Wohlen siegt trotz Schultz-Blackout
10.09.2019 SportFussball, 2. Liga: Niederwil – Wohlen U23 1:3 (1:1)
Die beiden Freiämter Tabellenkinder trafen sich zum hartumkämpften Derby. Die jungen Wohler konnten nach einem Schlussspurt die drei Punkte holen.
Derby-Stimmung auf der Riedmatt. Zudem ...
Fussball, 2. Liga: Niederwil – Wohlen U23 1:3 (1:1)
Die beiden Freiämter Tabellenkinder trafen sich zum hartumkämpften Derby. Die jungen Wohler konnten nach einem Schlussspurt die drei Punkte holen.
Derby-Stimmung auf der Riedmatt. Zudem haben beide Teams einen schwachen Saisonstart und brauchen dringend Punkte. Mit Groth, Schwegler, Allenspach und Trainer Saporito haben gleich vier Niederwil-Akteure eine Vergangenheit beim FC Wohlen. Es war alles angerichtet für ein emotionales Derby.
Saporito appelliert an Teamgeist
Niederwil-Trainer Saporito kennt die Wohler Spielphilosophie bestens und appelliert deshalb an das Kämpferherz und den Teamgeist seiner Jungs, um mit unerbittlichem Fight gegen die junge, technisch starke Truppe aus Wohlen anzutreten. Dies setzen die Platzherren in der Anfangsphase gekonnt um. Mit hohem Pressing versuchen sie das Aufbauspiel der Wohler zu unterbinden und diese zu weiten Bällen zu zwingen. Die Gäste lassen sich vom aggressiven Auftreten der Niederwiler nicht beirren und spielen offensiv auf. Nach einer Viertelstunde versenkt Michael Rupp sehenswert zur 1:0-Führung für die Gäste aus Wohlen.
Einmal mehr sind die Niederwiler gut im Spiel, doch sie müssen aufgrund der eiskalten Effizienz der Gegner einem frühen Rückstand hinterherlaufen. Die Riedmatt-Kicker reagieren stark. Nachdem Fabrice Rätz per Kopf den Ball an die Latte lenkt und Patrick Meyer mit seinem Schuss den Pfosten trifft, bringt Neuzugang Robin Groth seine Farben in der 34. Spielminute zurück ins Spiel (1:1).
Bis zum Pausentee liefern sich die beiden Mannschaften einen harten Kampf auf Augenhöhe. Jeder Zweikampf und jedes Luftduell wird mit rücksichtsloser Aggressivität geführt. Tacklings an der Grenze des Erlaubten, emotionale Ausrufe und hitzige Entscheidungen prägen die kommenden Minuten. Derby-Fight pur.
Schultz: «Team war sehr effizient, ausser ich»
Nach dem Seitenwechsel finden die Niederwiler den besseren Start und ziehen langsam, aber sicher ihr eigenes Spiel auf. Nebst dem unerbittlichen Fight der beiden jungen Mannschaften versuchen die Routiniers auf beiden Seiten Ruhe ins Spiel zu bringen und zugleich offensive Akzente zu setzen. Immer wieder kommt es zum Duell zwischen Alain Schultz und Raphael Peterhans.
In der 51. Spielminute hat Wohlen die Möglichkeit, dank eines Hands-Penaltys in Führung zu gehen. Der dienstälteste Schultz übernimmt die Verantwortung, setzt den Ball auf den Punkt und verschiesst. Schultz, der Mann mit dem goldenen Fuss und so viel Erfahrung aus fast zwei Jahrzehnten Profifussball, verschiesst kläglich an der Kiste vorbei. «Der war schwach geschossen», sagt Schultz. Das Momentum scheint nun auf die Seite der Niederwiler zu kippen.
Mit einer Punkteteilung scheinen sich beide Farben abgefunden zu haben, als die Niederwiler – wie Trainer Saporito nach dem Spiel treffend zusammenfasst – «einmal mehr sich selber schlagen». Die Niederwiler schenken den Wohlern einen Eckball. Dieser landet nach einem Klärungsversuch auf dem Fuss von Alain Schultz, der mit seiner perfekten Hereingabe den Kopf von Dardan Ramoja findet, der aufgrund halbpatziger Manndeckung völlig frei zur 1:2-Führung trifft. In der Nachspielzeit laufen die aufgerückten Niederwiler in einen Konter. Rupp trifft sehenswert zum 1:3 für Wohlen U23.
Trotz der prekären Kadersituation boten die Gastgeber den Wohlern über das ganze Spiel Paroli. Punkte gibt es trotzdem nicht. Wohlen U23 hat nun mit dem zweiten Saisonsieg etwas Luft. «Ich bin stolz auf meine Jungs. Wir haben mit viel Leidenschaft gespielt und den Kampf gegen einen sehr aggressiven Gegner angenommen. Defensiv haben wir keine dummen Fehler begangen und waren offensiv sehr effizient. Ausser ich natürlich», sagt Alain Schultz mit einem Augenzwinkern nach dem Spiel. Die Niederwiler, die nach fünf Spielen erst einen Punkt haben, müssen langsam in die Gänge kommen, damit der Anschluss an die Mittelfeldplätze nicht schon früh in der Saison davonzieht. --lua/red