Alles eine Frage der Perspektive
09.07.2019 SchuleDie Schule Wohlen verabschiedete sich am Examenessen in die Sommerferien
Nichts Neues zum Schluss des Schuljahres. Reden, Ehrungen, Dankesworte, ein feines Essen und gute Unterhaltung prägten das traditionelle Examenessen. Und doch ist jede Feier wieder etwas anders ...
Die Schule Wohlen verabschiedete sich am Examenessen in die Sommerferien
Nichts Neues zum Schluss des Schuljahres. Reden, Ehrungen, Dankesworte, ein feines Essen und gute Unterhaltung prägten das traditionelle Examenessen. Und doch ist jede Feier wieder etwas anders als die früheren.
Chregi Hansen
«Was machen Sie, wenn ich Ihnen am Ende des Abends 100 Franken zur freien Verfügung schenke?», fragte Gemeindeammann Arsène Perroud zum Auftakt seiner Rede. Und gab die Antwort gleich selber. Jeder und jede würde die Prioritäten anders setzen. Weil sich eben auch die Bedürfnisse unterscheiden. Und mit der Zeit auch verändern.
Nicht verändert hat sich aber die Wichtigkeit der Schule für die Gesellschaft. «Von den 100 Franken geben wir in Wohlen 36 für die Schule aus», erklärte Perroud. Ob das zu viel oder zu wenig sei, darüber lasse sich politisch streiten, und das sei immer auch eine Frage der Perspektive. Tatsache ist, dass die Bildung der grösste Budgetposten ist. Das zeigt sich auch im Finanzplan. Die Gemeinde Wohlen rechnet in den kommenden Jahren mit Investitionen von 90 Millionen Franken für den Bildungsbereich. «Allein an dieser Zahl sieht man die grosse Bedeutung, welche Einwohnerrat und Gemeinderat der Schule beimessen», erklärte der «Amme».
Vertrauen wichtig
Das heisse aber nicht, dass man sich immer einig sei, wohin das Geld fliessen soll. «Je nach Blickwinkel setzt man andere Prioritäten», so Perroud. Der Gemeinderat habe zwar den Anspruch, stets die beste Lösung für alle zu finden, aber vieles sei eben auch Ermessenssache. «Das kennen Sie aus Ihrem Berufsalltag. Auch die Kinder vertrauen Ihnen, dass Sie möglichst immer die richtigen Entscheidungen treffen.» Wichtig sei es darum, eine Sache aus möglichst vielen Blickwinkeln zu betrachten. Und auch mal die eigene Meinung zu überdenken.
Eltern als Problem
Lob für die Lehrerschaft gab es von Einwohnerratspräsident Edi Brunner. «Sie übernehmen eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft», dankte Brunner den Lehrern und Lehrerinnen. Gleichzeitig ist er sich bewusst, dass die Lehrpersonen nicht immer die entsprechende Wertschätzung erhalten. Vor allem die Eltern seien anstrengender geworden, würden vieles hinterfragen oder auch mal mit dem Anwalt drohen.
«Es ist verrückt. Die einen Eltern kümmern sich zu viel um ihre Kinder, die anderen viel zu wenig. Und wenn es nicht gut kommt, ist immer die Schule schuld», bedauert Brunner. Frust und Druck hätten im Lehrerberuf zugenommen, ist der «höchste Wohler» überzeugt. Und trotzdem sieht er auch die positiven Seiten. «Mit jungen Menschen zu arbeiten und sie auf ihr Leben vorzubereiten muss etwas vom Schönsten sein», so der Einwohnerratspräsident.
Schulpflegepräsident Franco Corsiglia erwähnte in seiner Ansprache, dass das vergangene Schuljahr kein einfaches war. Zwei neue Schulleitungen nahmen ihre Tätigkeit auf, und im Kindergarten gab es eine Interims-Führung. All diese Wechsel hätten Mehrarbeit mit sich gebracht, die aber wie selbstverständlich geleistet wurde, «das verdient ein Dankeschön und Respekt». Zudem wurde die Schule Wohlen einer externen Evaluation unterzogen. Die guten Resultate erfüllen die Schulpflege mit grossem Stolz.
Dass alles so gut funktioniere, sei nicht selbstverständlich, denn die Belastung der Lehrpersonen nehme immer mehr zu. Franco Corsiglia erwähnte die steigenden Schülerzahlen bei sinkenden Lehrpersonenzahlen, die immer höheren Ansprüche durch Wirtschaft und Eltern und die ständig zunehmenden administrativen Aufgaben. Und mit der Einführung des Lehrplans 21 steht eine weitere grosse Veränderung bevor. Der Schulpflegepräsident ist aber überzeugt, dass die Schule Wohlen gut aufgestellt ist, um all diese Veränderungen zu meistern. Und hofft, dass die dringend benötigten neuen Schulräume bald zur Verfügung stehen. «Wir hoffen fest auf das Wohlwollen von Politik und Bevölkerung.»
Die Jubilare der Schule Wohlen
Ein wichtiges Element des Examenessen sind die Begrüssung der neuen Lehrer, die Ehrung der Jubilare sowie die Verabschiedungen der Pensionierten.
10 Jahre: Katja Breitschmid, Primar, Bünzmatt; Corina Businger, SeReal, Bünzmatt; Daniela Frei, Primar, Halde; Tanja Gremper, Primar, Bünzmatt; Nadine Haufgartner, Sprachheilkiga; Susanne Hediger, Sprachheilkiga; Stephanie Herzog, Musikschule; Fatima Mestani, Musikschule; Andrea Meyer, SeReal, Bünzmatt; Andrea Schmid, SeReal, Bünzmatt; Theres Schöni, Musikschule; Diana von Allmen, HPS; Julia Weissbarth, Musikschule; Agnes Zimmermann, Kindergarten, Wohlermatte.
15 Jahre: Claudia Egloff, Kindergarten, Sorenbühl; Marlen Hutter, Schulverwaltung; Andrea Keller, Kindergarten, Sorenbühl; Caroline Notter, Bezirksschule; Anna Rosa Sager, Musikschule.
20 Jahre: Daniel Amrein, Musikschule; Sabrina Barbagallo, SL-Sekretariat, Halde/Kiga; Cornelia Bossy, Primar, Halde; Elvira Dubler, Prima, Halde; Corinna Fischer, Kindergarten, Pilatus; Verena Iseli, HPS; Martin Isler, SeReal, Junkholz; Martina Stäger, Primar, Junkholz.
25 Jahre: Edith Amsler, Primar, Bünzmatt; Ela Eelhein, Musikschule; Christa Meier, HPS; Valfrido Valeri, Musikschule.
30 Jahre: Rolf Liechti, Bezirksschule; Thomas Peyer, Musikschule; Sonja Rickenbacher, Kindergarten, Schulweg.
Pensionierungen von Lehrkräften: Philipp Bertschi, SeReal, 28 Dienstjahre; Ottilia Glaros, Primar, 9 Dienstjahre; Thomi Ineichen, HPS, 24 Dienstjahre; Julia Kirk, Bezirksschule, 11 Dienstjahre; Hildegard Lanzberg, Primar, 18 Dienstjahre; Dora Stierli, Se-Real, 29 Dienstjahre; Brigitta Sutter, Kindergarten, 2 Dienstjahre; Marlise Wüthrich, Primar, 17 Dienstjahre.