Auf dem Boden der Tatsachen
10.09.2019 SportFussball: 2. Liga interregional: Freienbach – Muri 4:0 (2:0)
20 Minuten lang ist es ein Spiel auf Augenhöhe. Dann lässt der FC Muri stark nach und wird von Freienbach regelrecht demontiert. Am Ende verlieren die Freiämter mit 0:4.
Es ist ...
Fussball: 2. Liga interregional: Freienbach – Muri 4:0 (2:0)
20 Minuten lang ist es ein Spiel auf Augenhöhe. Dann lässt der FC Muri stark nach und wird von Freienbach regelrecht demontiert. Am Ende verlieren die Freiämter mit 0:4.
Es ist keine leichte Aufgabe, nach diesem Spiel einen Interviewpartner zu finden. 0:4. Ein deutliches Resultat. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge hatte kein Murianer Spieler damit gerechnet. Freienbach macht den Freiämtern einen dicken Strich durch die Rechnung. Der Club aus dem Kanton Schwyz holt die Klosterdorf-Equipe auf den Boden der Tatsachen zurück und schenkt ihnen gleich vier Tore ein. Nach dem Spiel möchten die allermeisten Murianer lieber schweigen.
In die Bresche springen muss Michael Stadelmann, Aussenverteidiger – und seit letztem Donnerstag auch der neue Präsident des FC Muri. «Wir haben gut angefangen», sagt er. «Aber nach 20 Minuten haben wir aus unerklärlichen Gründen aufgehört Fussball zu spielen.» Luigi Milicaj, Michael Hohl und Eduard Nikolla, sie alle hatten in der ersten Viertelstunde das 1:0 auf dem Fuss, scheitern aber entweder am starken Freienbacher Keeper Davic oder am eigenen Unvermögen. Auch Freienbach kommt zu Chancen, doch Muris Torwart Yanick Hofer kann sich einige Male auszeichnen.
Milicaj fliegt vom Platz
Nach 20 gespielten Minuten lässt Muri stark nach und Freienbach steigert sich weiter. In der 34. Minute kann dann auch Hofer nichts mehr ausrichten. Muri verliert den Ball im Mittelfeld, Freienbach spielt einen Ball in die Tiefe. Aussenläufer Mirco Döttling ist zu schnell für die Murianer Defensive, sein Schuss zu genau platziert für Keeper Hofer.
«Unsere Reaktion war enttäuschend. Nach dem 0:1 haben wir Freienbach weitere Chancen zugestanden», sagt Stadelmann. Die Schwyzer werden ihrem Ruf als Spitzenteam gerecht und nutzen das eiskalt aus. Kurz vor der Pause trifft Marty zum 0:2. In der Kabine trichtert Trainer Miodrag Dedic der Mannschaft nochmals seine Spielidee ein, versucht seine Spieler zu motivieren. Er will, dass sie das Ruder herumreissen. Es bringt nichts.
Das 0:3 fällt in der 58. Minute. Freienbachs Luca Straub vollendet eine Traumkombination über die rechte Angriffsseite und bricht den Murianern endgültig das Genick. Beim 0:4 durch Döttling in der 78. Minute hat sich der FC Muri bereits aufgegeben. Und als wäre das noch nicht genug des Unheils, kassiert Milicaj sieben Minuten vor Schluss auch noch Gelb-Rot und fehlt den Murianern deshalb mindestens für ein Spiel. Ein Nachmittag zum Vergessen.
«Freienbach war das bessere Team. Irgendwann waren wir nur noch in der Defensive. Uns fehlte die Luft zum Atmen», sagt Stadelmann. Dass Freienbach ein Spitzenteam ist, war klar. Dass es keine leichte Aufgabe für die Murianer werden würde, auch. Aber gleich 0:4? Damit hätten die wenigsten gerechnet. «Wir müssen uns wirklich hinterfragen, warum wir uns so abschlachten lassen», sagt Stadelmann. «Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir noch nicht da sind, wo wir hinwollen. Gegen die Spitzenteams haben wir Probleme. Wir müssen mehr machen, damit wir gegen diese Mannschaften Punkte holen. Wenn du nach ganz vorne willst, dann brauchst du gegen diese Teams Siege.»
Nun geht es gegen den Angstgegner
Nun müssen die Murianer erst mal den Kopf durchlüften. Nächsten Samstag spielen sie gegen ihren Angstgegner Schöftland. Will Muri da punkten, braucht es eine massive Steigerung. Stadelmann sagt: «Manchmal ist es bei uns gar nicht schlecht, wenn wir auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Wir werden unsere Lehren aus diesem Spiel ziehen.» --yf