Leonz Küng hatte seinen Anteil am Kranz von Andreas Döbeli und Joel Strebel
Er ist ein Kenner, ein Motivator und einfach «e guete Cheib». Leonz Küng war am Eidgenössischen in Zug immer ganz nah bei den Schwingern. «Ich kenne sie alle schon ...
Leonz Küng hatte seinen Anteil am Kranz von Andreas Döbeli und Joel Strebel
Er ist ein Kenner, ein Motivator und einfach «e guete Cheib». Leonz Küng war am Eidgenössischen in Zug immer ganz nah bei den Schwingern. «Ich kenne sie alle schon von klein auf», meint der 55-Jährige.
Stefan Sprenger
Zwei Szenen, eine Gemeinsamkeit. In Zug vor 56 500 Zuschauern bodigt Joel Strebel den Eidgenossen Fabian Kindlimann überraschend souverän. Strebel verlässt das Sägemehl und wird sofort geherzt. Leonz Küng gratuliert und umarmt Strebel. Gleiches passiert bei Andreas Döbeli. Als er seinen dritten Sieg im dritten Kampf feiert, ist Leonz Küng da und umarmt den Sarmenstorfer.
Strebel: «Leonz ist Gold wert»
Leonz Küng, der 55-jährige Förster, der früher ein gefürchteter Ringer war, ist heute Mitbetreuer der Freiämter Schwinger. Gemeinsam mit dem technischen Leiter Josef Reichmuth war er in Zug dabei. Küng sagt: «Ich habe eine enge Beziehung mit ihnen. Sie sind unsere Jungs, ich kenne sie schon ewig.» Er spricht dabei nicht nur von Andreas Döbeli und Joel Strebel, den Kranzgewinnern am Eidgenössischen, sondern von den meisten Schwingern des SK Freiamt.
Leonz Küng, er ist immer präsent. Egal ob bei Regen-Wetter am Baldegg-Schwinget oder bei Sonnenschein am riesigen Eidgenössischen in Zug. «Egal ob es läuft oder nicht, ich bin immer dabei», sagt er. Er selbst sagt, er unterstütze die Schwinger im mentalen Bereich. «Ich glaube, es hilft ihnen, wenn ich da bin.» Er vergleicht sich selbst mit den Marotten einiger Schwinger. «Manche tragen immer nur rote Socken, und das hilft ihnen mental.» Und andere Schwinger haben Leonz dabei. Das hilft auch.
Die neuen Eidgenossen aus dem Freiamt schwärmen jedenfalls von ihm. «Leonz ist Gold wert. Er findet kurz vor jedem Gang immer die richtigen Worte», sagt Joel Strebel, der nur 100 Meter weit weg von Küng wohnt. Andreas Döbeli meint: «Er ist einfach ein sehr guter Motivator und taktisch ein schlauer Fuchs.»
Für Leonz Küng haben Strebel und Döbeli den Kranz mehr als verdient. «Ich wusste, dass sie es können. Aber man muss es auch zuerst packen. Die Anspannung bei uns allen war riesig. Die Erleichterung ebenfalls. Joel und Andreas haben einen gigantischen Aufwand betrieben und sich den Kranz redlich verdient», so Küng. Er lobt bei den neuen «Eidgenossen», dass sie unglaublich ehrgeizig sind. «Andreas ist technisch und athletisch sehr stark. Und weil er manchmal fast zu ehrgeizig ist, muss ich ihn bremsen», sagt er lachend. Strebel sei «ein enorm guter Kurz-Züger, der fokussiert seinen Weg geht.» Küng sagt weiter: «Beide können noch mehr.»
In Zug gab es eine sackstarke Teamleistung der Freiämter Schwinger. Und die Zukunft sieht ebenfalls positiv aus. «Wir beim SK Freiamt haben momentan sehr starke Jungschwinger, die nachkommen. Andere Vereine träumen davon.»
«Ich habe gefestet und bin etwas heiser»
Für Leonz Küng war das Eidgenössische in Zug ein grosser Höhepunkt. Die Krönung, dass gleich zwei Freiämter Schwinger zum «Eidgenossen» gekrönt wurden, war «fantastisch». Natürlich wurde der Erfolg gefeiert. Denn auch da ist Leonz Küng dabei. Und das mit all seiner Routine. «Ich habe gefestet, es wurde ein wenig später – oder früher – als sonst, deshalb bin ich jetzt auch ein wenig heiser», sagt er lachend. Er hat es sich verdient.