Die SVP Aargau spricht sich gegen das Projekt aus
Nach Pro Natura, dem Bauernverband und der FDP gibt jetzt die SVP Aargau ihr Statement zum Projekt «Golfplatz Gnadenthal» ab. Die Partei stellt sich hinter die Landwirte.
Chantal ...
Die SVP Aargau spricht sich gegen das Projekt aus
Nach Pro Natura, dem Bauernverband und der FDP gibt jetzt die SVP Aargau ihr Statement zum Projekt «Golfplatz Gnadenthal» ab. Die Partei stellt sich hinter die Landwirte.
Chantal Gisler
Soll der Golfplatz im Gnadenthal im kantonalen Richtplan festgesetzt werden? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Der Verein Gnadenthal, der dieses Projekt ins Leben gerufen hat, argumentiert, dass damit Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen werden. Ausserdem würde der Boden so geschont. Aktuell wird das Areal landwirtschaftlich genutzt. Dies soll auch so bleiben, forderte der Aargauer Bauernverband vor rund einer Woche. Nun stellt sich die SVP Aargau hinter die Landwirte. «Wir gehen nicht davon aus, dass für einen weiteren Golfplatz im Aargau Bedarf besteht», schreibt die Partei in einer Vernehmlassung.
Es gibt bereits vier Anlagen im Kanton. Eine weitere im Freiamt brauche es daher nicht. «Für den Golfplatz müssten rund 34 Hektaren aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen werden», stellt die SVP fest und kündigt an: «Dagegen wehren wir uns.»
Die Nachhaltigkeit fehlt der SVP Aargau
Wie der Bauernverband beruft sich die Partei auf den Volksentscheid vom September 2017. «Das Schweizer Volk hat überaus deutlich (über 75 Prozent) Ja zum Bundesbeschluss zur Ernährungssicherheit gesagt.» Die SVP könne es nicht mitansehen, wie die hervorragend nutzbaren Flächen für das Freizeitvergnügen weniger Personen geopfert werden. «Die betroffenen Bauern – in diesem Fall Pächter – werden dadurch gezwungen, an anderer Stelle in landwirtschaftlich nutzbare Hochbauten zu investieren. Dies unter Folge von Verlust von weiteren landwirtschaftlich nutzbaren Böden.» Ihnen fehle die Nachhaltigkeit. Schliesslich liegt der Platz in der «Reusslandschaft» des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung.
Auch bemängelt die Partei Fehlannahmen in der Information zur Vernehmlassung und Anhörung. «Der Regierungsrat argumentiert, dass die Golfanlage wenig Mehrverkehr mit sich bringen werde und dass die Golfspieler auch dank dem neuen Radweg mit dem Velo zum Golfspielen fahren werden. An diesem Beispiel zeigt sich, dass die Prüfung im zuständigen Departement einseitig durchgeführt wurde.» Und gibt dem Regierungsrat noch einen Rat mit auf den Weg: «Anstatt neue Golfplätze zu bauen, würde der Regierungsrat sinnvoller die Betreiber der bestehenden Golfplätze dazu motivieren, ihre Aufnahmekriterien so anzupassen, dass diese Plätze auch von einem breiteren Publikum bespielt werden können.»
Freisinnige für eine ausgewogene Ökologie
Doch es gibt auch Unterstützung für den Verein Gnadenthal. So hat der Niederwiler Gemeinderat den Golfplatz in seine Legislaturziele aufgenommen. Auch Pro Natura und die FDP Aargau sind dem Projekt positiv gesinnt. Der Golfplatz würde zu mehr Biodiversität beitragen, sind sich die beiden einig. Damit soll die Ökologie im Aargau weiterhin ausgewogen bleiben.