromisse, die es immer brauche. «Wir können vermitteln und sind uns gewohnt, Probleme zu lösen und nicht nur zu bewirtschaften.» Das verspreche kein Spektakel, sei aber zielführend und notwendig. «Ohne eine starke CVP wäre die Schweiz nicht so, wie wir sie schätzen und lieben.»



